Verkehrschaos bei Stau auf der Autobahn
Frasdorfer Bürgermeister fühlt sich wegen Verkehrs-Chaos vom Ministerium „im Stich gelassen“
Bei Stau auf der Autobahn verstopfen Auswärtige Frasdorf. Sie weichen nicht mehr nur über die Hauptstraßen, sondern auch über die Siedlungen aus. Wegen des Chaos‘ hat sich der Bürgermeister an das Verkehrsministerium gewandt. Warum er die Antwort für „sehr unbefriedigend“ hält.
Frasdorf – Ein Schild an der A8 sollte Frasdorfs Verkehrsproblem lösen. Die Aufschrift: „Bei Stau auf der Autobahn bleiben.“ Doch daraus wird nichts. Das hat das Verkehrsministerium dem Frasdorfer Bürgermeister Daniel Mair nun mitgeteilt. Zwei Monate hat er auf eine Antwort zu seinem Hilferuf an die Landesregierung gewartet. Mair ist enttäuscht davon: „Ich fühle mich als Gemeinde im Stich gelassen.“
Schilder in Reischenhart, Holzkirchen und Piding
Der Bürgermeister hat das Gefühl, dass das Ministerium sich nicht um eine Lösung bemüht. „Pauschal nein zu sagen, geht nicht“, findet er. Denn in Österreich und in drei anderen bayerischen Gemeinden gibt es auch solche Schilder. „Bei Reischenhart und Holzkirchen sind die Schilder eine Reaktion auf die Blockabfertigung durch Österreich vor dem Grenzübergang Kiefersfelden und die vom Freistaat Bayern verhängten Lkw-Durchfahrtsverbote“, sagt Josef Seebacher, Südbayern-Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes.
In Piding bestehe eine „Sondersituation“. Das nachgeordnete Straßennetz ist dem Sprecher zufolge nicht leistungsfähig und nicht für Lastwagen geeignet. Darüber informiere die Autobahn GmbH durch ein Klappschild an Tagen der Blockabfertigung. Im eingeklappten Zustand zeigt das Schild nur den Hinweis: „Bei Stau auf der Autobahn bleiben.“ Ob die Schilder tatsächlich wirken, sei nicht bekannt. Verkehrsteilnehmer orientierten sich jedoch weniger an der Beschilderung, sondern eher an ihren Navigationssystemen. Das hätten Mitarbeiter der Autobahn GmbH beobachtet.
„Keine Aussicht auf Erfolg“
Ob ein solches Schild nun wirkt oder nicht, Frasdorf kriegt keins. „In Frasdorf gibt es keine Situation, die eine Beschilderung nach den rechtlichen Vorgaben rechtfertigen würde“, sagt Seebacher. Ein Antrag bei der Verkehrsbehörde der Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH hat deshalb „keine Aussicht auf Erfolg“.
Laut einem Ministeriumssprecher seien Kontrollen bei plötzlichem Stau – anders als bei der Blockabfertigung – nicht planbar. Außerdem werde die Polizei bei Unfällen am Unfallort gebraucht. In Abstimmung mit dem Innenmininsterium gebe es keine Möglichkeit, die Fahrverbote im nachgeordneten Straßennetz auf Frasdorf auszuweiten.
„Ich bin überfragt und weiß nicht, wie ich weiter vorgehen soll“, sagt Bürgermeister Mair. Er wolle die Situation für seine Bürger verbessern. Die Siedlungen seien teils so verstopft gewesen, dass ein Rettungsdienst keine Chance auf Durchfahrt gehabt hätte. „Mir war klar, dass es keine 100 prozentige Lösung gibt, aber vielleicht gibt es irgendeine Verbesserung“, hofft Mair.
Auch CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig möchte die Situation für die Frasdorfer verbessern. Sie bedauert, dass das Ministerium das Anliegen der Gemeinde – wie von ihr befürchtet – abgelehnt hat. Die rechtlichen Möglichkeiten seien deshalb als sehr gering einzuschätzen. „Wir müssen alles Mögliche tun, um eine Lösung zu finden, auch wenn die Aussichten nicht erfolgsversprechend sind“, sagt Ludwig.
Termin mit Politikern und Autobahn GmbH
Um eine Lösung zu finden, hat der ehemalige CSU-Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner einen Termin Ende Oktober vereinbart. Kommen werden Daniela Ludwig und Vertreter der Autobahn GmbH. Auch den Frasdorfer Bürgermeister will Stöttner noch einladen. Der bisherige Landtagsabgeordnete schätzt den Erfolg wie Ludwig aber als wenig realistisch ein: „Wir werden rechtlich keine Möglichkeit haben, die Autos auf der Autobahn zu halten.“
Bei dem Termin gehe es darum, den aktuellen Stand des Autobahn-Ausbaus zu besprechen und die Belange besser zu verstehen. Stöttner schlägt zudem vor, dass die Autofahrer bei Stau frühzeitig von der Autobahn geleitet werden. Sie könnten bei Traunstein die B304 nehmen und den Stau umfahren. Zudem sei es sinnvoll, die Bürger in Frasdorf zu informieren – über die Probleme und über den Ausbau der Autobahn. Die Bürgerveranstaltung soll nach dem Termin mit den Politikern und der Autobahn GmbH stattfinden.