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Wiedersehen nach 50 Jahren

Auch Rektor Konrad Baumann bei Klassentreffen dabei: Erinnerungen an Feilnbacher Schulzeit

Als junger Lehrer unterrichtete Konrad Baumann (Mitte, stehend) im Jahr 1967 Schüler mit einer Klassenstärke von 40 Kindern in der kleinen Kemater Volksschule.
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Als junger Lehrer unterrichtete Konrad Baumann (Mitte, stehend) im Jahr 1967 Schüler mit einer Klassenstärke von 40 Kindern in der kleinen Kemater Volksschule.

Vor 50 Jahren wurden Jugendliche des Geburtsjahrganges 1956/57 aus der Feilnbacher Hauptschule in die Erwachsenenwelt entlassen. Jetzt beugten sie in Kematen die Köpfe über alte Fotoalben und erinnerten sich, wie das Leben eines Schülers anno dazumal aussah.

Kematen – „Wo ist nur die Zeit geblieben?“, fragten sich jetzt gut 40 einstige Schüler beim geselligen Klassentreffen im Gasthaus Weingast Kematen. Eine besondere Ehre war es, den damaligen Schullehrer Konrad Baumann (84) zu begrüßen. Dieser fühlte sich ihrer Mitte sichtlich wohl.

Mit den Gedanken „Dankbar rückwärts, mutig vorwärts und gläubig nach oben schauen“ läutete Ernst Köllmeier in einer kurzen Andacht in der Kemater St.-Martinskirche zum Gedenken an verstorbene Kameraden und Lehrern den Abend ein, an dem dann in Erinnerungen geschwelgt wurde.

Eingeschult wurden die meisten Schüler im Herbst 1963 an den „Volksschulen“ Litzldorf, Feilnbach, Au, Dettendorf und Kematen. Wie sich einige erinnerten, waren an manchen Bildungsstätten im ersten Schuljahr acht Jahrgangsstufen in einem Raum untergebracht. Unterrichtet wurde durch eine Lehrkraft zuzüglich Pfarrer oder Benefiziat als Religionslehrer.

Zum Erlernen von Schreiben, Lesen und Rechnen bekamen die ABC-Schützen Unterstützung von „guten“ Schülern aus der achten Klasse. Sommers wie winters hatten die meisten weite Wegen zu Fuß zu gehen, um pünktlich in die Schule zu kommen. Als Heizung in der kalten Jahreszeit dienten Kanonen- oder Ölöfen. Zu den unschönen Erinnerungen zählten die Bestrafungsmaßnahmen per Rohrstock, Haselnuss- oder Weidenrute oder Hand.

1967 betrat Konrad Baumann nach seiner Referendarzeit in Aschaffenburg die historische kleine Kemater Schule mit ihrem einzigen Klassenzimmer. Für den damals 29-jährigen Lehrer aus Mietraching war der Jahrgang 1956/57 die erste Klasse, die er eigenständig unterrichten durfte.

Hohe Verantwortung für einen jungen Lehrer

Er trug dabei die Verantwortung für 40 Schüler der fünften Jahrgangsstufe aus Kematen und Dettendorf sowie mit Sechstklässlern aus Au, Kematen und Dettendorf. Die Fünftklässler aus Au drückten damals die Schulbänke in Au. Im Winter diente ein nahegelegener Hügel zum Schlitten- oder Skifahren, im Sommer wurden die Sportplätze in Au und Feilnbach sowie die dortigen Schwimmbäder angesteuert.

Der Geburtsjahrgang 1956/57 feierte zusammen mit seinem einstigen Lehrer Konrad Baumann (Mitte, stehend) seine Schulentlassung vor 50 Jahren.

Turnhallen gab es nicht, aber Baumann erreichte nach intensiven Verhandlung mit den sehr sparsamen politischen Verantwortlichen der Gemeinde Dettendorf die Installation eines Kletter- und Turngerüsts in Kematen.

Erinnerungen an Reindl und Kronester

1969 kam es zu einer umfassenden Schulreform mit Auswirkungen auf die kleinen Landschulen. Es entstanden Grund- und Hauptschulen, es wurde der „Qualifizierende Hauptschulabschluss eingeführt. Siebtklässler aus Au, Kematen, Dettendorf und Litzldorf gingen nun in Feilnbach zur Schule. Baumann unterrichtete „seine Buama und Madln“ aus Au, Kematen, Dettendorf, Oberpfarr und Heinrichsdorf bei Berbling in der „7 b“. Die Schüler der „7a“ aus Feilnbach und Litzldorf hatten Sebastian Reindl als Klassenleiter. Rektor war Theodor Kronester.

Das Kletter- und Turngerüst war das erste Sportgerät an der Kemater Schule.

„Es war eine schöne Zeit“, meinten die „Damaligen“. Inzwischen genießt eine überwiegende Mehrheit ihr Leben als Rentner, ist stolz auf Kinder und Enkelkinder und schwelgt eben ab und zu sehr gern in schönen Erinnerungen.

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