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Neue Einrichtung für unbegleitete Minderjährige

Schülerheim in Wasserburg wird Flüchtlings-Unterkunft: Wie viele einziehen – wann es losgeht

Das Schülerheim in der Rosenheimer Straße wird eine Flüchtlings-Unterkunft für Minderjährige.
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Das Schülerheim in der Rosenheimer Straße wird eine Flüchtlings-Unterkunft für Minderjährige.

In Wasserburg entsteht eine neue Erstaufnahme-Einrichtung für minderjährige Flüchtlinge in der Rosenheimer Straße. Wie viele Personen dort einziehen – und wann es losgeht.

Wasserburg – Im Landkreis Rosenheim wird es eine weitere Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge geben, wie das Landratsamt Rosenheim in einer Presseerklärung mitteilt. Der Jugendhilfe-Ausschuss beauftragte das Kreisjugendamt, die Betriebserlaubnis für eine Erstaufnahme-Einrichtung in Wasserburg bei der Regierung von Oberbayern zu beantragen. Die vorhandenen Plätze in zwei bestehenden Unterkünften würden nicht mehr ausreichen, erklärt das Landratsamt.

Neue Unterkunft für Flüchtlinge in Wasserburg

„Weil wir keinen Träger gefunden haben, machen wir es selber“, sagte Landrat Otto Lederer in der Sitzung. Mit „wir“ meinte er das Kreisjugendamt. Ein Gebäude sei bereits gefunden. „Bis zum Ende des letzten Schuljahres wurde es als Schülerheim genutzt“, so die Leiterin des Kreisjugendamtes, Sabine Stelzmann. Aktuell läuft die Suche nach pädagogischem Personal. In der Einrichtung in der Rosenheimer Straße in Wasserburg sollen zwei Wohngruppen mit jeweils zwölf Plätzen untergebracht werden. Zudem seien sechs Plätze für vorläufige Inobhutnahmen vorgesehen. Die erste Wohngruppe soll laut Stelzmann bereits im Januar einziehen.

In der Mitte der 2010er Jahre waren aufgrund des starken Zustroms viele Plätze für junge Menschen in betreuten Wohnformen geschaffen worden. Nachdem die Zahl der ankommenden unbegleiteten minderjährigen Ausländer ab 2018 zurückgegangen war, wurden entsprechende Einrichtungen wieder geschlossen, teilt das Landratsamt weiter mit.

Zahlen steigend

Seit 2022 seien die Zahlen der in der Region ankommenden unbegleiteten Minderjährigen wieder ansteigend. Mangels Alternativen werden die jungen Menschen in einer der beiden Sporthallen in Obhut genommen. Da diese Form der Unterbringung nicht den Anforderungen an eine Erstaufnahme-Einrichtung für unbegleitete minderjährige Ausländer entspricht, musste eine Alternative gesucht werden, so die Behörde.

Aktuell gibt es im Landkreis Rosenheim zwei Unterkünfte zur Erstaufnahme sowie als betreute Wohnform. Sie befinden sich in Bruckmühl und Wasserburg. Die Ausgaben des Betriebs dieser Einrichtungen werden vom Bezirk Oberbayern erstattet. Der Landkreis Rosenheim wird finanziell nicht gefordert, erklärt das Landratsamt.

Einstimmig genehmigt

Die Leiterin des Kreisjugendamtes, Sabine Stelzmann, berichtete in der jüngsten Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses über die Anzahl der unbegleiteten minderjährigen Ausländer, die Jahr für Jahr in den Landkreis Rosenheim kommen. Höhepunkt sei 2015 gewesen, dort hätte man 1.421 minderjährige Jugendliche aufnehmen müssen. In den Jahren danach sei die Zahl wieder „drastisch“ gesunken, weswegen es keinen Bedarf an weiteren Unterkünften gab und einige davon sogar abgebaut wurden. Im Schnitt waren es laut Stelzmann zwischen 40 und 60 pro Jahr.

Erst in vergangenen Jahren sei die Zahl wieder gestiegen. 2023 waren es 159, 2024 151. Daher müsste nun wieder eine zusätzliche Unterkunft aufgebaut werden. Die Wahl sei auf ein leerstehendes Schülerheim in der Rosenheimer Straße in Wasserburg gefallen. Bisher hätten darin rund 68 Schüler gewohnt, diese Kapazität wolle man aber nicht komplett ausnutzen. Ein Stockwerk der insgesamt vier Etagen soll bis auf Weiteres auch erst einmal freibleiben, so Stelzmann.

Eine solche Unterkunft aufzubauen sei auch mit viel Arbeit und jede Menge Anträgen verbunden, zum Beispiel müssten dazu auch pädagogische Konzepte und ein Gewaltschutzkonzept erstellt werden. Dem Antrag stimmte der Jugendhilfeausschuss des Landkreises einstimmig zu. 

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