Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Eine Erfolgsgeschichte in Kolbermoor

Von 5470 auf 35.000 Besucher: Wie das Team der Stadtbücherei Bücherwürmer „züchtet“

Es ist auch das Büchereiteam, dem der große Erfolg der Stadtbücherei zu verdanken ist: (von links) Sabine Bruckschlegl, Andrea Sondhauß, Romana Edinger, Sabrina Eickmann, Stefanie Wolf und Doris Pfeiffer. Nicht auf dem Bild zu sehen sind Jana Giebel und Tatjana Feuerer, eines der „Urgesteine“ der Stadtbücherei.
+
Es ist auch das Büchereiteam, dem der große Erfolg der Stadtbücherei zu verdanken ist: (von links) Sabine Bruckschlegl, Andrea Sondhauß, Romana Edinger, Sabrina Eickmann, Stefanie Wolf und Doris Pfeiffer. Nicht auf dem Bild zu sehen sind Jana Giebel und Tatjana Feuerer, eines der „Urgesteine“ der Stadtbücherei.

Die jüngste Geschichte der Kolbermoorer Stadtbücherei ist eine Erfolgsgeschichte: In zehn Jahren stiegen die Besucherzahlen um das Sechsfache von 5470 auf 35.000. Wie es dem Team um Andrea Sondhauß gelungen ist, so viele Bücherwürmer zu züchten, erfahren Sie hier.

Kolbermoor – „Glückwunsch zu zehn Jahren Erfolgsgeschichte“ – dieses Kompliment bekam das Team der Stadtbücherei um Leiterin Andrea Sondhauß während der Feierstunde öfter. Denn auch wenn es in Kolbermoor schon länger eine Bücherei gibt, das zehnjährige Jubiläum der Eröffnung der neuen Räume im Rathausanbau war ein guter Grund zum Feiern.

Besucherzahl steigt um das Sechsfache

Die Zahlen sprechen für sich. Die hatte Christin Stegerhoff von der Landesfachstelle für das ö ffentliche Bibliothekswesen im Gepäck: „Wurden 2010 gerade einmal 11.000 Bücher und sonstige Medien entliehen, waren es 2021 schon mehr als zehnmal so viele, nämlich 121.000. Die Besucherzahl stieg in diesem Zeitraum um rund das Sechsfache – von 5470 auf 35.000. Und das in einer Zeit, in der man eigentlich darüber klagt, dass das Lesen von Büchern zu einer aussterbenden Freizeitbeschäftigung zählt.“

Lesen in angenehmer Atmosphäre

Dass dem Team der Stadtbücherei viel von diesem Erfolg zu verdanken ist, liegt auf der Hand. Das betonte auch Christoph Maier-Gehring, der Kulturreferent des Landkreises. Denn der Buchbestand einer Bücherei mag noch so umfangreich sein – noch viel lieber geht man dort vor allem dann hin, wenn man weiß, dass man von ebenso kompetenten wie freundlichen Menschen empfangen wird. Menschen, denen man ansieht, dass sie glücklich darüber sind, in einer Umgebung voller Bücher arbeiten zu dürfen – im ständigen Kontakt mit Gleichgesinnten, nämlich den Lesern.

Anteil am Erfolg hat aber auch das Gebäude selbst. Denn der Anbau ans Rathaus bietet in seiner großzügigen offenen Gestaltung eine Atmosphäre des Willkommenseins, die geradezu dazu verlockt, einmal einen „Bücherbesuch“ zu machen. Eine Tatsache, die wie Bürgermeister Peter Kloo, betonte, zwar zu hoffen, aber nicht wirklich vorherzusehen war. Der Anbau war deshalb auch Gegenstand vieler Diskussionen in der Stadt in der Zeit vor 2013.

Dabei ging es unter anderem um die Frage, ob es angemessen war, rund 2,5 Millionen Euro nur in das Erdgeschoss zu stecken, in dem die Bibliothek ihre Heimat finden sollte. War das in Zeiten der beginnenden Digitalisierung und des Lesens von ebooks, die man bequem von zu Hause aus online ausleihen kann, überhaupt noch zeitgemäß?

War der Büchereineubau eigentlich nötig?

Zudem sei daran erinnert, dass als „neue“ Heimat für die Bücherei eigentlich das „Harrer-Haus“ vorgesehen war. Dort hätte die Bücherei auf drei Etagen untergebracht werden müssen. Um diese barrierefrei zu gestalten, hätte nachträglich ein Aufzug eingebaut werden müssen – Platz, der dann für die eigentlichen „Bewohner“ – also die Bücher – wieder gefehlt hätte. Dennoch: „Die Entscheidung für den Anbau war nicht leicht“, so erinnert sich Peter Kloo: „Man gibt als Bürgermeister nicht einfach so 2,5 Millionen Euro aus, ohne sich ständig zu hinterfragen, ob das wirklich richtig ist.“

„Es war die richtige Entscheidung“

Er dankte deshalb ausdrücklich Dagmar Levin, die ihn damals als dritte Bürgermeisterin immer wieder bestärkt hätte, weil sie ebenfalls der Überzeugung war: „Ein Anbau ans Rathaus zur Unterbringung von Stadtbücherei und Volkshochschule ist die richtige Entscheidung.“ Ein Dank, dem sich Andrea Sondhauß an diesem Abend ausdrücklich anschloss, und in den sie auch Tina Knight einbezog: Sie ist seit Anbeginn mit der „neuen“ Bücherei eng verbunden und bietet dort einen Englisch-Stammtisch an.

Ort der Ruhe und der Begegnung zugleich

Dieser wiederum kann als geradezu ideales Beispiel für den Geist gelten, der in der Stadtbücherei Kolbermoor herrscht: Sie ist nicht nur ein Ort der Stille, des Zur-Ruhe-Kommens und Sich-Versenkens, sondern auch ein Platz der Begegnung und des Austausches. Und damit wirklich die ideale Ergänzung zum Rathaus, das ja seinerseits nach dem Willen von Bürgermeister und Stadtrat ein Ort sein soll, der in allererster Linie den Bürgern dient.

Kommentare