„Mords-Fiasko“ in Wasserburg und Italien
Warum die „Krimi-Minnie“ genauso gerne campt wie ihre Erfinderin Monika Nebl aus Griesstätt
Regional-Krimis sind sehr beliebt. Monika Nebl aus Griesstätt lässt ihre Heldin sogar in Wasserburg ermitteln. „Mords-Fiasko“, Band sieben, spielt allerdings vor allem im Italien-Urlaub. Woher die Autorin ihre Inspirationen erhält, warum auch sie das Campen liebt und wie es mit der Reihe weitergeht, verrät Nebl im Interview.
Wasserburg/Griesstätt – Sie hat die Buchhandlungen in der Region erobert: Die Krimi-Minnie-Reihe von Monika Nebl (57) aus Griesstätt hat sich am Markt durchgesetzt. Jetzt ist bereits Band sieben herausgekommen: „Mords-Fiasko“. Diesmal schickt die Griesstätterin ihre Heldin zum Urlaub nach Italien. Eine Sommer-Lektüre, die auch viel über „Moni“ Nebls Leidenschaft verrät: das Campen.
Die Krimi-Minnie, Heldin Ihrer Regional-Krimi-Reihe aus Wasserburg, ist sogar im Italien-Urlaub auf Verbrecherjagd. Doch Ihr neuestes Buch ist auch eine Hommage an den Campingurlaub. Warum ist er für Sie und Ihren Mann die schönste Reiseform?
Monika Nebl: Am wichtigsten ist für uns, dass wir viel näher an der Natur sind als in jedem Hotel. Gerade die älteren Campingplätze befinden sich an Orten, an denen heutzutage gar nicht mehr gebaut werden darf. In die Ferienorte kommen wir problemlos mit dem Rad, wenn wir wollen. Dann lieben wir die Flexibilität, die allerdings seit Corona abgenommen hat, denn es campen viel mehr Leute, reservieren war früher selten nötig. Wir brauchen keine All-Inklusive-Verpflegung wie in einem Hotel, sondern kochen lieber selbst und genießen dann unter den Pinien unsere Pasta.
Ist die Idee für den Krimi „Mords-Fiasko“ auch in Ihrem Urlaub, etwa sogar in der Toskana, entstanden? Wenn ja, heißt das: Sie sind immer im Krimi-Schreib-Fieber - selbst im wohlverdienten Urlaub?
Nebl: Ja, sie ist in der Toskana entstanden. Abschalten ist für mich fast unmöglich geworden. Ich muss zuhören und zuschauen, sodass im Kopf sofort Szenen entstehen, die ich oft schon vor Ort schreibe. Hier haben mein Mann und ich auch Zeit, die Handlung zu plotten. Dazu sammeln wir immer schon Bilder für Cover, Werbung oder den Reiseblog. Ganz entscheidend sind aber neben schönen Örtlichkeiten die Begegnungen mit Menschen und Situationen. Die habe ich auch von anderen Reisen „entliehen“, ob es das Polizistenehepaar auf der Nachbarparzelle betrifft oder die Unterhaltungen beim Abspülen. Es gibt so viel zum Kopfschütteln und Schmunzeln, aber auch sehr viel zum Wertschätzen, denn man „wohnt“ doch recht eng nebeneinander und bekommt vom Camping-Alltag der anderen viel mit.
Die Krimi-Minnie entwickelt sich weiter: Sie und ihr Freund Alex nehmen ein Pflegekind auf. Wird die etwas flippige Heldin nun vernünftig?
Nebl: Ja, sie wird erwachsener, muss und will Verantwortung übernehmen. Bei meinen Recherchen habe ich viel gelernt, was das Thema Pflegekind und Adoption angeht, und tue es noch. Minnie soll ihr Herz beweisen, das ist wichtiger, als sich aus Prinzip einer Schublade zu verweigern. Doch sie bleibt flippig und auch unkonventionell, versprochen!
Woher nehmen Sie die Ideen für die Handlung? Was inspiriert Sie? Und gibt es noch genug Stoff für weitere Folgen?
Nebl: Eigentlich dachte ich nicht, dass es so viele Bände werden. Aber es gibt noch so viele tolle Örtlichkeiten in Wasserburg – im nächsten geht es unter anderem auf die Burg – und im Landkreis, so viele Themen mit großem Humorpotenzial, da kann ich nicht widerstehen. Wir Bayern sind ein umtriebiges Volk, wenn ich allein auf die Vereine schaue, womit wir dann wieder bei den Menschen als Inspiration wären. Dann muss noch der Krimi eingebaut werden, was bei Konstruktion und Recherchen immer aufwendiger wird. Ich habe „Blut geleckt“, und bin sogar aktuell in Kontakt mit einem Rechtsmediziner zum nächsten Fall „Mords-Malefiz“. Es macht mir riesigen Spaß, die Hintergründe zu „ermitteln“.
Was ist das Erfolgsgeheimnis Ihrer Krimi-Reihe? Schließlich hat sie es in die Auslagen vieler Buchhandlungen geschafft, was gar nicht so einfach ist.
Nebl: Das habe ich auch der Unterstützung besonders der Wasserburger Leser und Buchhandlungen zu verdanken sowie weiteren vielen Minnie-Fans, die mir auch schon von Besuchen bei uns berichtet haben. Nach zwölf Jahren im Selfpublishing habe ich einige Erfahrung, und die Buchhandlungen wissen, dass ich mich neben dem Liefern der Bücher nicht einfach zurücklehne und abwarte, sondern mich mit meinem Mann auch um professionelles Marketing kümmere. Es gibt Plakate oder Flyer, Aktionen für Testleser und Blogger. Ich berichte gerne im Radio, Podcast und mit etwas Glück auch mal Regionalfernsehen, liebe es, Lesungen zu halten und freue ich mich daher sehr über dieses Interview mit der Wasserburger Zeitung. Der wichtigste Erfolgsbaustein ist natürlich die Minnie selbst. Die Rückmeldungen der Leser und Leserinnen zeigen mir, wie sehr sie deren Empathie, ihre Liebe zu Wasserburg und den Humor schätzen.

