Bau der Rösnerwiese verzögert sich
Warteliste reißt nicht ab: In Bruckmühl fehlen 40 Kitaplätze
40 Familien suchen in Bruckmühl händeringend nach einem Kitaplatz. Die Marktgemeinde hat die Weichen für 148 neue Betreuungsplätze gestellt und doch dauert es noch mindestes ein Jahr, ehe sich die Lage entspannt.
Bruckmühl – Die Warteliste reißt nicht ab: 40 Familien suchen in der Marktgemeinde aktuell einen Platz in Kinderkrippe oder Kindergarten. 24 davon würden diesen noch in diesem Jahr dringend benötigen. Zwar wurden mit der Erweiterung des Bauernhofkindergartens „Lindenbaum“ um einen Waldkindergarten 25 neue Plätze geschaffen. Doch auch damit kann der Bedarf noch nicht gedeckt werden.
In der jüngsten Marktgemeinderatssitzung wurden nun die Prognosen für die nächsten Jahre vorgestellt. Und auch die untermauern, dass dauerhaft acht Gruppen fehlen, obwohl es in der Marktgemeinde 125 Krippen- und 556 Kindergartenplätze gibt.
Kita-Plätze stoppen Zuzug in Gemeinde
23 Bruckmühler Kinder werden im Moment bei den „Nachbarn“ betreut. Darunter beispielsweise fünf in der neuen Kindertagesstätte „Maria Himmelfahrt“ in Tuntenhausen, die die Gemeinde für vier Millionen Euro erbaute und die in Trägerschaft des katholischen Kitaverbundes Beyharting ist.
So hilfsbereit wie die Tuntenhausener scheinen aber nicht alle Kommunen zu sein: „Eine junge Familie ist nach Bruckmühl gezogen. Daraufhin wurde ihr der Kita-Platz am bisherigen Wohnort gekündigt“, machte Verwaltungsleiter Rainer Weidner auf die angespannte Situation aufmerksam. Zudem gebe es Familien, die von einem Umzug nach Bruckmühl absehen, weil hier keine Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stehen.
Bruckmühl hat die Weichen für eine neue Kita an der Rösnerwiese längst gestellt: Die Marktgemeinde investiert hier 13,5 Millionen Euro in vier Krippengruppen mit jeweils zwölf Plätzen und vier Kindergartengruppen á 25 Plätzen. Insgesamt werden hier also künftig 148 Kinder untergebracht werden können.
Sollte die neue Kita ursprünglich im September 2024 ans Netz gehen, muss die Gemeinde nun sechs Monate länger warten. „Das beauftragte Architekturbüro WSB hat uns jetzt einen Bauzeitenplan vorgelegt. Aufgrund der Komplexität des Gebäudes wird die Einrichtung erst zum 1. März 2025 bezugsfertig“, informierte Bürgermeister Richard Richter (CSU/PW) die Marktgemeinderäte.
In weiser Voraussicht haben diese schon im Juni beschlossen, am Sportplatz in Götting eine Übergangs-Kita in Modulbauweise (Container) für drei Gruppen – zwei Krippen- und eine Kindergartengruppe – zu errichten. Die Module sollen Mitte nächsten Jahres stehen, damit sie eingerichtet und die Außenanlagen angelegt werden können. Pünktlich zum Beginn des neuen Betreuungsjahres am 1. September 2023 soll sie ihren Betrieb aufnehmen.
Die Marktgemeinde mietet die Übergangskita für zwei Jahre – von Mai 2023 bis Mai 2025 – an, um danach an die Rösnerwiese umzuziehen. Für unvorhersehbare Fälle wie einen weiteren Bauverzug hat sich Bruckmühl eine einmalige Verlängerungsoption von einem weiteren Jahr eingeräumt.
„Der Kreisverband Rosenheim der Arbeiterwohlfahrt übernimmt die Trägerschaft dieser Übergangseinrichtung. Damit ist es ihm möglich, bereits auf Personalakquise für die neue, große Einrichtung an der Rösnerwiese zu gehen“, erläuterte Verwaltungschef Weidner gegenüber dem Mangfall-Boten.
„Es ist eine Mammutaufgabe für die Kommunen, ausreichend Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen. Alle Kommunen haben das Problem, aber ich glaube, wie sind jetzt gut aufgestellt“, machte Kindergartenreferent Robert Plank (CSU/PW) klar.
„Wir sind auf dem richtigen Weg“, bestätigte auch der Bürgermeister. Dennoch könne sich die Gemeinde nicht ausruhen und müsse weitere Planungen vorantreiben, denn: „Der Kindergarten ,Sonnenschein‘ in Götting ist stark sanierungsbedürftig. In der ,Kita Vergissmeinnicht‘ an der Gottlob-Weiler-Straße sind die Krippenkinder noch immer in den vorübergehenden Containern untergebracht.“
Marktgemeinde ist auf gutem Weg
Die Prognosen der Verwaltung basieren auf den Zahlen des Instituts für Sozialplanung (SAGS) und der prognostizierten Wanderungsbewegungen von etwa 33 Kindern, die pro Jahr mit ihren Familien in die Marktgemeinde ziehen. Demnach werden im Jahr 2025 insgesamt 830 Betreuungsplätze in Kitas gebraucht – darunter 176 in Krippen und 654 in Kindergärten. Momentan sind 681 Plätze vorhanden, an der Rösnerwiese kommen 148 hinzu. Damit stünden dem Bedarf also 829 Kita-Plätze gegenüber.

