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Haushalt 2023 verabschiedet

Söchtenau investiert Millionen in Nachwuchs und Sicherheit

Der Geh- und Radweg an der Staatsstraße 2095, von der Pruttinger Gemeindegrenze an Reischach vorbei bis etwa auf Höhe der Tankstelle, ist in diesem Jahr die größte Investition der Gemeinde Söchtenau.
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Der Geh- und Radweg an der Staatsstraße 2095, von der Pruttinger Gemeindegrenze an Reischach vorbei bis etwa auf Höhe der Tankstelle, ist in diesem Jahr die größte Investition der Gemeinde Söchtenau.

Gut eine Million Euro für Schul- und Kindergartenkinder, fast eine Million Euro für bessere Geh- und Radwege - wie schafft eine kleine Gemeinde wie Söchtenau, 2700 Einwohner, das?

von Peter Böck

Söchtenau - Einstimmig genehmigte der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung den Haushaltsplan des aktuellen Geschäftsjahres. Dieser beläuft sich laut Geschäftsstellenleiter und Kämmerer Sebastian Schreider auf insgesamt 10,4 Millionen Euro, davon 5,8 Millionen im Verwaltungshaushalt und 4,6 Millionen im Vermögenshaushalt. Damit liegt der Haushalt des Jahres 2023 etwa zwei Millionen Euro unter dem Volumen des Vorjahres. 

Da im Verwaltungshaushalt die regelmäßig anfallenden Kosten veranschlagt sind, ist hier auch ein verhältnismäßig beständiges Haushaltsvolumen zu verzeichnen. Im Vermögenshaushalt ergeben sich wegen der darin enthaltenen gemeindlichen Investitionsmaßnahmen eher größere Abweichungen.  

Einkommenssteuerbeteiligung hängt Gewerbesteuer ab

Bedeutendste Einnahmequellen im Verwaltungshaushalt sind mit 1,7 Millionen  die Einkommenssteuerbeteiligung sowie mit einer geschätzten Summe von einer Million die Gewerbesteuer. Danach folgen mit voraussichtlich 610.000 die Euro Schlüsselzuweisungen. Diese dienen dazu, die fehlende Steuerkraft der Gemeinde auszugleichen. Da Söchtenau eine relativ steuerschwache Gemeinde ist, erhält sie diese vergleichsweise hohe Schlüsselzuweisungen. Weitere Einnahmequellen sind mit 320.000 Euro die Grundsteuern sowie mit etwa 350.000 Euro sonstige Finanzeinnahmen wie beispielsweise allgemeine Zuweisungen vom Land oder  Steueranteile. 

Personalausgaben nur knapp vor Kreisumlage

Auf der Ausgabenseite des Verwaltungshaushaltes stellen die Personalausgaben mit etwa 1,8 Millionen Euro den größten Kostenpunkt dar. Wegen Personalausfalls, beispielsweise in der Kita, wo kaum Personal zu finden ist, liegt diese Kostenstelle etwa 200.000 Euro unter den zunächst angesetzten 2 Millionen.  Die von der Umlagekraft der Gemeinde abhängige Kreisumlage beläuft sich auf 1,5 Millionen. Die Gewerbesteuerumlage beträgt 130.000 Euro.

Über eine Million Euro für Schulen und Kindergarten

Der Schulaufwand für Grund- und Mittelschule liegt bei 344.000 Euro. Etwa 200.000 Euro höher fallen mit 544.000 Euro die Kosten für den Kindergarten aus, da hier den Einnahmen von 711.000 Euro Ausgaben von etwa 1,2 Millionen Euro gegenüberstehen. Aufgrund einer auch nach kommunalen Anteilen bestehenden Deckungslücke empfiehlt die Verwaltung, wie in den meisten anderen Gemeinden auch notwendig, eine Erhöhung der Kindergartengebühren vorzunehmen. Die Schulverbandsumlage wird sich wegen des Neubaus der Mittelschule Bad Endorf von derzeit 150.000 Euro nach derzeitigen Stand ab dem Jahr 2025 auf 290.000 Euro fast verdoppeln.  

Tiefer Griff in die Rücklagen

Eine wichtige Einnahmequelle im Vermögenshaushalt ist mit fast 1,4 Millionen eine Entnahme aus der Rücklage. Durch Grundstücksverkäufe in den Neubaugebieten werden Einnahmen von 1,7 Millionen Euro erwartet. Die Herstellungsbeiträge zur Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, insbesondere für diese Grundstücke, dürften sich auf etwa 1,2 Millionen belaufen. Zur Finanzierung von Modernisierungen und Sanierung kommunaler Einrichtungen erhält die Gemeinde eine Investitionspauschale von 126.000 Euro. 

Fast eine Million für Radwegebau

Die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt ist mit 112.000 Euro veranschlagt. Die Ausgaben im Vermögenshaushalt des Jahres 2023 sind von Baumaßnahmen und dem Erwerb von beweglichen Sachen geprägt. Für Geh- und Radwegebau entlang der Staatsstraße 2095 sowie von Schwabering nach Rins sind zusammen 920.000 Euro vorgesehen. Die Kosten für die Gemeindeverbindungsstraße von Osterfing nach Stetten werden auf 620.000 Euro geschätzt. Für den Erwerb eines Feuerwehrfahrzeuges sind heuer 65.000 Euro sowie im nächsten Jahr 550.000 Euro angesetzt. Ein Sturzfluten-Risikomanagement schlägt mit 200.000 Euro zu Buche. 

Trotz all dieser Investitionen ist eine Kredittilgung in Höhe von 220.000 Euro möglich, so dass sich der Schuldenstand der Gemeinde zum Jahresende auf 1,2 Millionen Euro  beläuft. Da auch keine Kreditaufnahmen vorgesehen sind, beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung der aktuell 2719 Einwohner 450 Euro, womit die Gemeinde deutlich unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen liegt.

Leistungsfähigkeit gesichert

Zusammenfassend bewerteten 1. Bürgermeister Bernhard Summerer und Kämmerer Sebastian Schreider die Finanzlage der Gemeinde als geordnet. Die dauernde Leistungsfähigkeit ist gesichert und die Verschuldung kann weiter abgebaut werden. Trotz der soliden Finanzlage sollten laut Schreider Investitionen sorgfältig geprüft und auf kostendeckende Gebühren und Beiträge geachtet werden. Durch einen sparsamen Umgang mit den Finanzen dürfte es gelingen, die Auswirkungen der Energiekrise und des Ukrainekrieges in den nächsten Jahren gut zu bewältigen. 

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