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Wohnen oder urlauben?

Wohnen für Einheimische oder Ferien-Domizile? Hitzige Debatten in Rimsting

Schon wieder wird Wohnraum in ein Feriendomizil umgemünzt. Den Räten fehölt die Handhabe.
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Schon wieder wird Wohnraum in ein Feriendomizil umgemünzt. Den Räten fehölt die Handhabe.

In Rimsting hat ein Bauantrag zur Umnutzung einer Wohnung in eine Ferienwohnung für hitzige Debatten im Bau- und Umweltausschuss gesorgt. So wurde entschieden.

Rimsting – Mieter suchen Land auf Land ab Hände ringend nach Wohnungen, Vermieter ziehen ihre leeren Domizile vom Markt, um sie als Ferienwohnung anbieten zu können: Auch in Rimsting sorgte ein solcher Bauantrag auf Nutzungsänderung einer Wohnung in eine Ferienwohnung für eine lebhafte Diskussion in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses.

„Ich kann nicht dafür sein!“

Mit Blick auf die angespannte Mietwohnungs-Situation in zahlreichen Gemeinden rund um den Chiemsee machte Mary Fischer (FW) ihrem Ärger Luft und erklärte: „Ich kann da einfach nicht dafür sein!“. Es gebe so viele Referendare oder junge Leute, die aufgrund ihrer beruflichen Situation, in Rimsting oder Umgebung eine kleine, bezahlbare Wohnung für einen gewissen Zeitraum suchten. Fischer verband ihr „Nein“ zum einen mit dem Hinweis, dass „wir ein Zeichen setzen müssen“ und der Warnung, „dass es bestimmt Nachahmer gibt“. Wie die Chiemgau-Zeitung berichtete, sorgen solche Nutzungsänderungsanträge auch in anderen Gemeinden für Diskussionen in den entsprechenden kommunalen Gremien.

Konkret möchte ein Antragsteller im Amselweg eine Wohnung, die bislang dauerhaft zum Wohnen genutzt wurde, in eine Ferienwohnung um nutzen. Hierfür sei eine Nutzungsänderung erforderlich, so die Verwaltung. Das Grundstück, auf dem das Haus steht, befindet sich im Geltungsbereich des rechtsverbindlichen Bebauungsplans Nr. 7 „Rimsting Ost“. Wie Hans-Peter Jakobi von der Verwaltung erläuterte, widerspreche die Nutzung der Wohnung als Ferienwohnung nicht den Festsetzungen des Bebauungsplans. Somit könne der Antrag im Genehmigungsfreistellungsverfahren durchgeführt werden. Bezüglich des Einwands von Mary Fischer erklärte er, dass die Gemeinde hier keine Handhabe habe, weil sie keine entsprechende Satzung habe. Er gab außerdem zu bedenken, dass der Eigentümer sie auch ganz vom Markt nehmen könnte, wenn er sich gegen eine weitere Vermietung entschließe.

„Können wir nicht beantworten“

Bürgermeister Andreas Fenzl bezog sich in der Diskussion auf die vielen Spekulationen, warum viele Vermieter plötzlich Ferienwohnungen bevorzugten und wandte ein: „Das sind Fragen, die wir nicht beantworten können!“. Der Antrag auf Nutzungsänderung wurde mit drei Gegenstimmen (Mary Fischer/FW, Monika Walter/Grüne und Brigitte Feichtner/UWG) angenommen.

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