Riesen-Plakat zum Ehrentag
Wast Maurer aus Babensham ist 100: Das ist sein Jungbrunnen und Lebenselixier
Er ist auch mit 100 noch gerne unter Leuten: Gut gelaunt feierte Sebastian Maurer aus Babensham seinen 100. Geburtstag. Die Gemeinde ließ ihn kräftig hochleben. Was der Jubilar zu seinem Ehrentag unternahm und was sein Rezept für ein langes Leben ist.
Babensham – Es ist die Frage aller Fragen: Wie schafft man ein Alter von 100 Jahren? Statt einer ausschweifenden Antwort über gesunde Ernährung und alkoholfreie Getränken gibt der Jubilar nur diese Erkenntnis preis: „Nicht sterben, zufrieden sein.“ So einfach ist das also. Für Sebastian Maurer, am 19. Oktober ist er 100 geworden, ist das Leben an sich schon ein Lebenselixier. Aktiv zu sein, das sei sein Rezept fürs Älterwerden, sagt Tochter Irmgard. „Er fährt immer noch mit dem Traktor herum, geht regelmäßig in die Kirche und zum Wirt, er ist halt sehr gern unter den Leuten.“ Ein lebensfroher Mann eben. Bei den Babenshamern fühlt er sich wohl, findet sie „ganz nett“.
Babenshamer Jubilar genießt auch mit 100 die Geselligkeit
Im Rahmen einer Senioren-Bürgerversammlung erhielt der Jubilar im Feuerwehrhaus die Glückwünsche der Gemeinde und genoss sichtlich diesen Nachmittag, freute sich über viele Gratulanten. Ein im Hof der Feuerwehr platziertes Plakat zeugte von diesem großen Anlass. „Wir haben noch keinen Hundertjährigen gehabt, der so fit ist“, sagte Bürgermeister Josef Huber in seinem Glückwunsch an den gebürtigen Bachmehringer. Mit einem Schmunzeln fügte Huber hinzu: Der Wast Maurer sei zwar ein Eiselfinger, „aber wir haben ihn akzeptiert.“
Umso mehr, als er sich auch in der Kommunalpolitik engagierte – in Penzing amtierte er als Gemeinderat von 1960 bis 1966 und in dieser Funktion auch in Babensham von 1972 bis 1978. Seine schwierigste Aufgabe sei von 1975 bis 1988 die Vorstandsschaft bei der Flurbereinigung Babensham gewesen, so Huber. „Der Wast hat das Vertrauen der Gundstückseigentümer gehabt, und er hat sich dieses Vertrauens würdig erwiesen.“ Aus den Händen des Bürgermeisters erhielt der Jubilar unter dem Beifall der Gäste einen bayerischen Löwen aus Porzellan - eine Auszeichnung, die die Gemeinde erstmals verlieh.
Erinnerungen an die Gefangenschaft in Russland
Beim Blick zurück auf sein Leben erzählte Maurer am Rande der Gemeindefeier unter anderem von seiner fünfjährigen Gefangenschaft in Russland – in Kaliningrad, Brjansk und Moskau. In der sowjetischen Hauptstadt etwa sei er im Hausbau beschäftigt gewesen, er musste glücklicherweise keine Not leiden. Ende 1949 kam er wieder nach Hause zurück und verdiente von 1956 bis 1990 als Landwirt in der Ortschaft Troitsham bei Babensham sein Geld. Ein Bauer mit Leib und Seele.
Wie er heute mit all seiner Erfahrung auf die Welt schaut? „Es ist eine schwierige Zeit, überall Krieg, das ist nicht gut, es wird auch nicht besser.“ Wichtig ist ihm, über das Weltgeschehen auf dem Laufenden zu bleiben – er liest regelmäßig Zeitung, hört Radio, sieht fern. Umsorgt wird er in Troitsham von seiner älteren Tochter Rosmarie. Ehefrau Frau Maria starb bereits 2014.
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