Hoher Stellenwert: „Betreutes Wohnen“
Tannenhof-Quartier nimmt Formen an: Wie steht es um das Bad Feilnbacher Vorzeigeprojekt?
Das Tannenhof-Quartier in der Bad Feilnbacher Ortsmitte nimmt Formen an. Im Rahmen einer Ortsbesichtigung konnten sich Bürger zum aktuellen Stand einen Überblick verschaffen. Worüber derzeit diskutiert wird.
Bad Feilnbach – Das Tannenhof-Quartier in der Bad Feilnbacher Ortsmitte nimmt Formen an. Im Rahmen einer Ortsbesichtigung konnten sich Bürger zum aktuellen Stand einen Überblick verschaffen. Interessante Einblicke zum Baufortschritt gewährten Projektleiter und Prokurist der Quest Baukultur GmbH, Michael Sandbichler, Marina Puntigam, Innenarchitektin von Quest und Architekt Markus Hölzl von HKF-Architekten, Tegernsee.
Vorzeigeprojekt in der Kommune
Für Fragen zum Projekt standen der Rathauschef Anton Wallner und zum Spezialthema „Ambulante betreute Wohngruppe“ Projektleiterin Ute Preibisch von Seiten der Gemeinde Bad Feilnbach Rede und Antwort. Zahlreiche Bürger von Jung bis Alt nutzten die Gelegenheit, das einzigartige Vorzeigeprojekt in der Kommune hautnah kennenzulernen. Mit einer Zeitreise vom Grundstückserwerb über Bürgerbeteiligung, Satzungsbeschluss im Gemeinderat, Baubeginn bis zur Bauentwicklung begleitete Projektleiter Sandbichler die interessierten und wissbegierigen Besucher.
In seinen Ausführungen verwies der Prokurist von Quest Baukultur aber auch auf die Kostenexplosion während der Umsetzungsphase, die erst nach Abschluss der Bauarbeiten beziffert werden könne. Als Ursache nannte er Corona, Ukrainekrieg, Rohstoff- und Lieferschwierigkeiten sowie in Zusammenhang der Marktentwicklung und Personalkosten.
Das Projekt dennoch verträglich umzusetzen, sei dem motivierten Planungsteam, Bauleitern beteiligter Firmen und deren Handwerkern in Dankbarkeit geschuldet. Im September seien viele Komponente bezugsfertig. Von der positiven Entwicklung des Projekts überzeugt gab sich Architekt Markus Hölzl in seiner Darstellung zu den entstandenen Häusern auf dem Tannenhofgelände. So beeindrucke die Blickbeziehung zwischen den Häusern auf verschiedenen Ebenen.
Überwiegend heimische Materialen
Vor allem stelle die Anordnung keine statische Übersicht dar. Verwendet wurden überwiegend heimische Materialen. Augenmerk, auch im Sinne einer Wertschöpfung, stelle der riesige Platz in seiner Offenheit für eine lebendige Gemeinschaft, in der sich alle Generationen wohlfühlen können. Offenheit gilt auch für die Räume zur Pflege sozialer Kontakte, gegenseitigen Austauschs und des gemeinschaftlichen Miteinanders.
Noch ohne Inneneinrichtung ausgestattet, konnten sich die Besucher aufgeteilt in zwei geführten Gruppen durch die „Noch-Baustelle“ gedanklich über Ausstattung und Ambiente ein Bild verschaffen. Etwa im „Haus B“, in dem das barrierefreie Bad Feilnbacher Wohnzimmer untergebracht ist. Nach einer Darstellung von Innenarchitektin Marina Puntigam bietet es kleineren und größeren Gruppen bis maximal 40 Personen ausreichend Platz als Treffpunkt zur Pflege von Gemeinschaften und ist, wie Bürgermeister Wallner hinzufügte, Intension für Kontakte und Gespräche.
Eltern interessiert an zweigruppigem Kindergarten
Untergebracht in diesem Gebäude ist künftig auch die Ökumenische Nachbarschaftshilfe Ökumenische Nachbarschaftshilfe. Augenmerk von betroffenen Eltern galt den Räumlichkeiten im zweigruppigen Kindergarten zuzüglich Kinderkrippe im Haus A. Über die neue barrierefreie Erdgeschoßeinrichtung informierten ausführlich Fachbereichsleiterin für Kindertagesstätten und Schulen, Sandra Gerhardinger, sowie die Leitung des Kindergartenteams „Tannenhof“, Elisabeth Böswald, und Erzieherin Elisabeth Müllauer.
Vor allem Letztere freuen sich schon riesig auf ihren künftigen neuen Arbeitsplatz mit angenehmer Akustik sowie hell gehaltenen Räumlichkeiten. Die Ausstattung mit sanitären Anlagen, auch behindertengerecht, Küchen und Möbeln folgen in Kürze. Eine Schlüsselübergabe der betriebsbereiten Einrichtung ist für Mitte September vorgesehen. Gesucht werden noch Erzieher im Anerkennungsjahr, deren Bewerbung die Gemeinde noch bis Ende April entgegennimmt.
Hoher Stellenwert: „Betreutes Wohnen“
Einen besonderen Stellenwert nahmen während der Rundtour die Apartments für „Betreutes Wohnen“ im Haus C ein. Die Wohngruppen befinden sich auf Erdgeschossebene, sind völlig barrierefrei und behindertengerecht. Zu einer abschließenden Information mit Aussprache hatte Bürgermeister Anton Wallner Interessierte in den Rathaussaal eingeladen. Vermieter, so Wallner, ist die Gemeinde. Jeder Einzelne der Gemeinschaft im Sinne „Betreutes Wohnen“ kann zusätzliche Leistungen in Bezug auf Pflege hinzubuchen und auch über einen Pflegedienst entscheiden.
Diskussionsbedarf bei Duschen und Toiletten
Die Einrichtung verfügt über neun Zimmer in einer Größenordnung von 15 Quadratmetern. Gemeinsamkeiten bieten ein Wohnraum, Essensmöglichkeiten und Küche. Diskussionsbedarf hatten die Interessenten zu den beiden Duschen und Toilettenanlagen auf Wohngruppenebene. Kritisiert wurden die weiten Wege bei Entwässerungsproblemen bei betroffenen Mitbewohnern. Wie Bürgermeister Wallner anmerkte, sei das Problem nicht einfach zu lösen. Als Ziel werde der Aufbau eines familiären Umfeldes in der Gemeinschaft verfolgt. Eine wichtige Rolle spiele ein Zusammenwirken und der Kontakt zum Kindergarten und Spielplatz, sowie Beschäftigung der Mitbewohner im Innenbereich und Möglichkeiten zur Beweglichkeit und Aufenthalt im Außenbereich.
