Verschollen im Atlantik
Vermisstes Titanic-U-Boot: Rosenheimer Trachtler betet für seine guten Freunde
In der ganzen Welt bangen Menschen um das verschollene Titanic-U-Boot, ganz besonders in Rosenheim: Trachtler Richard Teichner hat ein enges Verhältnis zu Shahzada (48) und Suleman Dawood (19), die sich an Bord befinden. Wie er sie kennengelernt hat.
Rosenheim – Richard Teichner (63) ist Vorsitzender des Trachtenvereins Alt Rosenheim, ein bodenständiger Mann. Zur Zeit aber drückt er Menschen weit weg die Daumen. Teichner hofft mit aller Inbrunst, dass das verschollene Titanic-U-Boot im Atlantik rechtzeitig gefunden und geborgen werden kann. „Ich bete für die Menschen an Bord“, sagt er dem OVB.
Er hat ein besonders enges Verhältnis zu zwei Menschen an Bord des Mini-U-Boots namens „Titan“. In einer Wohnung in seinem Haus wohnte von 2009 bis zu ihrem Tod 2019 die Mutter von Christine Dawood, die in Rosenheim geborene Ehefrau und der im verschollenen U-Boot eingeschlossenen Titanic-Touristen Shahzada (48) und Suleman Dawood (19). „Sie war öfter zu Besuch, mit ihren beiden Kindern“, sagt Techner.
Ein glückliches Paar, das gut zusammenpasst
Auch Shahzada Dawood war öfter in Rosenheim. „Ein ganz netter Mann, richtig gemütlich – wie ein Bayer.“ Sein großes Vermögen habe Dawood nie raushängen lassen. Dass er als einer der reichsten Männer Pakistans gilt – in Rosenheim habe er nie aufgetrumpft.
Er und seine Frau Christine „passen super zusammen“, sagt Teichner und bestätigt damit den Eindruck, den die Facebook-Bilder der beiden bereits erweckt haben: freundliche Menschen, die miteinander glücklich sind. Die beiden Kinder? „Ruhig, zurückhaltend, zuvorkommend“, sagt Teichner. „Die haben nie rumgeteufelt.“
In ein U-Boot? „Würde ich nicht steigen“
Teichner hat Kerzen für Shahzada und Suleman aufgestellt. Er betet. aber er bereitet sich auch das Schlimmste vor. Auch das müsse man akzeptieren, sagt er. „Ich glaube an Gott, ich wünsch mir, dass das gut ausgeht. Aber das liegt nicht in unserer Macht.“
Genau deswegen würde er wohl nie in ein U-Boot steigen. „Ich bin ja selber Taucher“, sagt er. „Ich geh auf 40, 50 Meter.“ Aber mit einem Tauchboot? „Lieber nicht, da kommst du im Notfall aus eigener Kraft nicht mehr nach oben.“

