26-jährige Bikerin verstorben
Tragischer Zusammenstoß bei Vogtareuth – So viele Motorradunfälle enden jedes Jahr tödlich
Immer wieder kommt es in der Region zu schweren Motorradunfällen. So auch am Donnerstag, 4. Juli. Dabei verstarb eine 26-jährige Bikerin noch am Unfallort. Wie häufig es tödliche Zweirad-Unfälle im Landkreis gibt – und wer am häufigsten verunglückt.
Vogtareuth – Die Front des grauen Autos liegt zertrümmert auf der Fahrbahn. Das Motorrad, vorne komplett zertrümmert, liegt in der Wiese neben der Straße. Der Tank ist aufgerissen, das Vorderrad kaum mehr als solcher zu erkennen. Sichtbare Zeichen eines tragischen Unfalls, der sich am Donnerstag, 4. Juli, gegen elf Uhr auf der Staatsstraße 2359 bei Vogtareuth ereignet hatte. Eine 26-jährige Motorradfahrerin überholte laut Angaben der Polizei bei ihrer Fahrt in Richtung Stephanskirchen in einer langgezogenen Rechtskurve einen Transporter. Dabei übersah sie den entgegenkommenden Pkw aus Wasserburg, und die Fahrzeuge krachten frontal ineinander.
Tödlicher Unfall bei Vogtareuth am Donnerstag (4. Juli)




26-jährige Motorradfahrerin verstarb noch an der Unfallstelle
Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Motorradfahrerin in die angrenzende Wiese geschleudert, ihr Fahrzeug fing Feuer. Der 75-jährige Pkw-Fahrer erlitt Frakturen im Oberkörperbereich und wurde vom Rettungsdienst in ein umliegendes Krankenhaus transportiert. Es besteht keine Lebensgefahr. Für die 26-jährige Bikerin aus dem Raum Schnaitsee kam jede Hilfe zu spät. Sie verstarb noch an der Unfallstelle.
Sieben tödliche Motorradunfälle 2023
Immer wieder kommt es in der Region zu schweren Motorradunfällen. Im vergangenen Jahr endeten sieben von insgesamt 339 Unfällen mit Motorradfahrern im Landkreis Rosenheim tödlich. Dabei stieg die Zahl seit 2021. In der Romed-Klinik in Rosenheim liegt die Zahl der mit dem Motorrad verunglückten Patienten 0,7 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, wie Chef-Unfallchirurg Dr. Christian Zeckey gegenüber dem OVB erklärt.
„Höchste Unfallrate bei jüngeren Fahrern“
„Das Risiko, bei einem Unfall mit dem Motorrad tödlich zu verunfallen, ist – je nach Statistik – vier bis sechsmal so hoch wie beim PKW“, erklärt Zeckey. Schließlich fehle Zweiradfahrerin die Knautschzone, die ein Auto bietet. „Die höchste Unfallrate liegt bei den jüngeren Fahrerinnen und Fahrern bis zum Alter von 25 Jahren circa“, sagt der Unfallchirurg. Außerdem verunglücken Männer deutlich häufiger als Frauen, was auch daran liegen dürfte, dass mehr Männer Motorrad fahren.
Eine entscheidende Rolle spielt die Schutzkleidung. Während der Helm in Deutschland Pflicht ist, sind Schutzjacke, -hose, Motorradstiefel und Handschuhe freiwillig. Der Helm reduziert laut Zeckey um knapp 40 Prozent tödliche Verletzungen. Aber auch Jacke und Stiefel schützen enorm. „Schwere Verletzungen können durch die Jacke um über 50 Prozent, insbesondere in der Kombination mit Handschuhen reduziert werden. Motorradhosen reduzieren ebenfalls das Risiko – besonders für Weichteilverletzungen“, sagt Zeckey. Stiefel könnten den Daten zufolge Frakturen um 60 Prozent reduzieren.
Polizei bittet nach Unfall bei Vogtareuth um Mithilfe
Unbeteiligte Zeugen schilderten, dass der Transporter, der von der Motorradfahrerin überholt wurde, kurz nach dem Unfall an einer Bushaltestelle Höhe des Weilers Gaffl seine Fahrt stoppte. Der Fahrer stieg aus, stand dort für einige Minuten, setzte sein Fahrt anschließend jedoch in Richtung Stephanskirchen fort. Der Lkw war weiß, ohne Aufschrift. Ein Kennzeichen beziehungsweise Nationalität ist nicht bekannt. Vom ausgestiegenen Fahrer ist nur vage bekannt, dass es sich um einen älteren Mann handelte. Die Polizei Rosenheim bittet unter der Telefonnummer 08031/200-2200 um Hinweise zur Identität des Lkw-Fahrers, da dessen Schilderungen zum Unfallhergang notwendig erscheinen.