„Ein wunderbares Ambiente hier“
Ideale Bedingungen für Schnäppchenjäger: Nachtflohmarkt lockt Tausende Besucher nach Wasserburg
Der Nachtflohmarkt in Wasserburg hat Tausende Besucher in die Altstadt gelockt. Nach einem kurzen Regenschauer füllten sich die Gassen rasch mit Besuchern, die das breite Angebot an Ständen durchstöberten.
Wasserburg – Beim Flohmarkt unter freiem Himmel, man weiß es zur Genüge, kommt es aufs Wetter an. In Wasserburg waren am Freitagabend die Voraussetzungen bestens – kurz zuvor gab es zwar noch einen kräftigen Schauer, dann aber herrschte bestes Einkaufswetter. Kein Wunder, dass sich die Altstadt mehr und mehr füllte, die Gassen waren bald proppenvoll, eine riesige Party rund um den Trödel begann. Abertausende schlenderten an den Ständen vorbei, griffen mal hier, mal dort zu, staunten, was Speicher oder Keller so alles zutage brachten: Musikinstrumente etwa, Schmuck, Bücher und jede Menge Klamotten. Der Nachtflohmarkt, im vergangenen Jahr wegen Regens abgesagt, erreichte wieder seinen alten Kultstatus.
Ein ideales Revier für Schnäppchenjäger: Katrin Hundhammer aus Rechtmehring wurde an einem Stand mit Kartenspielen fündig: „Privacy heißt es, ist ganz lustig.“ Sani Wagner aus Gars-Bahnhof füllte mit ihrer Begleiterin Niki Geidobler eine ganze Tüte mit Sachen zum Anziehen. Die Stimmung gefiel den beiden ausgesprochen gut: „Ein wunderbares Ambiente hier.“ Ein paar Schritte weiter ergatterte Christine Böhm aus Soyen eine Weltkugel. „Mein alter Globus hat nicht mehr funktioniert, jetzt hab‘ ich Ersatz gefunden“, freute sie sich.
Katharina Strahlhuber aus Griesstätt war mit ihrem neunjährigen Sohn Toni auf der Suche nach Modellautos. Die Auswahl war riesig. Auch die Verkäuferinnen und Verkäufer hatten ihren Spaß. Sybille Schmidt, aus dem Umland nach Wasserburg gezogen, nutzte die Gelegenheit, um bei sich Platz zu schaffen. „Das Kaufinteresse ist gut, die Kunden sind nett, wir haben schon einiges verkauft – Porzellan, Steingut, ganz viele Kochtöpfe.“ Einen Reibach wollte sie damit aber nicht machen. Regelrecht umlagert war der Stand von Max Dietrich, der in der Burgau wohnt. „Heute ist ein großer, ein hektischer Tag, aber es macht viel Freude“, strahlte der 80-Jährige. Sein Angebot: Tierfiguren der Firma Schleich. Die Ware fand schnell neue Besitzer.
Inmitten des Treibens: Sepp Christandl, Vorsitzender des Theaterkreises. Eben noch steuerte er mit großem Engagement das Bürgerspiel, jetzt musste er wie schon in den Vorjahren als Organisator des Nachtflohmarkts ran. Von seinem Stand in der Herrengasse hatte er die Massen stets im Blick – und auch die Wetter-App. Die stimmte ihn zuversichtlich, das über Wochen vorbereitete Fest ging ohne Störung von oben über die Bühne. „Man trägt ja Verantwortung für die Besucher und Verkäufer“, so Christandl, der sich auf Dutzende Helfer stützen konnte. Auf den vorgesehenen Stellflächen war für insgesamt 320 Stände Platz, schätzungsweise 250 Stände waren vergeben.
Manche Anbieter hatten – vielleicht auch wetterbedingt – kurzfristig abgesagt. Gegen 23 Uhr ging es langsam vorbei mit dem Remmidemmi, danach leerten sich die Gassen, das große Aufräumen konnte beginnen. Der Einsatzleiter des BRK, Norbert Pache, resümierte am Abend: „Eine friedliche, gesittete Veranstaltung.“


