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Für den 70. Geburtstag fast 1200 Kilometer auf dem Sattel

Von Kolbermoor nach Venedig geradelt – Rentner erfüllt seiner Frau einen besonderen Wunsch

Endlich am Meer angekommen. Das Ehepaar Fuchs aus dem Kolbermoorer Ortsteil Lohholz. Fuchs
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Endlich am Meer angekommen. Das Ehepaar Fuchs aus dem Kolbermoorer Ortsteil Lohholz.

Über 70 Stunden im Fahrradsattel – kein Problem für die Familie Fuchs aus dem Kolbermoorer Ortsteil Lohholz. Zum 70. Geburtstag erfüllte ein Rentner seiner Ehefrau einen ganz besonderen Traum. Wie die Senioren ihr italienisches Abenteuer erlebten.

Kolbermoor – Ein Wellnesswochenende zum 70. Geburtstag? Oder Familie und Freunde einfach zu Kaffee und Kuchen einladen? Für die Familie Fuchs aus Lohholz ist das offensichtlich zu unspektakulär. Denn als Maria Fuchs vor wenigen Tagen 70 Jahre alt wurde, feierte sie ihren Geburtstag zusammen mit ihrem Mann in Venedig. Und das, nachdem sie mal eben mit dem Fahrrad angereist war – wohlgemerkt von Kolbermoor aus.

„Sie wollte mit dem Rad ans Meer fahren“

„Meine Frau hat sich das gewünscht, wollte unbedingt mit dem Fahrrad nach Italien ans Meer fahren, also habe ich das für uns organisiert“, erzählt Ehemann Werner Fuchs. Von der heimischen Haustüre aus ging es Mitte August los. Zunächst von Lohholz nach Salzburg, Bad Gastein, Villach, Tarvisio, Udine, Grado und letztlich nach Venedig.

Werner und Maria Fuchs am Markusplatz in Venedig.

Die weiteste Strecke radelte das Ehepaar über den Adria Radweg. Der über 400 Kilometer lange Fernradweg führt vom österreichischen Salzburg über die Alpen ins italienische Grado an der Adria. Die letzte Etappe nach Venedig fand dann auf dem Schiff statt, da in Venedig keine Fahrräder erlaubt sind, erzählt der 72-jährige Werner Fuchs.

Insgesamt radelte das Ehepaar fast 1200 Kilometer, verbachte dabei 71 Stunden im Sattel. Von drei Wochen waren sie rund 14 Tage mit dem Fahrrad unterwegs, der Rest der Zeit war Wellness oder eben ein entspannter Aufenthalt in Venedig angesagt. „Natürlich ist das mit 70 nicht ganz so einfach“, sagt Werner Fuchs. Auch wenn sie beide „schlank und sportlich“ seien, habe man für die große Tour deshalb auf ein E-Bike zurückgegriffen.

50 bis 100 Kilometer am Tag geradelt

Und so schwangen sich die beiden Rentner immer vormittags aufs Rad, genossen bei vereinzelten Pausen mal einen Cappuccino oder eine Wurstsemmel und bezogen am Abend immer ein neues Quartier, welches sie im Vorfeld gebucht hatten. „Das hat sehr gut funktioniert und unsere Hintern haben es auch gut verkraftet“, sagt der 72-Jährige schmunzelnd. 50 bis 100 Kilometer legten sie so pro Tag auf dem Sattel zurück.

In Venedig selbst überraschte er seine Frau dann am Geburtstag mit einem ausgiebigen Frühstück und einer Flasche Prosecco, am Abend gab es Meeresfrüchte in einem Restaurant. Doch wo kommt der Antrieb her, im Alter noch eine solch abenteuerliche Radtour durchzuziehen?

Große Abenteuerlust auch im höheren Alter

„Wir sind grundsätzlich eine sehr aktive Familie“, sagt der Familienvater. Da gehöre es etwa auch dazu, jedes Jahr Ski zu fahren oder sich regelmäßig aufs Rad zu setzen. Einen großen Einfluss hat jedoch auch der frühere Beruf von Maria Fuchs. „Meine Frau ist Sport- und Werklehrerin“, erzählt ihr Mann. „Sie sagt selber: das gibts doch gar nicht, dass ich schon 70 werde. Vielleicht will sie es deshalb erst recht zeigen, dass sie so etwas noch kann.“

Maria Fuchs kümmert sich um einen „Platten“.

Und das tat sie auch. Denn das Ehepaar kam gesund und unfallfrei am 9. September wieder im heimischen Lohholz an. Dabei war die Tour direkt mit einem Platten losgegangen, wie Werner Fuchs lächelnd berichtet. Aus terminlichen Gründen musste das Ehepaar dann „etwas schummeln“ und einen Teil der Rückstrecke mit dem Bus fahren. Von Rosenheim aus ging es dann aber selbstverständlich mit dem E-Bike nach Hause. Und dort wartete dann schon die ganze Familie, Kinder und Enkelkinder.

Die nächste Tour ist schon in Planung

„Wir haben die Kinder natürlich schon vermisst und freuen uns jetzt schon, wieder im schönen Oberbayern zu sein“, sagt Werner Fuchs. Die Familie ist vor sechs Jahren aus Franken nach Kolbermoor gekommen und fühlt sich seitdem sehr wohl. Und nach einer Geburtstagsradtour nach Venedig träumt Werner Fuchs schon vom nächsten Abenteuer. Im kommenden Jahr wollen sie möglichst die Alpen über den Reschenpass überqueren.

Und vielleicht überrascht Werner Fuchs seine Frau dann wieder mit einer Flasche Prosecco. Genau wie Maria Fuchs auch von diesem Zeitungsartikel überrascht werden dürfte.

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