Nach Baustopp durch Landratsamt
Urfarn 1: Was mit dem Haus im Wasserburger Märchenwald passieren soll
Urfarn: Das klingt nach Urwald, ist es auch. Am Innufer in einer Einöde sorgt seit Jahren ein kompliziertes Bauvorhaben für Gesprächsstoff in Wasserburg. Das Landratsamt stoppte den Neubau einer Doppelgarage. Jetzt kommt wieder Bewegung in die Angelegenheit.
Wasserburg – Urfarn 1: Das war früher die Adresse eines beliebten Ausflugslokals. Jahrelang stand das Haus leer. Eine baufällige Ruine. Einfach abreißen und was Neues hinstellen, das geht im Außenbereich nicht. Doch es besteht Bestandsschutz, also quasi Baurecht. Deshalb wurde der Umbau für zwei Wohneinheiten genehmigt.
Nicht erlaubt war laut Bauverwaltung jedoch der Abriss eines Nebengebäudes, um es wieder neu zu errichten, Die Scheune sollte eigentlich umgebaut werden, um hier zwei Garagen und ein Gerätehaus zu integrieren. Doch die Bausubstanz erwies sich als marode, hieß es zur Begründung des Abbruchs. Die Bauherren begannen sofort mit einem Neubau. Doch dafür fehlte ein Bauantrag, außerdem wiesen die erstellten Fundamente darauf hin, dass die ursprüngliche Kubatur überschritten wurde. Eine Tektur lehnte der Bauausschuss des Wasserburger Stadtrates im April deshalb ab.
Die Problematik: Mit dem Abriss entfällt der Bestandsschutz. Das Nebengebäude stand quasi zur Disposition. Doch jetzt kann es weitergehen. Nach einem Ortstermin mit dem Landratsamt signalisierte dieses laut Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann Zustimmung, wenn das Nebengebäude mit Doppelgarage baulich den Charakter einer Scheune erhält, etwa durch eine Holzkonstruktion.
Neue Planung vorgelegt
Der Bauherr legte eine daraufhin angepasste neue Planung vor: mit einer Stahlbeton-Stütztmauer am Hang, darüber ein Bauwerk mit Holzverschalung und Holztoren. Jetzt gab der Wasserburger Bauausschuss einstimmig grünes Licht.
Weitere Themen im Bauausschuss Wasserburg
Unter anderem darf im Erdgeschossbereich eines Gebäudes in der Herrengasse 21 ein Geschäft geteilt werden, um Platz für einen Handyladen zu schaffen. Ebenfalls einstimmig hat der Ausschuss einen Antrag in Attel befürwortet. Hier soll eine temporäre Wohngruppe für fünf Jahre neu errichtet werden. In Holzmodulbauweise wird ein Ersatzgebäude für den abzubrechenden Altbestand errichtet, teilte Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann mit. Der Bauausschuss stimmte außerdem dem Abbruch einer Maschinenhalle in der Attlerau 8 zu. Das Gebäude wird neu errichtet, mit integrierter Hackschnitzelheizung. Auch hier gab es keine Gegenstimmen. Abgelehnt (zwei Ja-, vier Nein-Stimmen) wurde dagegen eine Bauvoranfrage für ein Grundstück an der Höckmairstraße 19 in Attel. Hier sind drei Einfamilienhäuser vorgesehen. Zu viel, hatte die Verwaltung angemerkt. Zum Standort würden nur zwei Gebäude passen, fand auch die Mehrheit.