Wasserburg im Mozart-Fieber
Wander-Ausstellung enthüllt: Wie die Mozarts Wasserburg lieben lernten
In Wasserburg ist die Wanderausstellung „Die Mozarts – Wunderkinder auf Reisen“ eröffnet worden, die eine überraschende Verbindung zwischen der Komponistenfamilie und der Stadt aufdeckt.
Wasserburg – Mozart und Wasserburg zusammenzubringen: Dieser Aufgabe stellt sich die Wanderausstellung „Die Mozarts – Wunderkinder auf Reisen“, die im Museum Wasserburg eröffnet wurde. Ein publikumswirksames Thema, das liebevoll und mit vielen spannenden Details veranschaulicht wird.
Gleich beim Eingang zum Ausstellungsraum zeigt sich die tiefgründige Beschäftigung mit der Komponistenfamilie: In einer kleinen Vitrine bekommt die Mozart-Verehrung ihren Platz, und zwar mit dem Erzählungs-stück „Der Mozart-Wolferl in Wasserburg“. „So einen Buben gibt’s nicht noch einmal“, heißt es darin bewundernd gleich zu Anfang.
Radbruch zwingt zur Übernachtung
Zu finden ist der Text in einer Monatsschrift des bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands aus dem Jahr 1962. Das Musikgenie und die Stadt am Inn – auf der Suche nach Verbindungen gräbt man also keineswegs vergebens.
Vor rund 40 geladenen, kunstbegeisterten Gästen rief Bürgermeister Michael Kölbl das Missgeschick in Erinnerung, dass ein Radbruch im Jahr 1763 der Grund für die Familie Mozart war, in Wasserburg Station zu machen. Sie habe in der Stadt übernachtet - und sie liebgewonnen. Wolfgang Amadeus Mozart, damals gerade sieben Jahr alt, sei daraufhin immer mal wieder hierher gekommen und habe es nicht versäumt, auf der Orgel der Pfarrkirche St. Jakob zu spielen.
Präsentation um Objekte ergänzt
Ausdrücklich dankte Kölbl der Museumsleiterin Sonja Fehler dafür, dass sie zusammen mit ihrem Team die Präsentation um einige Objekte ergänzt und dabei auch an Medien- und Spielstationen für Kinder gedacht habe. Auf einer Erklärtafel ist zu lesen, dass Mozart und seine Mutter 1777 in der Gaststätte „Zum Goldenen Stern“ in der Färbergasse einkehrten. Der Wirtschaft bescheinigt Wolferl, dass man hier „unvergleichlich bedienet“ sei: „Ich sitze da wie ein Prinz.“ Sonja Fehler ließ die Zuhörer bei der Vernissage ihre Begeisterung für das Thema spüren - ein Wunder, das im 18. Jahrhundert in Salzburg seinen Ausgang genommen habe, dieser „kleinen, aber feinen Stadt“, Geburtsort des begnadeten, schillernden Komponisten, den Vater Leopold nach Kräften förderte.
Die Wanderausstellung „Die Wunderkindreise“ sei übrigens um zwei Stationen erweitert worden – um den Aufenthalt Mozarts in Wasserburg und in Seeon. Der Abtei, zum Erzbistum Salzburg gehörend, widmete er sogar zwei eigene Musikstücke.
Die Ausstellung beantwortet auch die Frage, wie die Stadt mit Mozart umgeht“, so Fehler. Und sie tue das „intensivst“, zeigte sie sich überzeugt und erinnerte an die Mozartverehrung, die zum Beispiel auf der Darstellung eines Festes vor dem Wasserburger Rathaus zu Ehren des Komponisten im August 1842 zum Ausdruck kommt.
Ein wirklich beachtenswertes, detailreiches, heiteres Exponat. Noch bis zum 28. Juli ist die Schau, von der Stiftung Mozarteum Salzburg und der Südwestdeutschen Mozart-Gesellschaft konzipiert, für das Publikum geöffnet.
