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Unterführung der Kufsteiner Straße/B15 war geflutet

Überschwemmte Unterführung in Rosenheim am Dienstag: Durchfahren oder stehenbleiben?

Wie schnell die Lage eskalieren kann, wenn man mit einem im Hochwasser einer Absenkung festgesteckten Auto ist, habe ein tragischer Vorfall im vergangenen Jahr im Kreis Garmisch-Partenkirchen gezeigt (rechts unten) mahnt  Alexander Kreipl, Verkehrs- und umweltpolitischer Sprecher beim ADAC Südbayern e.V.. Am Dienstagabend waren zahlreiche Autofahrer durch die überschwemmte Unterführung der Kufsteiner Straße/B15 gefahren.
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Wie schnell die Lage eskalieren kann, wenn man mit einem im Hochwasser einer Absenkung festgesteckten Auto ist, habe ein tragischer Vorfall im vergangenen Jahr im Kreis Garmisch-Partenkirchen gezeigt (rechts unten) mahnt  Alexander Kreipl, Verkehrs- und umweltpolitischer Sprecher beim ADAC Südbayern e.V.. Am Dienstagabend waren zahlreiche Autofahrer durch die überschwemmte Unterführung der Kufsteiner Straße/B15 gefahren.

Der heftige Starkregen am Dienstagnachmittag und -Abend sorgte für eine Überschwemmung der Unterführung der Kufsteiner Straße. Zahlreiche Autofahrer fuhren mit ihren Fahrzeugen trotzdem hindurch. Wir haben uns erkundigt, wie diese Situation zu Stande kam und warum ein Experte davor warnt, Überschwemmungen gerade in solchen Bereichen mit Vorsicht zu behandeln.

Rosenheim - „Wie schnell es gehen kann, hat leider ein tragischer Vorfall im vergangenen Jahr gezeigt, als im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ein Lkw-Fahrer ums Leben kam“, mahnt Alexander Kreipl, Verkehrs- und umweltpolitischer Sprecher beim ADAC Südbayern e.V. im Gespräch mit unserer Redaktion. Anfang Mai des vergangenen Jahres spielten sich dramatische Szenen auf der B23 bei Saulgrub ab. In einer von Betonwänden eingefassten Senke staute sich bei heftigem Starkregen das Wasser binnen Minuten und zwei Autos und ein Kleinlaster blieben stecken. Die Bundesstraße wurde auf einer Länge von 250 Metern überflutet. Ein Mann starb, eine Autofahrerin konnte in letzter Sekunde gerettet werden. Der Kleinlaster hatte sich vermutlich bei Einsetzen der Fluten an der tiefsten Stelle befunden. Die Leiche des Fahrers konnte erst am Tag darauf von Mitgliedern der Wasserwacht mithilfe eines Schlauchbootes geborgen werden. 

„Bei Hochwasser oder Überschwemmungen auf den Straßen sollten Sie immer abwägen, ob eine Autofahrt unbedingt nötig ist“, meint Kreipl, „Denn wie gesagt können Sie schnell in eine gefährliche Situation kommen. Wenn Wasser in den Motorraum eindringt kann das dazu führen, dass das Auto liegenbleibt, weil es Kurzschlüsse in der Elektronik gibt beziehungsweise Wasser in den Ansaugbereich des Motors gerät. Dann sitzen Sie auf einmal in ihrem lahmgelegten Auto fest und wenn der Wasserpegel weiter steigt, kann die Situation ganz schnell brenzlig werden“, erklärt der ADAC-Experte, „Grundsätzlich sollten Sie nicht mit Schwung durch tiefes Wasser fahren! Denn so kann Spritzwasser in Motor gelangen. Als Faustregel gilt: Allenfalls Wasser, das maximal bis zur Unterkante der Stoßfänger reicht beziehungsweise etwa 20 bis 25 Zentimeter hoch steht, kann noch mit Schrittgeschwindigkeit durchfahren werden.“

Einfach durch die überschwemmte Unterführung fahren? Experte warnt davor

„Der Regen am Dienstagabend sorgte für Wassermassen, die von den Abflüssen in dieser Geschwindigkeit nicht mehr aufgenommen werden konnten. Auch ein Wasserrückstau im Kanal kann zu Überflutungen führen. Das Wasser in der Unterführung der Kufsteiner Straße stand etwa 40 bis 50 Zentimeter“, berichtet wiederum Christian Baab, Medienreferent und Stellvertretender Pressesprecher der Stadt Rosenheim. Der Wasserstand war also deutlich über dem angeratenen Limit selbst für eine Durchfahrt bei Schrittgeschwindigkeit. „Leider kann solchen Überschwemmungen nicht vorgebeugt werden. Ob eine Durchfahrt als nicht mehr sicher betrachtet beziehungsweise gesperrt wird, wird je nach Einzelfall entschieden. Generell besteht bei Starkregen für jede Unterführung die Gefahr von Überflutung. Es kam dazu bislang nur im Zuge von Einzelereignissen.“

Selbst wenn es nur zum Sachschaden komme, könne dieser rasch verheerend ausfallen warnt unterdessen ADAC-Experte Kreipl: „Der konkrete Schaden kommt auf den Wasserstand an. Wenn er nicht über die Türschwelle hinauskommt, kann man noch relativ glimpflich davonkommen. Aber wenn es darüber hinausgeht und Wasser sogar in den Innenraum eindringt, dann sind Schäden sehr wahrscheinlich. Dann müssen im Anschluss alle Bauteile auf Wasserkontakt geprüft werden. Wenn sogar noch mehr Wasser eindringt, kann es richtig übel werden. Der Motor wird geflutet, die Kabelbäume und Elektronik im Armaturenbrett beschädigt. Wenn es richtig böse ausgeht, kann das im wirtschaftlichen Totalschaden enden.“

hs

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