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Erst sägen, dann pflanzen

Wenn die Späne nur so fliegen: Wettkampf an der Motorsäge in Wasserburg

Hier fliegen die Späne: An der Säge arbeiten (von links) Julian Sauter aus Rimsting, Johannes Wäsler aus Oberkitzing und Josef Krieger aus Giglberg.
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Hier fliegen die Späne: An der Säge arbeiten (von links) Julian Sauter aus Rimsting, Johannes Wäsler aus Oberkitzing und Josef Krieger aus Giglberg.

Augenmaß, Schnelligkeit und Präzision: Beim Wettkampf zeigen Wasserburger Lehrlinge, was sie an der Motorsäge drauf haben. Außerdem hieß es, 10 Bäume in 10 Minuten zu pflanzen. Diese jungen Leute haben die Aufgaben am besten beherrscht.

Wasserburg – Nicht allein die Schnelligkeit war beim diesjährigen „Forstlichen Wettbewerb für Auszubildende in der Landwirtschaft“ gefragt, dem sich die 36 Teilnehmenden im 3. Lehrjahr aus dem Landkreis Rosenheim in fünf Kategorien stellten. Am Ende entschieden die beste Synthese aus Präzision, Konzentration und Ausdauer bei der Handhabung der Motorsäge sowie das theoretische Wissen rund um den Wald. Bester mit 330 von 350 erreichbaren Punkten wurde nach einem spannendem Wettkampf auf der Streuobstwiese an der Inneren Lohe schließlich Johannes Voggenauer aus Großkarolinenfeld, gefolgt von Georg Vohleitner aus Schechen (305 Punkte) und Veronika Impler aus Bad Feilnbach (300 Punkte).

Perfekt den Präzisionsschnitt gesetzt

Innerhalb von wenigen Sekunden eine gleichmäßig dicke Baumscheibe beim Präzisionsschnitt im rechten Winkel von einem etwa 30-Zentimeter-Stamm abzusägen, ohne in das darunter liegende Brett zu schneiden: Das war dabei nur eine der Herausforderungen, der sich die Teilnehmenden, darunter auch vier Frauen, stellen mussten. Auch Kombinations- und Fällschnitt wollten beherrscht sein. Während die einzelnen Gruppen unter den strengen Augen der Prüfer ihre Motorsägen unter genauer Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften einsetzten, wurde gleich daneben auch das präzise, Wurzel schonende Pflanzen von zehn Bäumchen innerhalb von 10 Minuten gezeigt. Theoretische Fragestellungen zum Thema Wald bezüglich Planung, Pflege, Durchforstung und möglichen Schäden sowie zum Klimawandel und betreffs Artenkenntnis rundeten den Wettbewerb ab.

Bei der Preisverleihung (von links): Michael Luckas, Abteilungsleiter Forsten 2 vom AELF, Veronika Impler (3. Platz), Johannes Voggenauer (1. Platz), Georg Vohleitner (2. Platz), Forstdirektor Marius Benner und Bildungsfachberater Christian Tegethoff, beide AELF mit Sachpreisen und den Urkunden des forstlichen Regionalentscheids.

Dass sich ausgerechnet künftige Landwirte, seit Jahrzehnten immer im Wechsel mit Rohrdorf als Austragungsort, regelmäßig dieser Aufgabe stellen, hat nach Christian Tegethoff, Bildungsfachberater im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim (AELF), seinen Grund. Da im Bereich der Landwirtschaft oft Wald mitbetreut wird, wollen die damit verbundenen Arbeiten schon aus Sicherheitsgründen gut vorbereitet sein, um Unfälle zu vermeiden. Aus diesem Grund würde beim Wettbewerb auch heuer noch mehr Wert auf Sicherheit und Qualität gelegt und etwas weniger auf Geschwindigkeit.

Gutes Augenmaß und exakte Beherrschung der Motorsäge zeigten die meisten der Teilnehmer nach entsprechender schulischer und vorangegangener praktischer Vorbereitung. Jeder kleinste Fehler bedeutete allerdings auch schon Punkteabzug. Kaum eine Unkonzentriertheit blieb unentdeckt, ließen sich doch die Arbeitsergebnisse nicht nachträglich „verbessern“.

Hier geht es um Präzision: Die Prüfer Bernhard Egger (rechts mit dem Abzeichen) und Martin König (links mit der Checkliste in der Hand) passen genau auf.

Auch das Aufforsten war Bestandteil der Prüfung. Zehn Bäumchen mussten in zehn Minuten in exakter Flucht alle 1,5 Meter in den Boden der Streuobstwiese versenkt werden. Dabei auf richtige ergonomische Körperhaltung, Vermeidung von Wurzelstauchung und Schiefstand zu achten, sei besonders wichtig, denn bisher, so Michael Luckas, Abteilungsleiter Forsten 2 vom AELF, sei auf richtiges Nachpflanzen im Forst noch zu wenig geachtet worden. Vor allem die empfindlichen Wurzeln nicht zu beschädigen, sei die Herausforderung. Fehler bei der Pflanzung, wie Quetschungen oder Schiefstand, würden dann einen Baum oft lebenslang beeinträchtigen.

Hier ging‘s um Schnelligkeit: Beim Forstlichen Wettbewerb mussten die Teilnehmer im Minutentakt Bäume setzen.

Zur Belohnung winkte zum Abschluss ein Mittagessen für alle am Wettkampf Beteiligten und bei der Siegerehrung warteten schließlich nicht nur Urkunden, sondern auch Sachpreise auf die besten Teilnehmenden.

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