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Mit Tipps von der Ernährungsexpertin

So fastet das Mangfalltal: Persönlichkeiten aus der Region berichten über ihren Verzicht

Das Weglassen von Alkohol ist im Mangfalltal ein gängiger Verzicht während der Fastenzeit.
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Das Weglassen von Alkohol ist im Mangfalltal ein gängiger Verzicht während der Fastenzeit.

Die Fastenzeit hat für fast jeden Einwohner im Mangfalltal eine Bedeutung. Sechs bekannte Gesichter erläutern ihre Sicht auf die Zeit zwischen Fasching und Ostern. Außerdem verrät Ernährungsexpertin Jutta Peters vom Adipositaszentrum in Bad Aibling, wie die 40 Tage Fasten am besten genutzt werden können.

Mangfalltal – „Ich bin eigentlich schon mittendrin“, sagt Karin Maier, Geschäftsführerin des SV DJK Kolbermoor. Um ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun, versucht sie bereits seit Anfang Februar, ihren Körper zu „entgiften“ und verzichtet dafür auf Alkohol und Zucker. Nachdem es Maier gerade die ersten Tage schwerfiel, aus ihren Gewohnheiten auszubrechen, kann sie mittlerweile allen Mut machen, die heute mit der offiziellen Fastenzeit beginnen. „Nach einer gewissen Zeit hat es mir einen richtigen Schub gegeben und ich merke bereits jetzt, dass ich mich deutlich besser fühle.“

Katrin Maier Geschäftsführerin SV DJK Kolbermoor

Kein Zucker bis zum Ostersonntag

Dem Thema Fasten grundsätzlich sehr positiv und offen gegenüber steht auch der Rosenheimer Landrat Otto Lederer aus Tuntenhausen. „Ich finde, dass Fasten eine gute Möglichkeit ist, auf Dinge zu verzichten, die nicht ganz so wichtig sind, und sich wieder mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren.“ Der Landrat entdeckte dabei einen anhaltenden Nebeneffekt. Bereits vor vielen Jahren habe er zur Fastenzeit begonnen, keinen Zucker mehr in seinen Tee zu rühren. „Das hat dazu geführt, dass ich seitdem nie mehr Zucker im Tee brauche“, berichtet Lederer.

Otto Lederer Rosenheimer Landrat aus Tuntenhausen

Lesen Sie auch: Fünf Tipps rund ums Fasten

Nicht jeder im Landkreis ist jedoch ein großer Verfechter des temporären Verzichts. So versucht beispielsweise Rainer Lechner, Geschäftsführer des Aschbacher Hofs in Feldkirchen Westerham, seine Ernährung immer in Maßen zuhalten. „Da ich zudem viel Sport treibe, ist Fasten für mich eigentlich gar kein großes Thema.“

Rainer Lechner Geschäftsführer Aschbacher Hof

Ohne Alkohol, ohne Fleisch oder sogar ohne Müll?

Auch die Bruckmühler Journalistin und Dozentin Stefanie Kießling bindet sich beim Fasten nicht an eine bestimmte Jahreszeit. „Ich versuche mich generell am ‚Plastikfasten‘ und konzentriere mich darauf, möglichst frische und unverpackte Produkte einzukaufen“, sagt die Initiatorin des Programmes „Zero Waste“.

Stefanie Kießling Initiatorin von Zero Waste aus Bruckmühl

Einen anderen Blick auf ihre Einkäufe hat während der Fastenzeit auch Cornelia Weber, Leiterin der Kur- und Gästeinformation Bad Feilnbach. Sie überlegt jedes Jahr, auf was sie verzichten könnte, um sich selbst zu zeigen, dass der Mensch auch ohne viele Dinge auskommt. „Man besinnt sich dadurch wieder auf die einfachen Sachen und wird nebenbei kreativer beim Einkaufen“, meint die Tourismuschefin.

Cornelia Weber Tourismuschefin Bad Feilnbach
Stefan Barber Leiter Stadtwerke Bad Aibling

Auch Stefan Barber, Leiter der Stadtwerke Bad Aibling, nutzt den Verzicht, um sich etwas zurückzunehmen und Neues auszuprobieren. Für ihn muss es dabei nicht immer um das Offensichtliche, wie Alkohol oder Zucker, gehen, sondern vielmehr um eine neue Perspektive und darum, alt eingefahren Muster in allen Lebensbereichen aufzubrechen. Daraus, so die Hoffnung von Barber, ergibt sich für den ein oder anderen in der Region vielleicht ein gewisser Schwung, der sich für die Zeit nach Ostern mitnehmen lässt.

Ernährungsexpertin Jutta Peters gibt wertvolle Tipps zur Fastenzeit

Jutta Peter Oecotrophologin vom Adipositaszentrum Bad Aibling

Was halten Sie von der Fastenzeit in Hinblick auf die Ernährung?

Grundsätzlich halte ich nichts von strengen Maßnahmen zur Geißelung von uns selbst. Denn das führt nur zu Misserfolg und Enttäuschung. Der größte Fehler von vielen ist es, die Latte zu hoch zu legen. Von einem Tag auf den anderen trinken sie keinen Kaffee mehr, wollen auf Zucker verzichten und am besten neben dem Fleisch auch noch die Milch weglassen. Eine zu strenge Diät über 40 Tage ist daher nicht sinnvoll.

Inwieweit kann die Fastenzeit dennoch helfen?

Es geht darum, sich etwas ganz bewusst rauszunehmen, was für die kommenden sechs Wochen gelten soll. Denn das kann letztendlich der Einstieg in eine gesündere Ernährungsweise sein. Wichtig ist zu wissen, ob das, was man sich vornimmt, auch realistisch ist. Der Plan muss immer zum Alltag passen. Stressige Lebensphasen sind zum Beispiel nicht geeignet, da die meisten sonst eher umkippen, als etwas aus der Fastenzeit mitzunehmen.

Wie gelingt der Start ins Fasten?

Ich würde es zunächst so machen, dass ich auf mehr frische Produkte achte. Sei es mit ein wenig Obst zum Frühstück oder einem großen Salat zum Mittagessen. Wichtig ist außerdem, sich Alternativen zu überlegen. Fällt es mir zum Beispiel schwer, auf Süßigkeiten zu verzichten? Dann suche ich nach anderen Süßstoffen oder Aromen anstatt von Zucker. Eine andere Möglichkeit wäre, unter der Woche strenger zu fasten und es am Wochenende etwas lockerer zu nehmen.

Was wäre der größte Fehler nach der Fastenzeit?

Wieder zu schnell in alte Muster verfallen. Ideal wäre, wenn der Plan nach 40 Tagen gelockert, aber nicht ganz abgebrochen wird. Natürlich sollte es nicht heißen. „Nie wieder ein Glas Rotwein“. Aber nach den sechs Wochen wäre es toll, die gewonnene Wachsamkeit zu behalten.

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