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An Weihnachtsfeiertagen letztmalig geöffnet

„Es läuft nicht“: Martin Obermüller zieht im „Café Wuid“ in Haidholzen die Reißleine

Das „Café Wuid“ in Haidholzen von außen und das Schild, dass es schließt.
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Das „Café Wuid“ in Haidholzen schließt nach wenigen Monaten schon wieder. Am 25. und 26. Dezember bereitet Gastronom Martin Obermüller hier ein letztes Mal seine Weihnachtsmenüs zu.

Das „Café Wuid“ schließt am 27. Dezember für immer. Gerade erst hatte es Gastronom Martin Obermüller eröffnet. Mit seinen Weihnachtsmenüs verabschiedet er sich nun schon wieder aus Haidholzen. Das sind die Gründe.

Stephanskirchen – An den Weihnachtsfeiertagen wird Martin Obermüller in Haidholzen ein letztes Mal für seine Gäste kochen. Es gibt Ente, Gans, ein Duett vom Wild. Natürlich auch ganz traditionell Schnitzel und Zwiebelrostbraten oder das Kürbisschnitzel für Vegetarier. Am 27. Dezember schließt der Gastronom das „Café Wuid“. Dabei hatte er das Restaurant erst im Sommer eröffnet.

Im „Café Wuid“ in Haidholzen bietet Martin Obermüller auch hausgemachte Kuchen und Torten an.

„Es läuft einfach nicht“, sagt er enttäuscht. Woran es liegt, kann er sich nicht erklären. Vielleicht wurde es im Umfeld des Senioren-Quartiers nicht ausreichend als öffentliches Café-Bistro wahrgenommen? Vielleicht ist Haidholzen auch zu abgelegen für ein florierendes Restaurant? „Manche Gäste erzählten mir aber auch, dass sie das Café nur schwer gefunden haben“, sagt Obermüller.

An seinen Kochkünsten jedenfalls lag es nicht. Denn die waren es, die Markus Mittermeier, Geschäftsführer der Pur Vital GmbH und Bauherr des Senioren-Quartiers in Haidholzen, überzeugten. „Ursprünglich hatten wir geplant, das Café selbst zu betreiben“, erzählt Mittermeier. Doch da er öfter Gast in der Mesner Stubn in Prien war und Obermüllers kulinarische Qualität kannte, zögerte er nicht, als ihn der Gastronom anrief und sagte, dass er auf der Suche nach einem kleineren Lokal war.

Große Hoffnung, bittere Realität

Martin Obermüller, der aus einer Wirtsfamilie in Garmisch-Partenkirchen stammt, verband mit dem Neustart in Haidholzen große Hoffnungen. Zuvor hatte er im Landkreis Rosenheim schon von sich reden gemacht. Er war er als Küchenchef in der Rosenheimer Weinlände, machte sich 2013 erstmals in der Schlosswirtschaft in Maxlrain selbstständig. Schließlich machte er die Mesner Stubn in Prien zu einem kulinarischen Geheimtipp. Doch die musste er Anfang des Jahres aus Mangel an Personal schweren Herzens schließen.

Im „Café Wuid“ in Haidholzen wollte sich der Gastronom nun noch einmal selbst verwirklichen. „Modern bayerisch, mit internationalen Einflüssen“, beschrieb er seine Küche. Ab 9 Uhr war das Restaurant geöffnet – bot mit einem reichhaltigen Frühstück einen guten Start in den Tag, Hausmannskost zum Mittagessen sowie Kaffee und frisch gebackene Kuchen am Nachmittag.

Beliebt, aber zu wenig frequentiert

Die „wilden Geschmackserlebnisse“ und die herzliche Gastfreundschaft sprachen sich in Stephanskirchen schnell herum. Seine Gäste schätzten Obermüllers Kochkünste. Doch es waren zu wenige. Jetzt muss Martin Obermüller die Reißleine ziehen. „Es war ein Fehler“, blickt er auf die vergangenen Monate zurück. Mit seinen Weihnachtsmenüs verabschiedet er sich nun aus Haidholzen. Er hat ein Kapitel abgeschlossen und seinen Humor behalten: „Krönchen richten und weiter“, sagt er und verspricht, dass die regionale Gastronomie bald wieder von ihm hören wird. Auch wenn er im Moment noch kein neues Restaurant hat.

Im Senioren-Quartier wird weiter gekocht

„Ich bedaure das sehr“, sagt Markus Mittermeier. Doch als der Gastronom um die Aufhebung des Pachtvertrages zum Ende des Jahres bat, hat er dem aus Fairness stattgegeben. Wie es mit dem öffentlichen Café im Seniorenquartier nun weitergeht? Dafür gibt es viele Ideen: „Entweder finden wir einen neuen Interessenten oder wir betreiben es selbst, so wie es ursprünglich geplant war“, blickt Mittermeier aufs neue Jahr und die neuen Chancen, die es bringt.

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