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Situation für Radler soll sich verbessern - mit Umfrage

Weniger Parkraum, mehr Radstreifen: So viele Plätze fallen in Rosenheims Küpferlingstraße weg

Beidseitige Schutzstreifen sollen in der Küpferlingstraße in Rosenheim angebracht werden – dafür sollen Parkplätze wegfallen.
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Beidseitige Schutzstreifen sollen in der Küpferlingstraße in Rosenheim angebracht werden – dafür sollen Parkplätze wegfallen.

Vor zwei Jahren haben die Initiatoren des Radentscheids ihre Unterschriften an die Stadt übergeben. Seitdem ist das Radeln in Rosenheim an etlichen Stellen bequemer und sicherer geworden. Jetzt haben sich die Stadträte für die Umsetzung von drei weiteren Maßnahmen ausgesprochen – durch die einige Parkplätze wegfallen.

Rosenheim – Ein bisschen aufgeregt war Olaf Fröhlich dann doch. Zum ersten Mal musste er in seiner Funktion als Radverkehrsbeauftragter der Stadt während einer Gremiumssitzung das Wort ergreifen. Der Grund: Vonseiten der Grünen gab es Kritik dafür, dass sich Fröhlich gegen die Markierung von Schutzstreifen auf der Küpferlingstraße und den damit verbundenen Wegfall der Stellplätze ausgesprochen hatte.

1,85 Meter Rand für mehr Sicherheit

Es ist ein Vorschlag, der aus dem Maßnahmenkonzept zur Umsetzung des Radentscheids stammt. Ein Gutachter hatte den Stadträten die Markierung eines beidseitigen, 1,85 Meter breiten Schutzstreifens auf der Küpferlingstraße empfohlen – im Abschnitt Salzburger Weg bis zur Dr.-Hefner-Straße. Das wiederum hätte zur Folge, dass die 60 Stellplätze am Fahrbahnrad vollständig entfallen würden. „Auf den angrenzenden Grundstücken besteht ganz überwiegend die Möglichkeit, Stellplätze auf Privatgrund zu schaffen“, heißt es aus dem Rathaus. Bis Februar 2023 will die Verwaltung alle Eigentümer in einem Schreiben über die Maßnahme informieren und ihnen dabei helfen, Stellplätze auf Privatgrund zu organisieren. Anschließend könne mit den Markierungsarbeiten begonnen werden. Um weitere Bewohnerparkplätze zu schaffen, soll zudem das öffentliche Parken in dem gesamten Gebiet eingeschränkt werden.

Während sich die Mitglieder des Fahrradbeirats und die Stadträte für den Vorschlag der Verwaltung aussprachen, befürchtete Fröhlich, durch den Wegfall der Stellplätze und die optisch breiter wirkende Fahrbahn eine erhöhte Geschwindigkeit im Kfz-Verkehr und dadurch eine Gefährdung der Radfahrer. Bürgermeister Daniel Artmann (CSU) schlug deshalb vor, nach dem Ende der Markierungsarbeiten einen elektronischen Zeigefinger an der Küpferlingstraße aufzustellen, um Autofahrer daran zu erinnern, langsamer zu fahren.

Aufgeweiteter Aufstellbereich

Weil im Abschnitt zwischen der Dr.-Hefner-Straße und Prinzregentenstraße die notwendige Fahrbahnbreite für die Anlage von Schutzstreifen nicht vorhanden ist, sollen hier beidseitig Piktogrammketten markiert werden. Im Kreuzungsbereich mit der Prinzregentenstraße soll die Radverkehrsführung laut Stadt jeweils durch die Markierung von vorgezogenen aufgeweiteten Aufstellbereichen in der Küpferlingstraße und Heilig-Geist-Straße verbessert werden. „Dazu ist auch eine Anpassung der Signalsteuerung erforderlich, die noch mit dem staatlichen Bauamt abgestimmt werden muss“, teilte die Stadt mit. Die Situation für die Radfahrer verbessern soll sich auch in der Enzenspergerstraße. Dort sind im Moment keine Radverkehrsanlagen vorhanden. „Eine Anlage von Schutzstreifen in beiden Richtungen auf der Fahrbahn wäre nur mit zu geringen Breiten möglich“, heißt es aus dem Rathaus.

Eine Anlage von Radfahrstreifen sei nur mit einem grundlegenden Straßenumbau möglich, der erst im Zusammenhang mit der Nachnutzung der Bahnflächen-Süd erfolgen könnte. Aus diesem Grund schlug der Gutachter im Maßnahmenkonzept zur Umsetzung des Radentscheids vor, für Radfahrer in Ost-West-Richtung einen Schutzstreifen anzubringen. In West-Ost-Richtung soll es eine Piktogrammkette geben. Als Alternative schlug die Stadt vor, in beide Richtungen Piktogrammketten zu markieren. „Seitens der Verwaltung bestehen Bedenken gegenüber einseitigen Schutzstreifen“, heißt es aus dem Rathaus. Man befürchte, dass sich die Situation für den Radverkehr in der Gegenrichtung verschlechtert, da sich der Kfz-Verkehr an der Linie des Schutzstreifens orientiere. Mit 8:3 Stimmen sprachen sich die Stadträte für den Vorschlag der Verwaltung aus. Eine Umsetzung der Maßnahme soll im Jahr 2023 erfolgen.

Dann soll auch die Klepperstraße sicherer gemacht werden. Hier ist derzeit in West-Ost-Richtung ein Radfahrstreifen mit wechselnden Breiten auf der Fahrbahn markiert. In einem kurzen Abschnitt, auf dem Stellplätze am Fahrbahnrand vorhanden sind, wird der Radfahrer auf einem gemeinsamen Geh- und Radweg geführt. In Ost-West-Richtung ist ein gemeinsamer Geh- und Radweg beziehungsweise getrennter Geh- und Radweg vorhanden. Weil eine Anlage von Radfahr- beziehungsweise Schutzstreifen in beiden Richtungen auf der Fahrbahn laut Stadt nur mit einem grundlegenden Straßenumbau möglich wäre, soll der Radfahrstreifen auf 2,25 Meter verbreitert werden. „Diese Breite muss nur im Bereich der Mittelinsel am Zugang zur Bahnunterführung und im Bereich der Fußgängerampel etwas verringert werden“, heißt es aus dem Rathaus. Die Stellplätze am Fahrbahnrand sollen entfallen und der Radfahrstreifen in diesem Bereich durchgezogen werden. Einstimmig sprachen sich die Stadträte während der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses auch für diesen Vorschlag aus.

Die Situation für Fahrradfahrer in Rosenheim soll sich an gleich drei Stellen im Stadtgebiet verbessern.

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