Einweihung im Mai 2025
Der Cappuccino in der Sonne muss warten – So sieht es im Strandbad Bernau-Felden aus
Cappuccino mit Ausblick. Das gibt es im Strandbad Felden an Ostern nicht. Wie weit die Arbeiten sind und was ab wann gastronomisch geboten wird, das sagen Bürgermeisterin Biebl-Daiber und die Pächter im OVB-Exklusiv-Gespräch.
Bernau – „Im November werden die Abrissbagger anrollen, mit Saisonstart 2024 soll das neue Gastronomiegebäude in Betrieb gehen.“ So hieß es 2023 in der Chiemgau-Zeitung. Das mit den Abrissbaggern mag stimmen. Der Saisonstart 2024 mit dem neuen Gastronomiegebäude war optimistisch.
„Stimmt“, sagt Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber. Fügt schulterzuckend an: „Aber der Genehmigungsprozess dauerte länger als geplant. Auch deshalb wird es der Saisonstart 2025.“ Die Badesaison 2024 haben die Gastro-Pächter des Strandbades, die Brüder Benedikt und Vincent Gschwendner, mit einem Foodtruck überbrückt.
An der Planung waren sie beteiligt – schließlich sind die Brüder Gschwendner erfahrene Praktiker mit drei Gastronomiebetrieben an Nord- und Südufer des Chiemsees. Bei Küche, Lagerflächen, Kühlzellen redeten sie mit, „ich bin sicher, sie können sinnvoll wirtschaften“, sagt die Bürgermeisterin. Das denk Vincent Gschwendner auch. Im Gespräch mit der Chiemgau-Zeitung sagt er: „Wir gehen davon aus, dass wir dort gut arbeiten können.“
Den großen überdachten Bereich am Kiosk findet Gschwendner „super“, aber auch die lockeren Sitzmöglichkeiten auf den Stufen gefallen ihm. Beides gehört zu dem Entwurf, der sich in einem Ideenwettbewerb 2022/23 durchsetzte. Das alte Strandbad-Gebäude war, so Irene Biebl-Daiber, nicht mehr zu retten. Zumal dann auch noch das Dach undicht wurde. Der Entwurf, der sich letztlich durchsetzte, erinnert architektonisch an eine Fischerhütte. Eine große Fischerhütte. Zur Birkenallee hin sind die sanitären Anlagen des Strandbades in Felden untergebracht, dazu ein Erste-Hilfe-Raum. Der komplette rechte Teil gehört zum Kiosk.
„Ostern einen Cappuccino in der Sonne trinken“ hatte Irene Biebl-Daiber als Ziel ausgegeben. Das klappt nicht ganz. Den Cappuccino bekam die Bürgermeisterin zwar. Sonne war auch. Aber ein kalter Ostwind ließ den Baustellenbesuch Ende März ungemütlich werden. Da fehlte auch noch so einiges: Die Radlständer waren noch nicht in Sicht, um das Gebäude aus Lärchenholz lagen noch Erdhügel, die Begrünung fehlte.
Für die hat die Gemeinde ein KfW-Förderprogramm angezapft: Gemeinden können im Rahmen des „Aktionsprogramms natürlicher Klimaschutz“ bis zu 90 Prozent Zuschuss zu den förderfähigen Kosten für die Pflanzung von Bäumen bekommen. „Da haben wir, als das Programm gerade mal wieder geöffnet war, sofort einen Antrag gestellt“, sagt Irene Biebl-Daiber. Erfolgreich, wie sie mit einem breiten Grinsen verrät. Schließlich kostet das neue Strandbad alles in allem 2,7 Millionen Euro.
Den Cappuccino in der Sonne gibt es dann ab 1. Mai. „Wir wollen loslegen“, sagt Vincent Gschwendner. Das Team steht, trotz Personalmangel, all überall. „Wir nutzen Synergien“, sagt Gschwendner entspannt – Vorteil der Gastronomen mit mehr als einem Standbein. Und was gibt es nun, außer Cappuccino? Das klassische Kioskangebot mit Currywurst, Smashburger und Co. Aber auch ein Süßkartoffel-Curry für die Vegetarier, die nicht immer nur Pommes essen möchten. Und: Wer will, kann den Tag im Strandbad beginnen, Frühstück gibt es dort nämlich auch.


