Entspannte Atmosphäre im Gotteshaus
Valentinstag, Liebe und die Kirche: Was beim Gottesdienst in Großkaro gepredigt wurde
Die Kirchenglocken in Großkarolinenfeld läuten und laden ein zum Valentinsgottesdienst. „Für alle Verliebten und für die, die es werden wollen“, steht auf einem Plakat vor der katholischen Kirche. Was hat es damit auf sich?
Großkarolinenfeld – Während der Valentinstag in Blumenläden, Konditoreien und Restaurants in erster Linie für ein gutes Geschäft mit den Verliebten sorgen soll, stehen im Gottesdienst in Großkarolinenfeld die Liebe Gottes und der heilige Valentin im Vordergrund.
Laut Überlieferungen starb der heilige Valentin am 14. Februar des Jahres 269 als Märtyrer in einer kleinen Stadt nördlich von Rom. Da er trotz eines Verbotes des damaligen Kaisers, Liebespaare nach der christlichen Zeremonie traute, galt er als Schutzpatron der Verliebten und der Brautleute. Weil dieses Jahr am 14. Februar aber Aschermittwoch und Valentinstag zusammenfallen, findet der Gottesdienst etwas später statt.
„Manchmal braucht es keine Worte, wenn die Augen sich versteh’n“ erklingt das erste Lied nach dem Text von Kathi Stimmer. Die Schola des Ortes gestaltet den Gottesdienst musikalisch und hat getreu dem Motto des Valentinstags Lieder zur Liebe ausgewählt. „Nichts drückt Liebe besser aus, als Musik“, erklärt Kerstin Pöppel, die im Chor der Schola singt.
Die Texte des Gottesdienstes bestehen aus Bibelversen, Zitaten und selbstverfassten Kurztexten über die Liebe. Die Hauptbotschaft: Gott liebt einen jeden Menschen mit allen Stärken und Schwächen. Seine Liebe ist immer und für jeden da. Weil es sich um einen Wortgottesdienst handelt, spricht nicht der Pfarrer, sondern drei Wortgottesdienstleiter.
Sie haben alles sorgfältig vorbereitet und die Kirche zudem schön dekoriert. Harmonisch abgestimmt geben sie Impulse für Paarbeziehungen, Familien und zur Selbstliebe. Richard Goldammer betont dabei, dass Liebe „ein Geschenk ist“ und ruft für eine gelungene Paarbeziehung dazu auf, „sich auch in den anderen hineinzuversetzen und sich zu fragen, was der Partner beziehungsweise die Partnerin braucht.“ Er findet es besonders wichtig, dass man sich „ehrlich füreinander interessiert.“
Für geliebte Menschen das Beste geben
Christian Kuster erklärt, dass uns Jesus durch seine Liebe ermutigt, unsere eigenen menschlichen Schwächen anzunehmen und uns selbst zu achten: „Die Liebe zu mir selbst ist die Voraussetzung dafür, dass ich auch Liebe schenken kann.“ Alexandra Wolf fügt den Aussagen ihrer Co-Gottesdienstleiter hinzu, dass es wichtig ist, zu verzeihen und für seine geliebten Menschen sein Bestes zu geben. Sie ermutigt, zuversichtlich nach vorne zu blicken und jeden Tag die Fülle und Liebe Gottes zu erkennen.
Denkanstöße und Gespräche
So erhalten die Anwesenden viele Denkanstöße. Danach kommen bei Getränken und kleinen Snacks alle miteinander ins Gespräch. Es geht um die Liebe, das Leben und um Zusammenhalt. Kirchgängerin Irmi Glas berichtet, dass der Glaube ihr Kraft gibt, Veränderungen und Herausforderungen zu meistern. Angelika Adamec-Schirmann ist mit ihrem Mann da. Sie war früher Mesnerin in Großkarolinenfeld und erzählt, dass die Tradition der Valentinsgottesdienste im Dorf schon etwa zehn Jahre zurückreicht. Alle Anwesenden wirken zufrieden und glücklich. Da kann er nächstes Jahr gerne wieder kommen, der Valentinstag.