Zweifache Mutter berichtet von ihren Reisen
„Verliebt in die Welt“ - Bloggerin aus Kolbermoor gibt Urlaubstipps für Familien
Stefanie Schindler aus Kolbermoor liebt es, mit ihren kleinen Töchtern um die Welt zu reisen. Jetzt schreibt sie sogar Bücher darüber. Warum ein Urlaub auch vor der Haustüre stattfinden kann und wie Eltern ihren Kindern ganz einfach Abenteuer bieten können.
Kolbermoor – Ob Reisende, Bloggerin, Frischluftsüchtige oder Bergliebhaberin. Stefanie Schindler aus Kolbermoor liebt es, unterwegs zu sein und hat diese Vorliebe zu ihrem Beruf gemacht. Die 39-Jährige hat 2013 ihren Reiseblog „a daily travel mate “ gegründet. Seit dem berichtet sie dort über ihre Reiseerfahrungen, gibt Tipps zur Reiseplanung und nützliche Informationen zu den von ihr bereisten Ländern. Ihre beiden Töchter im Alter von 3 und 5 beschreibt sie dort liebevoll als „Weltreisekind“ und „Wanderbaby“. Und sie spielen dementsprechend auch eine wichtige Rolle, denn Stefanie Schindler will mit ihrem Blog speziell Familien erreichen, die mit ihren Kindern aktiv unterwegs sein wollen. Ihre Nische: Outdoor mit Kindern.
Tasmanien, Tirol, Neuseeland, Irland
„Ursprünglich habe ich für verschiedene Reiseveranstalter gearbeitet und bin dadurch auf die Idee eines eigenen Reiseblogs gestoßen“, sagt die Kolbermoorerin. Als Reisebloggerin ist sie nun jedoch nicht rund um die Uhr unterwegs. „Durch die Arbeit meines Mannes sind wir auch ganz normal auf Urlaubszeiten angewiesen“, sagt Schindler. Zudem sei es auch für die Kinder nicht dienlich, nonstop um die Welt zu reisen. Ihre Leidenschaft hat sie dennoch bereits an Orte wie Tasmanien, Neuseeland, Tirol oder Irland geführt. „Verliebt“ sei sie mit ihre Familie aber vor allem in die Berge.
Deshalb hätte auch die Corona-Pandemie nicht wirklich für Einschränkungen ihrer Reisetätigkeiten gesorgt. „Wir wandern gerne hier in der Region, machen gerne Hüttenübernachtungen“, sagt die zweifache Mutter. Dafür brauche man auch nicht wochenlang Urlaub, sondern könne die Wochenenden wunderbar nutzen. „Man muss nicht irgendwo hinreisen, um mit der Familie Zeit im Freien zu verbringen.“
Auch kurze Waldausflüge bieten große Abenteuer
Selbst kürze Ausflüge in den Wald böten gerade für Kinder große Abenteuer. Als Erwachsene müsse man sich einfach darauf einlassen und nicht gleich aufgeben, wenn das Kind mal nicht zum Spielplatz will. Wenn Schindler gerade nicht unterwegs ist, schreibt sie Blogbeiträge, postet Bilder und gibt Tipps, wie der nächste Familientrip klappen könnte. Dabei finanziert sie sich durch Kooperationen mit Reiseveranstaltern oder Ausrüstern. Da ihr Blog monatlich rund 10 000 Leser – „nach Corona sollte es wieder mehr werden“ – erreicht, werden somit auch immer wieder Firmen und Verlage auf die 39-Jährige aufmerksam.
„Ich veröffentliche in diesem Jahr meine ersten beiden Bücher“, sagt Schindler und betont, von dieser Aufgabe zunächst selbst überrascht gewesen zu sein. Im März wird „Mikroabenteuer mit Kindern“ erscheinen, worin Schindler über Familien-Auszeiten an der frischen Luft berichtet. Darin gehe es um Abenteuer für Kinder in der Natur, auch mitten in der Stadt und vor der eigenen Haustür, von „mal schnell zwischendurch“ bis „für ein Wochenende“.
Buchautorin für „frisch gebackene Eltern“
Im April dann ihr zweites Buch: „Reise-Hacks für frisch gebackene Eltern“. Laut der 39-Jährigen sei das ein kinderfreundlicher Wegweiser für junge Eltern, die sich fragen, ob ein Urlaub mit dem Baby schon möglich ist und wenn ja, in welcher Form. Sie selbst habe vor allem die Elternzeit genutzt, um mit der Familie länger unterwegs zu sein. Dabei sagt sie selbst: „Pauschal kann man es nicht sagen, ein Kind fährt gerne Auto, das andere schreit die ganze Fahrt über und mag es vielleicht lieber, mit den Eltern wandern zu gehen.“
Tipps für Familientrips:
Stefanie Schindler ist durch ihre eigenen Erfahrungen zur Expertin geworden, was Reisen mit Kindern angeht. Dabei sagt sie: „Es muss nicht immer Urlaub sein, man kann auch für einen Nachmittag oder ein Wochenende Ausflüge planen.“ Generell empfiehlt sie, den Weg als das Ziel anzusehen. „Kinder motivieren sich nicht durch die Aussicht auf einen Gipfel, für sie muss der Weg bereits spannend sein“, so Schindler. Deshalb müssten Trips gut ausgewählt werden. „Kinderfreundliche Wanderstrecken sind zwar leicht zu machen aber eben oft auch langweilig.“ Ein weiterer Tipp ist laut Schindler die richtige Ausrüstung.
„Es ist wichtig, dass es den Kindern passt und dass es schmutzig werden kann, sagt Schindler und fügt an: „Im besten Falle ziehen sich die Eltern genaso an.“ Ein besonders einfaches aber für Kinder aufregendes Abenteuer sei das Kochen im Wald. „Einfach eine Thermoskanne mit heißem Wasser mitnehmen, über Couscous gießen und dazu noch Gemüse schnibbeln“ Das klinge zwar einfach, sei aber für Kinder ein echtes Event im Freien. Für fortgeschrittene Ausflügler sei dann auch eine Übernachtung im Freien ein weiterer Höhepunkt.

