In der Stiftung Attel
„Wasserburg hat wieder eine Brauerei“: Brauanlage des Bierkultur-Vereins eingeweiht
Jahrzehntelang war Wasserburg ohne Brauerei. Das hat sich nun geändert. Endlich konnte die neue Brauanlage des Bierkultur-Vereins eingeweiht werden. Der erste Sud wurde ebenfalls gleich ausgeschenkt.
Wasserburg – „Wasserburg hat wieder eine Brauerei.“ Diesen Worten von Fabian Pleizier folgte bei der Einweihung der neuen Brauanlage in den Räumen des ehemaligen Schlachthauses der Stiftung Attl nicht ohne Grund langanhaltender Beifall.
Zahlreiche Gäste hatten sich zur Einweihung eingefunden, um nicht nur die neuen Gerätschaften zu bestaunen, sondern zusammen mit dem Verein Wasserburger Bierkultur die enorme Leistung der vergangenen Wochen zu würdigen. Und natürlich wurde auch das erste hier gebraute Bier, ein Weißbier vom Fuizn-Bräu nach Otto Thallers Rezept und das traditionelle, nach Vereinsrezept gebraute Helle verkostet. Den kirchlichen Segen dazu spendete Pfarrvikar Franz Xaver Finkenzeller.
30.000 Euro an Spenden zusammengekommen
Vereinsvorstand Pleizier freute sich bei Begrüßung der Gäste sichtlich, dass alles beim Aufbau von Gär- und Lagertanks, Maisch und Läuterbottich, der Würzpfanne und den vielen sonstigen nötigen Gerätschaften und Leitungen in den vergangenen beiden Monaten so gut geklappt habe. Vor allem bei der ‚Mama‘ der Anlage Heike Maas und dem ‚Papa‘ Otto Thaller bedankte er sich dabei besonders. Dem professionellen Engagement von Maas sei es zu verdanken, dass die nötigen 30.000 Euro an Spenden zusammenkommen konnten und Thaller habe mit viel Herzblut und viel Ahnung die technischen Herausforderungen beim Zusammenbau gemeistert.
Zudem würdigte Pleizier die Rollen des ehemaligen Vorstandsmitglieds der Stiftung Franz Hartl bei den ersten Planungen und dankte dessen Nachfolger Jonas Glonnegger für die aktuelle Unterstützung bei vielen nötigen technischen Hilfeleistungen durch Gerät und Personal der Stiftung.
Otto Thaller seinerseits gab einen kleinen Rückblick auf die Geschichte des Vereinsbrauens von der ersten Rezeptfindung und Blindverkostung im November 2021 an über die Spendenaktion ab März 2023 bis hin zum aktuell ersten Sud am 18. Mai. Man könne jetzt mit den zwei 300 Liter Tanks und einem 150 Liter fassenden insgesamt 750 Liter Bier produzieren und kellertrüb, naturbelassen und ohne Stabilisatoren ausschenken. Nur sollte es wegen seiner begrenzten Lagerfähigkeit dann auch zeitnah getrunken werden, empfahl er. Man habe auch gute Rezepte für weitere gute Biere auf Lager und Tipps und Unterstützung könne man sich dankenswerterweise auch von Alois Unertl holen, der selbst mit großem Interesse der Einweihung beiwohnte.
Bei der gemeinsamen, abschließenden Feier im Attler Biergarten mit „Max Hurricane & the eSKAlators“ freute sich Jonas Glonnegger dann anlässlich seines Grußworte noch über die bereichernde Wirkung der neuen Brauanlage für die Stiftung, die selbst auf eine jahrhundertealte Brautradition zurückblicken könne und die so wieder auflebe. Nicht nur Wasserburg habe wieder eine Brauerei, auch Attel könne das nun für sich behaupten. Es passe hier alles einfach gut zusammen und werde sich auch noch weiterentwickeln, zeigte er sich überzeugt.
Dass nun im Landkreis Rosenheim erfreulicherweise wieder sechs Brauereien tätig seien, hob dann noch Landtagsabgeordneter Sebastian Friesinger hervor, der unter anderem auch auf das lobenswerte Engagement so vieler Beteiligter in seinem Grußwort hinwies.