Stadtrat ist sauer
„Fehlinvestition?“ Problem-Aufzug sorgt weiter für Ärger und Debatten in Wasserburg
Er ist und bleibt ein Dauer-Ärgernis: der „Problem-Aufzug“ im Wasserburger Rathaus. Warum der Stadtrat so sauer ist.
Wasserburg – Seit dem Einbau diskutiert der Stadtrat immer wieder über die Frage, warum die Anlage so oft defekt ist. Jetzt ist es wieder so. Doch der Bauausschuss hat beschlossen: Diesmal wird nicht repariert, eine neue Anlage muss her. Trotzdem ging die Debatte im Stadtrat weiter.
Schwierige Ursachenforschung
War der alte Aufzug eine Fehlinvestition? Lorenz Huber, Bürgerforum, stellte die Frage, die viele im Kopf haben. Nein, lautete die Antwort von Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann. Der Aufzug sei 14 Jahre alt. Er sei in der Tat von Anfang an sehr anfällig für Störungen gewesen. Doch bei der Anschaffung habe es keine andere technische Lösung und keinen anderen Anbieter als den Gewählten für die Anlage gegeben. Sie muss schließlich in ein historisches Gebäude eingebaut werden, das sind schwierige Rahmenbedingungen, so Herrmann.
Technik ist jetzt weiter
Die Entscheidung für die Herstellerfirma sei zur damaligen Zeit die Richtige gewesen. Heute sei die Technik ein großes Stück weiter. Die Stadt könne einen anderen Anbieter auswählen, so Herrmann.
Die Ausschreibungen sollen noch im Sommer rausgehen, drei andere Firmen würden um Angebote gebeten. Im September könne der Auftrag vergeben werden. Bis Ende des Jahres hoffe die Stadt auf die Wiederinbetriebnahme.
Bis dahin müssen die Besucher des Rathauses Treppen steigen oder sich im Bürgerbüro melden, wenn das nicht geht. Ein großes Problem sind auch Veranstaltungen im Rathaussaal, der nicht mehr barrierefrei erreichbar ist.
Dementsprechend schlecht ist die Stimmung in Verwaltung und Stadtrat angesichts des erneuten Ausfalls. Der Problemaufzug habe mehr Fehlstunden als Betriebsstunden, ärgerte sich Huber.
Nur Kabine wird ausgetauscht
Die Anlage wird jetzt durch eine neue ersetzt. Ausgetauscht werden muss jedoch nur die Aufzugskabine, Arbeiten im Schacht seien nicht notwendig, beruhigte Herrmann.