Verwaltung ist sauer
Wasserburger Stadtbus-App verzögert sich weiterhin: Das ist der Grund
Lieferverzögerungen bei Bussen, fehlende Chips für die Fahrkartenautomaten, der neue Stadtbus Wasserburg musste einen holprigen Start hinlegen. Einen Monat später fehlt immer noch die angekündigte App. Ein Ärgernis, nicht nur für die Bürger Wasserburgs.
Wasserburg – Lieferverzögerungen bei Bussen, fehlende Chips für die Fahrkartenautomaten, der neue Stadtbus Wasserburg musste einen holprigen Start hinlegen. Pünktlich zu Beginn des ersten kostenpflichtigen Monats März waren aber zumindest Automaten an Ort und Stelle, die angekündigte App verzögert sich aber weiterhin. Das ärgert einige Wasserburger, denn die Tickets sollten dort zehn Prozent günstiger zu kaufen sein als im Bus.
Wenige Anbieter auf dem Markt
Mit ihrer Verärgerung sind die Bürger aber nicht allein. Auch Andreas Hiebl aus der Verwaltung, der das Projekt „Stadtbus“ leitet, ist sauer. „Zugegeben“, sagt er, „es war von Anfang an ein straffer Zeitplan.“ Doch trotz allem sollte die „Wohin-Du-Willst“-App inzwischen verfügbar sein oder zumindest kurz vor der Veröffentlichung stehen. Das tut sie aber nicht.
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Der Grund liegt aber nicht nur am Zeitplan, sondern vor allem an der Situation am Markt. Denn was die Entwicklung der App erschwere, sei die Tatsache, dass die Zahl der Firmen, die dafür in Frage kämen, nur sehr begrenzt sei. Im Großen und Ganzen gebe es nur drei Anbieter, erläutert Hiebl.
Deshalb habe es schon beim Finden einer Firma Probleme gegeben. Anfang Dezember konnte der Auftrag dennoch vergeben werden. Nur bei der Entwicklung gebe es erneut Probleme, so Hiebl, denn die beauftragte Firma melde sich trotz mehrmaliger Nachfrage seit 23. Dezember nicht mehr.
Eigene Entwicklung nicht möglich
Die App selbst zu programmieren, käme nicht in Frage, da sie zum Einen für Apple und Android-Produkte erstellt werden müsse. Zum Anderen sei es mit der Entwicklung nicht getan, schließlich müsse die App auch gepflegt werden. „Wir brauchen einen Ansprechpartner“, erklärt Hiebl.
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Derzeit sei die Stadt auf der Suche nach einem neuen Anbieter, der die Entwicklung übernehmen könne. Das werde aber noch dauern. „Wir sind ein zu kleiner Fisch“, sagt Hiebl, die Firmen würden sich nicht darum reißen, den Auftrag anzunehmen.
Hiebl empfiehlt den Kauf von Zehner-Karten
Bis die App fertig ist, empfiehlt Hiebl den Wasserburgern, die sparen wollen, die Automaten zu nutzen. Dort gebe es die Einzeltickets ebenfalls günstiger.
Für Fahrer, die Haltestellen ohne Automaten nutzen, empfiehlt Hiebl eine Zehner-Karte im Vorfeld zu kaufen. Damit könnte sogar noch mehr gespart werden – die Fahrt ist hier umgerechnet etwa 30 Cent günstiger – und selbst Personen, die den Bus nur sehr unregelmäßig nutzen, könnten die Fahrten aufbrauchen. Denn die Zehner-Karte habe im Moment noch kein Ablaufdatum. Das werde erst geschehen, wenn eine Tarifänderung anstehe. „Und selbst dann gilt sie noch für Jahre“, verspricht Hiebl.