Menschen aus über 90 Ländern
Wenn die Altstadt vibriert: Tausende feiern buntes Nationenfest in Wasserburg
Am Wochenende fand in Wasserburg das beliebte Nationenfest statt. Trotz anfänglicher Wetterbedenken blieben die rund 8.000 Besucher trocken und konnten an über 50 Ständen kulinarische Köstlichkeiten und kulturelle Vielfalt genießen.
Wasserburg – Mit Bangen haben die Veranstalter auf die Wetter-Apps geklickt, aber wider Erwarten hat sich das prognostizierte Gewitter erst am späteren Abend entladen. Da ist das vor 31 gegründete Nationenfest, das Lieblingsfest vieler Wasserburger, schon gelaufen.
Wieder einmal sind die Besucher, auf den Tag verteilt nach Schätzungen des veranstaltenden Vereins Rio konkret 8000, hellauf begeistert. An mehr als 50 Ständen ist alles geboten, was glücklich macht. Die Altstadt vibriert, es dampft und brutzelt, Musik spielt auf, es herrscht eine entspannte, heitere Stimmung, ganz so, wie man es liebt.
Menschen aus über 90 Ländern
Pünktlich um 15.05 Uhr greift Bürgermeister Michael Kölbl zum Mikrofon: „Das ist ein schönes, ein buntes, ein wichtiges Fest. Denn in Wasserburg leben Menschen aus über 90 Nationen friedlich und gut zusammen.“ Das sollte nicht nur hier, sondern überall auf der Welt so sein, ruft Kölbl in die Menge.
Organisator Robert Obermayr weist in seiner Begrüßung auf ein „tolles Bühnenprogramm“ hin, mit „super Musikgruppen“. Auch den Kindern werde jede Menge geboten. Der Aufbau sei diesmal freilich „stressig“ gewesen, es habe Probleme mit der Wasser- und Stromversorgung gegeben: „Wir bitten um Entschuldigung“, so Obermayr.
Er drückt sein Bedauern aus, dass die Zahl der Infostände abgenommen habe – „die sind uns aber auch sehr wichtig“. Das Nationenfest sei eben nicht nur Essen und Trinken, sondern als Ausdruck kultureller Vielfalt auch Diskurs. In einem ersten Fazit am Abend freut er sich über die „gute Stimmung“: „Ich sehe lauter lächelnde Gesichter.“
So zeigt sich etwa der aus Nigeria stammende und in Haag wohnende Maxwell Orairu (44) gut gelaunt: „Ich komme regelmäßig zum Nationenfest. Hier treffe ich Leute aus verschiedenen Ländern, kann Spezialitäten genießen, Musik hören.“
In der Herrengasse stehen die Menschen schon kurz nach der Eröffnung vor einem marokkanischen Stand an. Raffiniert zubereitete Teigtaschen stehen hier hoch im Kurs, aber auch Bratwürste aus Lamm- und Rindfleisch. Natürlich alles selbst gemacht, genauso verschiedene Gebäcksorten.
„Ich hoffe, dass es für alle reicht“, sagt Chefköchin Lisa Echcharif. „Was unsere Küche ausmacht, sind die Gewürze.“
Alle sind begeistert
In der Schustergasse schöpft die Ghanaerin Joyce Obinghey köstliche Speisen aus den Blechwannen. Bei ihr ist vor allem Fufu der Renner, Kochbananen mit Maniok. Wolfgang Tschentscher (75), Vorsitzender des Wasserburger Basketball-Fanclubs, zeigt sich rundum zufrieden. „Das Nationenfest ist eine der tollsten Veranstaltungen. Es ist super. Ich habe Spezialitäten aus vier verschiedenen Ländern probiert“, schwärmt er. Wen man auch fragt, alle sind begeistert.


