Gemeinderat: Nächster Schritt ist getan
So soll sich die neue Seniorentagespflege in den Bernauer Kurpark einfügen
Bis zu 20 Senioren sollen künftig in einer neu geplanten Tagespflege im Bernauer Kurpark betreut werden. Die Planungen für den Bau nehmen Formen an. Dennoch gibt es Herausforderungen und offene Fragen. Das ist der aktuelle Stand.
Bernau – „Die Parksituation soll auf jeden Fall gewürdigt werden”, sagte Bernhard Hohmann auf der vergangenen Gemeinderatssitzung in Bernau am Donnerstag, dem 25. Januar. Hohmann betreut für das Planungsbüro Hohmann und Steinert die Pläne der Gemeinde, im Kurpark eine Seniorentagespflege zu errichten. Schon seit längerem laufen die Planungen, nach mehreren Vorgesprächen und Diskussionen im Gemeinderat über den Standort der geplanten Seniorentagespflege hatte man sich auf den Kurpark geeinigt.
Pläne schon weit fortgeschritten
Die Planungen für die neue Seniorentagespflege sind schon weit fortgeschritten. Das liege aber auch daran, dass es sich mittlerweile um einen vorgezogenen Bebauungsplan handelt, bei dem alle notwendigen Pläne bereits vorliegen müssen, sagt Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber gegenüber der Chiemgau-Zeitung. „Baurechtlich gehe ich davon aus, dass das Ganze gut durchläuft. Weil es auch gut vorbereitet ist”, sagt sie. Wer die Seniorentagespflege künftig betreiben wird, ist noch nicht bekannt. Der Kranken- und Bürgerhilfeverein sucht derzeit noch einen Betreiber. Die Nachfrage sei da, und es seien auch „etliche größere Spenden hierfür eingegangen“, sagte Gerhard Jell, Vorsitzender des Kranken- und Bürgerhilfevereins sowie Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Bernau bereits Ende 2022. Geplant ist eine Betreuung von 15 bis 20 Personen von Montag bis Freitag mit zwei Pflegekräften.
Verkettung von Eigentümer, Bauherr und Betreiber
Ganz einfach sind die Planung und die Umsetzung nicht, denn es gibt bei dem Projekt letztendlich drei Parteien. Das Grundstück am ehemaligen „Bonnhaus” im Kurpark ist Eigentum der Gemeinde Bernau. Das wird mittels eines Erbbaurechtsvertrags an die Bürgerhilfe verpachtet, sagt Biebl-Daiber. Die Bürgerhilfe wiederum ist der Bauherr, die derzeit den Betreiber suchen. „Das ist ein interessantes Konstrukt, weil wir drei Verträge haben.“ Das ist zum einen der Erbbaurechtsvertrag, dann den städtebaulichen Vertrag, der hauptsächlich auf die Durchführung des Baus abzielt, und dann noch den Vertrag der Bürgerhilfe mit den Betreibern. Die müssten alle ineinandergreifen, sagt die Bürgermeisterin.
Zufahrt zur Einrichtung ist geklärt
In der Gemeinderatssitzung im Juni wurde bereits geklärt, wie die Zufahrt zur Seniorentagespflege aussehen könnte. Nach einer kurzen Debatte einigte man sich damals auf eine Einbahnstraße. Die Klärung war wichtig, da hier eine Städtebauförderung infrage kommt, weil das Vorhaben in einem Sanierungsgebiet liegt. Die Zufahrt soll künftig von der Ferdinand-Bonn-Straße aus erfolgen und wurde möglichst schmal in einer U-Form angelegt. „Wir rechnen für die Beförderung der Pflegebedürftigen und des Personals mit ca. 60 Fahrten am Tag”, sagte Planer Bernhard Hohmann auf der vergangenen Sitzung. Drei Parkplätze seien erforderlich, so Hohmann. Die Parkplätze sind laut dem Bebauungsplan an der Ferdinand-Bonn-Straße und auf der anderen Seite der Bernauer Bachs geplant. „Sechs Plätze wären aber besser”, meinte Hohmann.
Im Einklang mit der Parklandschaft
Um der Parksituation Rechnung zu tragen, wurde bei der Planung großer Wert auf die für den Bau notwendigen Ausgleichsflächen gelegt. Auf dem Grundstück selbst ist eine Wiese geplant, die nur zweimal im Jahr gemäht werden soll, um die Tiere und Pflanzen auf der Wiese so wenig wie möglich zu stören. Außerdem würde ein Weg, der bisher durch das Grundstück verläuft, entfernt, und damit die Fläche „entsiegelt”, was der Berechnung der Ausgleichsflächen extra zugutekommt. Außerdem ist eine Einzäunung geplant.
„Die ist notwendig, weil unter anderem auch demente Personen in der Tagespflege betreut werden sollen”, so Hohmann. Diese Einzäunung könnte beispielsweise aus dünnen, schwarzen Gusseisenstangen bestehen, da sich diese optisch in eine Parklandschaft gut einfügen und vor grünen Pflanzen fast nicht zu sehen ist. Es sollen auch so viele Bäume erhalten bleiben, wie möglich. Sofern nichts mehr dazwischen kommt, könnte bereits im Herbst mit dem Bau begonnen werden.
