Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Langjährige Organisatoren heuer nicht dabei

Unsinniger Donnerstag: Warum Wasserburger Faschings-Vereine schwächeln und wer die Party rettet

Der Unsinnige Donnerstag ist sehr beliebt. Auch heuer wird es in der Wasserburger Altstadt eine Sause geben.
+
Der Unsinnige Donnerstag ist sehr beliebt. Auch heuer wird es in der Wasserburger Altstadt eine Sause geben.

Der Unsinnige Donnerstag in Wasserburg ist immer ein Großereignis in der Altstadt. Auch heuer wird wieder kräftig gefeiert. Dieses Mal sind aber andere Organisatoren am Start. Warum die Stadtgarde, der Faxenclub und die Lederer Gmoa nicht dabei sind, wer das Ruder übernommen hat und was die Narren erwartet.

Von Anna Weinfurtner und Anja Leitner

Wasserburg – Die Narren sind los – natürlich auch in Wasserburg. Der Unsinnige Donnerstag (UDO) steht vor der Tür. Traditionell feiern die Narren in der Hofstatt und in der Herrengasse den Fasching. Auch heuer ist wieder einiges geboten, wenn auch in anderer Konstellation, denn einige der Vereine, die bisher die Organisation am UDO übernommen haben, sind heuer nicht dabei.

„Uns war es einfach zu kurzfristig“, erklärt Robert Stegmaier, Erster Vorsitzender der Faschingsgesellschaft „Lederer Gmoa“. „Aus zeitlichen und gesundheitlichen Gründen einiger Mitglieder hat es heuer nicht geklappt“, erklärt er. Normalerweise würden sich in der Herrengasse „drei, vier Vereine“ zusammenschließen, eine Bar aufbauen und einen DJ organisieren. „Aber dieses Jahr ist die Lederer Gmoa nicht dabei“, sagt Stegmaier.

Der 59-Jährige ist seit 2003 Vorsitzender der Faschingsgesellschaft. Zeitweise habe der UDO abgesagt werden müssen, weil die Feier in der Altstadt so ausgeartet sei. „Es gab viele Schlägereien, Autos wurden beschädigt“, weiß Stegmaier noch gut. Seit rund 20 Jahren laufe es aber wieder „gemäßigt“, sagt er. Die Lederer Gmoa sei beim UDO eigentlich immer dabei gewesen, außer als die Veranstaltung während der Corona-Pandemie abgesagt werden musste „und vergangenes Jahr war es deswegen ja auch noch etwas fragwürdig“, erklärt er.

Stadtgarde ebenfalls nicht dabei

Normalerweise beteiligt sich auch die Wasserburger Stadtgarde am UDO in der Altstadt. Aber: „Der Aufwand rechnet sich nicht mehr“, sagt Nadine Voggenauer, Abteilungsleiterin der Stadtgarde Wasserburg. „Wir können den Barbetrieb in der Herrengasse nicht allein stemmen. Wir müssten sonst alle Kosten, zum Beispiel für den DJ, selbst tragen“, erklärt sie. Die Option, einen größeren Stand aufzubauen, komme nicht infrage. „Unsere Tänzer sind am UDO mit Auftritten beschäftigt. Da fehlen uns einfach die Leute“ so die Abteilungsleiterin. Trotzdem sei der Verein auch heuer wieder fleißig gewesen: Die Mitglieder hätten den Kinder-Kugel-Ball auf die Beine gestellt und zusammen mit der Lederer-Gmoa, dem Faxenclub, der Stadtkapelle und der Kinder- und Teenie-Garde die restlos ausverkaufte Ü30-Party in der Badria-Halle organisiert.

Unsinniger Donnerstag in der Wasserburger Altstadt von 2023.

Initiator Faxenclub zieht sich zurück

Auch der Faxenclub ist heuer beim UDO in der Altstadt nicht dabei. Für den Verein sei die Organisation einer Bar ebenfalls nicht mehr zu stemmen. „Für die vier Stunden, die die Leute feiern können, haben wir normalerweise um 8 Uhr morgens mit dem Aufbau begonnen und um etwa 3 Uhr nachts waren wir mit dem Abbau fertig“, sagt Josef Mayrhofer, Vorsitzender des Faxenclubs. Dafür hätten sich viele Helfer zwei Tage Urlaub genommen. Dabei sei es der Faxenclub gewesen, der 1993 den UDO in Wasserburg wieder ins Leben gerufen habe, erzählt er. Derzeit zähle der Verein 22 Mitglieder.

Wasserwacht und Tennisabteilung sorgen für Party

Von den ursprünglichen Organisatoren bleibt deshalb nur die Wasserwacht übrig. Sie wird eine Bar und einen Imbisswagen in der Hofstatt aufstellen, wie Stephanie Oliveira Tente, Erste Vorsitzende des Vereins, berichtet. „Gleich nachdem die Wagen vom Bauernmarkt weggeräumt sind, starten wir mit dem Aufbau“, freut sich Tente. Sie ist selbst begeisterte Faschingsgängerin, „das gehört einfach dazu“, meint sie. Bei der Wasserwacht steht am UDO alles unter dem Motto „Wikinger“. Um 18 Uhr startet die Party mit DJ Jan Hartmann, der selbst Mitglied der Wasserwacht sei. Bis Mitternacht wird aufgelegt, „dann müssen wir die Musik ausmachen“, sagt sie. Der Barbetrieb gehe dann noch bis 1 Uhr nachts. Danach würden die Mitglieder direkt mit dem Aufräumen anfangen. „Bis 3 Uhr sind wir bestimmt gut beschäftigt, wir machen alles mit der Kehrmaschine sauber. Am Freitagmorgen sind die Spuren des UDOs verschwunden“, sagt die 38-Jährige.

Neu dabei: Die Tennisabteilung des TSV 1880 Wasserburg

Unterstützung bekommen die Wasserwacht von ungewöhnlicher Seite, denn heuer neu dabei sind die Mitglieder der Tennisabteilung des TSV 1880 Wasserburg. Der Verein übernehme spontan den Betrieb der Bar in der Herrengasse, sagt Daniel Maurer, Abteilungsleiter für Tennis beim TSV Wasserburg. „Das wissen wir selbst aber erst seit rund einer Woche. Da wir auch immer beim Weinfest eine Bar haben, wurden wir gefragt, ob wir nicht spontan den Ausschank am UDO machen können“, erklärt er. Sofort hätten sich im Verein ausreichend motivierte Helfer gefunden. Unterstützt würde die Tennisabteilung von Manuel Scheyerl und Stefan Staudinger von SAS Veranstaltungen. Sie würden mobile Wagen für den Ausschank bereitstellen und der DJ, der von 18 Uhr Mitternacht auflege, tue dies von einem Anhänger aus. „Alles ganz einfach und unkompliziert“, sagt Maurer. Andernfalls sei es so kurzfristig nicht möglich. „Wir sind sehr motiviert und freuen uns, in diesem Jahr den Versuch zu wagen, eine Bar am UDO zu betreiben“, freut er sich.

Lederer Gmoa 2025 wieder am Start

Wie es im nächsten Jahr mit dem UDO weiter geht, ist noch fraglich. „Es braucht einfach ein anderes Konzept, damit wir einen Stand gemeinsam mit anderen Vereinen personell verwirklichen können. Leider wissen wir noch nicht, wie das genau aussehen soll“, sagt Mayrhofer vom Faxenclub.

Unsinniger Donnerstag in der Wasserburger Altstadt von 2023.

Klar ist aber: Die Lederer Gmoa wird 2025 aber wieder am Start sein. Getreu dem Motto „Nach dem Fasching ist vor dem Fasching“ sind die Mitglieder schon dabei, sich das Thema des Motivwagens für nächstes Jahr zu überlegen. Der Bau beginne meistens im Sommer, „dann ist es nicht so kalt“, sagt Vorsitzender Stegmaier. Das übrige Jahr werde das Gefährt dann eingelagert und pünktlich zur Faschingszeit herausgeholt. Für den Vereinsvorsitzenden ist es „Ehrensache“ beim Umzug mitzufahren. Auch heuer ist die Lederer Gmoa beim Gaudiwurm in Edling dabei und ebenso nächstes Jahr wieder in Wasserburg.

Kommentare