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Probebohrungen für Geothermie geplant

Kein Vertrauens-Vorschuss: Vogtareuther Rat skeptisch bei Vorhaben der Stadtwerke Rosenheim

Geothermie-Sondenplatz Poing bei München: Wände wackeln, Gläser klirren im Geschirrschrank –  immer wieder bebt in Poing laut dpa die Erde, wenn auch nur leicht. Genau das befürchten die Vogtareuther bei Probebohrungen in ihrer Gemeinde auch.
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Geothermie-Sondenplatz Poing bei München: Wände wackeln, Gläser klirren im Geschirrschrank – immer wieder bebt in Poing laut dpa die Erde, wenn auch nur leicht. Genau das befürchten die Vogtareuther bei Probebohrungen in ihrer Gemeinde auch.

Vertrauensvorschuss? Fehlanzeige. Nicht vom Vogtareuther Gemeinderat. Dem waren die Angaben der Stadtwerke Rosenheim zu Probebohrungen auf der großflächigen Suche nach Erdwärme nicht konkret genug.

Vogtareuth – Die Stadtwerke Rosenheim wollen rund um die Stadt auf gut 130 Quadratkilometern nach nutzbarer Erdwärme suchen. Damit soll das bestehende Fernwärmenetz mit klimaneutraler erneuerbarer Energie versorgt werden. Indem heißes Wasser aus tiefen Schichten über einen Wärmetauscher Energie in das Netz liefert.

Das Suchgebiet mit zehn geplanten Bohrungen reicht von Tuntenhausen und Vogtareuth im Norden über Großkarolinenfeld und die nordöstlichsten Stadtteile von Rosenheim bis hinunter zur A8 im Gemeindegebiet Rohrdorf. Laut Antrag geht es den Stadtwerken zunächst vor allem um die Datengewinnung.

Gewonnene Daten Basis für Bohrplanung

Ausgegangen wird von Wassertemperaturen zwischen etwa 120 und 145 Grad in Tiefen von 4,5 bis 5,5 Kilometern. Der Umfang neuer seismischer Untersuchungen hänge stark davon ab, welche Lücken nach der Auswertung der gesammelten Daten noch bestehen. Die gewonnenen Informationen seien Basis für das Untergrundmodell und die Bohrplanung, heißt es im Antrag der Stadtwerke Rosenheim.

Das Vorhaben stieß im Vogtareuther Gemeinderat auf Skepsis. Weniger wegen der Idee, aus Erdwärme Energie zu gewinnen, sondern offensichtlich aufgrund früherer Erfahrungen im Umgang mit den Stadtwerken. „Ich will nicht, dass die Stadtwerke Rosenheim mit diesem Antrag einen Claim abstecken und die Gemeinde möglicherweise mit dem Ofenrohr ins Gebirge schaut“, benannte der stellvertretende Bürgermeister Hans Bürger-Schuster (CSU/parteifreie Wähler) einen Knackpunkt.

Grundwasserspiegel abgesackt

Franz Dutz (ÜWG) erinnerte an Erdgasbohrungen, nach denen der Grundwasserspiegel um zehn bis 15 Meter tiefer gelegen habe als vorher. Weitere Mitglieder des Gremiums äußerten Bedenken, dass seismische Untersuchungen zu Erschütterungen, zu „kleinen Erdbeben“ führen könnten – mit ungeahnten Folgen.

Konkretere Informationen gewünscht

Josef Lechner (AfG) war der ganze Antrag der Stadtwerke zu schwammig. „Wo sind die Unterlagen? Wie wollen sie vorgehen? Wie sieht das Verfahren aus?“ wollte er wissen. Bürgermeister Rudolf Leitmannstetter (ÜWG) musste passen. Er sei aber gerne bereit, die gewünschten Informationen einzuholen.

Das möge er tun, wünschte der Gemeinderat und vertagte eine Abstimmung über den Antrag der Stadtwerke Rosenheim. Darüber will das Gremium erst entscheiden, wenn alle offenen Fragen beantwortet sind.

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