Eis auf den Seen noch zu dünn
Achtung Lebensgefahr! Wasserburger Wasserwacht warnt vor dem Betreten von dünnen Eisflächen
Die Wasserwacht Wasserburg schlägt Alarm: Die eisigen Temperaturen haben zwar einige Seen in Bayern zugefrieren lassen, doch die Flächen sind vielerorts lebensgefährlich dünn. So verhalten Sie sich im Ernstfall.
Wasserburg – Eisflächen nicht betreten! Davor warnt die Wasserwacht Wasserburg. Die ehrenamtlichen Wasserretter und die Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht Wasserburg sind rund um die Uhr für Notfälle auf dem Wasser und bei der Eisrettung mit Wasserrettern und Rettungstauchern einsatzbereit. Die beste Rettung ist aber die, die gar nicht erst benötigt wird, daher raten die Einsatzkräfte zur Vorsicht.
Stephanie Oliveira Tente, Vorsitzende der Wasserburger Wasserwacht, betont in einer Pressemitteilung, dass es trügerisch ist, sich darauf zu verlassen, dass das Eis „schon halten“ werde. Denn die Entwicklung des Eises ist von vielen Faktoren abhängig, beispielsweise von Luft- und Wassertemperatur, Wind, Strömung, von der Wassertiefe und einem sich ändernden Wasserstand, Pflanzenbewuchs unter Wasser, Schnee auf dem Eis oder Erwärmung des Eises durch Sonnenschein.
„Die kalten Temperaturen der vergangenen Tage haben dazu geführt, dass sich auf einigen Seen in Bayern eine Eisschicht gebildet hat. Doch vielerorts sind die Eisflächen noch nicht tragfähig, das heißt, die Eisdecke ist zu dünn und es besteht Lebensgefahr. Aufgrund der niedrigen Wassertemperaturen, kann sich ein Mensch in der Regel nur wenige Minuten über Wasser halten. Schnell lassen die Kräfte nach und man ist zu stark geschwächt, um sich über Wasser halten zu können. Somit verliert ein ins Eis eingebrochener Mensch innerhalb kurzer Zeit das Bewusstsein und läuft Gefahr zu ertrinken“, erklärt Oliveira Tente. Die Vorsitzende warnt daher eindringlich vor dem Betreten von nicht tragenden Eisflächen. „Nicht aufs Eis gehen!“, betont sie.
Regeln für den Ernstfall
Die Wasserwacht Wasserburg rät dringend folgende Regeln für den Ernstfall zu beachten:
Ruhe bewahren und laut um Hilfe rufen. In jedem Fall vermeiden, dass man unter das Eis gerät. So wenig wie möglich bewegen, um möglichst wenig Körpertemperatur zu verlieren. Falls das Eis knistert und knackt, am besten flach hinlegen, um das Gewicht zu verteilen und in Bauchlage ruhig in Richtung Ufer bewegen, beziehungsweise robben. Sofort Hilfe holen über die Notrufnummern 112 und die eingebrochene Person beruhigen.
Nur mithilfe von Hilfsmitteln wie Rettungsring, Leitern (teilweise an Seen am Uferbereich vorhanden), Ästen, Abschleppseil oder ähnlichen Gegenstände, die zur Verfügung stehen, die eingebrochene Person absichern. Den Verunfallten (wenn möglich) an Land bringen, in der stabilen Seitenlage lagern und vor Kälte schützen, bis der herbeigerufene Rettungsdienst eintrifft.
Eisflächen auf natürlichen Gewässern sollten besser gemieden werden, zum Schlittschuhlaufen stehen vielerorts Eislaufbahnen zur Verfügung. Wer dennoch Wintersport auf dem Eis treiben möchte, sollte grundsätzlich nur an bewachten Gewässern und nie allein auf das Eis gehen, appelliert Oliveira Tente.
Die Bürger sollten auf Warnungen der örtlichen Behörden, der lokalen Medien und Hinweis- und Verbotsschilder vor Ort achten. Informieren kann man sich bei den Behörden vor Ort wie beispielsweise den Wasserwirtschaftsämtern oder den zuständigen städtischen Referaten. Diese geben teilweise das Eis offiziell frei. An diesen Gewässern finden sich Hinweisschilder, ob das Eis betreten werden darf oder nicht. Das Betreten dieser Eisflächen geschieht jedoch jederzeit auf eigene Gefahr, erklärt die Vorsitzende weiter.