Schülerheim wird Flüchtlings-Unterkunft
Weitere Flüchtlinge kommen nach Wasserburg: Was der Patenkreis Asyl jetzt alles stemmen muss
Im ehemaligen Schülerheim in Wasserburg werden ab Januar 2025 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge untergebracht. So ist die Betreuungs-Situation von Geflüchteten momentan und welche Herausforderungen auf den Patenkreis Asyl zukommen.
Wasserburg – Ein weiteres Gebäude in Wasserburg soll demnächst für die Unterbringung von Geflüchteten dienen. In einem ehemaligen Schülerheim in der Rosenheimer Straße soll eine Erstaufnahme-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge entstehen. Zwei Wohngruppen mit jeweils zwölf Personen sollen hier untergebracht werden, betreut durch das Kreisjugendamt.
Doch auch für das Wasserburger Patenprojekt Asyl eine weitere Herausforderung. „Wir haben im Moment 50 aktive Ehrenamtliche für etwa 700 Geflüchtete“, erklärt die Koordinatorin Monika Barthold-Rieger. „Eine eins zu eins Betreuung ist da leider nicht möglich.“ Stattdessen fokussiere sich das Patenprojekt derzeit auf Angebote, von denen mehr Personen gleichzeitig profitieren könnten, wie Deutschkurse, die Frauengruppe, eine Fahrradwerkstatt oder auch die Kleiderkammer, eingerichtet im ehemaligen Romed-Krankenhaus. „Unseren letzten Sprachkurs im ehemaligen Krankenhaus haben beispielsweise etwa 20 Personen besucht, das ist ordentlich“, findet Barthold-Rieger.
Derzeit sei diese Unterkunft auch die größte Herausforderung für das Patenprojekt. Im ehemaligen Romed-Klinikum sind insbesondere vulnerable Geflüchtete untergebracht. Personen, die etwa eine Behinderung oder auch Familien mit Kindern mit Autismus leben hier. „Es geht auch oft darum, dass sich die Menschen hier die Wege sparen können“, erzählt Barthold-Rieger. Beispielsweise mit der Kleiderkammer, die das Patenprojekt dort eingerichtet hat. „Natürlich sollten die Menschen eigentlich das Sozialkaufhaus oder den „Kleiderladen“ vom BRK nutzen, aber den Köbingerberg mit einem Rollstuhl zu bewältigen, ist eine Herausforderung. Dafür gibt es unsere Kleiderkammer.“ Hier sei das Patenprojekt immer auf Klamottenspenden angewiesen.
Grundsätzlich laufe die Betreuung aber sehr gut im ehemaligen Romed. „Die Geflüchteten helfen sich hier auch sehr gut gegenseitig“, sagt die Koordinatorin. „Außerdem sind wir in der glücklichen Lage, eine Verwaltung, die Caritas und alles Weitere vor Ort zu haben“, sagt Rieger. Das sei ohnehin ein großer Vorteil von Wasserburg. Auch der Bürgerbahnhof sei eine große Hilfe, insbesondere für anerkannte Asylbewerber.
Anlaufstelle der Jugendhilfe vorhanden
Mit der neuen Einrichtung in der Rosenheimer Straße habe sie bislang keinen Kontakt gehabt, allerdings ist es nicht die erste Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Innstadt. Im sogenannten Klösterl sei bereits eine Anlaufstelle der Jugendhilfe für acht Minderjährige eingerichtet, so Rieger. Mit ihnen sei sie regelmäßig im Austausch. „Sie sind übrigens auf der Suche nach einem Kicker oder eine Tischtennisplatte. Über eine solche Spende würden sich die Heranwachsenden sehr freuen“, so die Koordinatorin.

