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Was der Stadtrat dazu sagt

„Extreme Preissteigerung“ beim Schulbus: Wasserburger Familien beschweren sich

Zahlreiche Bürger haben in den sozialen Medien die Schülerbeförderung am ersten Schultag kritisiert.
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Zahlreiche Bürger haben in den sozialen Medien die Schülerbeförderung am ersten Schultag kritisiert.

Ab Dezember wird der MVV-Raum ausgeweitet. Auch Wasserburg gehört dann dazu. Das bedeutet für die Bürger mehr Kosten. Viele Familien haben sich beim Stadtrat über die „extreme Preissteigerung“ beschwert. Für manche sei dies „nicht zu stemmen“. So hat das Gremium reagiert.

Wasserburg – Eine ganze Entourage an jungen Familien suchte neulich den Wasserburger Stadtrat auf. Sie wollten bei der vorgeschalteten Bürgersprechstunde ein Thema vorbringen, dass ihnen sichtlich auf dem Herzen lag: die aktuelle Schulbusbeförderung in der Stadt, insbesondere die erwarteten höheren Kosten mit der Umstellung auf den MVV-Tarif.

Bürgermeister Michael Kölbl erläuterte den aktuellen Sachstand. Demnach gehört die Stadt Wasserburg ab 10. Dezember 2023 zum MVV-Raum. Die Erweiterung umfasst die Stadt und den Landkreis Rosenheim, den Landkreis Miesbach und den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Der Bürgermeister betonte, dass nicht die Stadt Wasserburg diesen Beschloss getroffen habe, sondern der Kreistag. „Unsere Tarife werden dann automatisch mit dem Beitritt zum MVV hinfällig“, so der Bürgermeister. „Wir haben dann keinen Einfluss mehr auf die Tarifgestaltung.“

Höhere Kosten für den Schulbus

Eine Einzelfahrt, die in Wasserburg eine gesamte Fahrt vom Badria nach Reitmehring abdecke, werde wohl in Zukunft ungefähr gleichviel kosten – entspricht in Zukunft einer Kurzfahrtstrecke. Die jungen Eltern allerdings interessierten sich weniger für Einzelfahrten. Sie befürchteten höhere Kosten für den täglichen Schulbus. Hier erklärte Kölbl, dass die Stadt Wasserburg Sachaufwandsträger lediglich für die Grund- und Mittelschulen sei. Für die weiterführenden Schulen wie Realschule oder Gymnasium sei der Landkreis zuständig.

Bei allen Schulwegen über zwei Kilometern befinde sich der jeweilige Sachaufwandsträger in der Pflicht. Die Stadt Wasserburg werde für die entsprechenden Grund- und Hauptschüler weiterhin kostenfreie Tickets ausgeben. Schüler, deren Schulweg unterhalb von zwei Kilometern liege, haben nach aktueller Rechtslage keinen Anspruch auf eine kostenlose Beförderung. Genau das betraf die anwesenden Eltern und Kinder, die zum Beispiel aus dem Burgerfeld oder der Burgau kamen, damit unterhalb der zwei Kilometer liegen und für die Schülerbeförderung selbst sorgen müssen. Für sie erhöht sich die Jahreskarte von bisher 110 Euro im ermäßigtem Jugendtarif des Wasserburger Stadtverkehrs auf 365 Euro im zukünftigen MVV-Tarif. „Wir versuchen, eine verträgliche Lösung zu finden“, machte Bürgermeister Kölbl klar.

Beratung über Zuschuss

Es werde derzeit über einen Zuschuss beraten. Eine Unterstützung von 120 Euro im Jahr werde diskutiert. Entschieden werden soll vor dem 10. Dezember. Klar ist für den Bürgermeister aber auch: „So billig wie bisher wird es nicht.“ „Das ist eine extreme Preissteigerung, die für manche Familien nur schwer zu stemmen ist“, betonte eine Bürgerin. Ein kleiner Junge erzählte: „Viele Mitschüler laufen jetzt zur Schule und sind dann erschöpft.“ Er berichtete außerdem von chaotischen Vorkommnissen mit den Schulbussen – die seien oft so voll, dass Schüler an den Haltestellen nicht mehr mitgenommen würden und dann teils mehrere Busse abwarten müssten. Die Eltern wiesen auf die besondere Situation in Wasserburg hin – auf dem Heimweg in die Burgau müssen die Kinder den steilen Köbingerberg hinauf, im Winter etwa bei Schneeglätte hinunter.

Bürgermeister Kölbl erklärte, dass es die Möglichkeit gebe, die Beförderungskosten zu übernehmen, wenn der Schulweg „gefährlich“ sei. Das werde von der Polizei überprüft. Stadtrat Christian Flemisch (ÖDP) wollte von den Eltern wissen, ob diese ihre Kinder dann vermehrt mit dem Auto selbst zu Schule bringen würden, was die meisten bejahten. Friederike Kayser-Büker (SPD) betonte, dass der Köbingerberg den Kindern nicht zuzumuten sei. Dr. Martin Heindl (SPD) wollte wissen, wie andere Kommunen mit dem Problem umgehen. Bürgermeister Kölbl erklärte, dass wenige Städte und Gemeinden einen eigenen Stadtbus hätten und wenn doch, dann sei dort der ÖPNV nicht so stark subventioniert wie in Wasserburg. Dort sei es also bisher schon deutlich teurer.

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