Wann das Millionen-Projekt fertig sein soll
Neues Seniorenquartier in Stephanskirchen: Warum die Pläne so gut bei den Bürgern ankommen
Die Gemeinde Stephanskirchen ist glücklich, weil es in Haidholzen bald ein Angebot für Senioren gibt. Der Bauherr ist glücklich, weil jetzt alles nach Plan läuft. Die „Golden Oldies“ sind glücklich, weil sie dahoam in Haidholzen alt werden können. Was hinter den verheißungsvollen Plänen für das neue Seniorenquartier steckt.
Stephanskirchen - Die Fundamente der Tiefgarage sind schon fertig. Wie groß das Seniorenquartier im Stephanskirchner Ortsteil Haidholzen wird, ist schon zu erahnen. Auf 6000 Quadratmetern entstehen 46 barrierefreie Wohnungen, zwei Pflege-WGs für je zehn Bewohner, eine Tagespflegeeinrichtung für 20 Frauen und Männer, sowie ein Café direkt an der Haidenholzstraße. Die direkt daneben liegende Begegnungsstätte, rund 150 Quadratmeter groß, steht, so der Bauherr und künftige Betreiber Markus Mittermeier, auch den Stephanskirchner Vereinen offen. „Wir hoffen, dass das gut angenommen wird.“
Zusammen mit seinem Bruder Mario, Inhaber der PurVital Altenhilfe GmbH, freut sich Mittermeier über die große Resonanz der Stephanskirchner. Immer wieder treffe er interessierte Nachbarn oder Spaziergänger an der Baustelle. Die wirkt gigantisch, aber unter dem Seniorenquartier ist eine Tiefgarage für Bewohner, Mitarbeiter und Besucher geplant. „Leider haben wir hier sehr, sehr schlechte Bodenverhältnisse. Da war viel Beton nötig.“ Die lärmgeplagten Nachbarn lud Mittermeier zum Spatenstich und Essen ein.
In knapp einem Jahr soll der Gebäudekomplex stehen und wasserdicht sein, so Mittermeier. Im Frühjahr 2024 soll die Tagespflege aufmachen. Das freut den Bürgermeister: „Die ist, nach den Rückmeldungen, die bei mir landen, momentan besonders gefragt“, sagt Karl Mair. Denn mit dem Alten- und Pflegeheim sowie dem betreuten Wohnen in Schloßberg gebe es schon eine ordentliche Infrastruktur für Senioren, aber die Tagespflege, die auch Angehörige entlastet, fehlt bisher.
Direkt nach der Tagespflege geht es an die Ausstattung der 46 Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen - natürlich barrierefrei. Und zum Schluss, Mittermeier rechnet mit Mitte 2024, eröffnen die beiden Pflege-WGs, die auch Patienten mit dementiellen Erkrankungen aufnehmen.
Viele Einheimische beteiligt
Die Stephanskirchner haben Vorrang. Das haben Mittermeiers und die Gemeinde in einem städtebaulichen Vertrag festgehalten. „Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde war sehr partnerschaftlich“, betont Mittermeier. Und wenn der Frust wegen überraschend auftauchender Probleme groß war, dann habe es immer Rückendeckung vom Bürgermeister gegeben, bedankte er sich bei Mair. Der wiederum ist froh, dass ein einheimischer Betreiber mit einem einheimischen Architekten und nach Möglichkeit einheimischen Handwerkern in Haidholzen ein Seniorenquartier baut, das so viele Bedürfnisse abdeckt.
Etwa 22 Millionen Euro investieren die Brüder Mittermeier in das Seniorenquartier, einen Steinwurf von ihrer Firmenzentrale entfernt. Mehr als ursprünglich geplant, und ob es dabei bleibt „ist schwer abzuschätzen“, so Mittermeier. Bisher hätten sie glücklicherweise alle Handwerker bekommen. Und bei den Baumaterialien bauen sie vor. „Wir haben jetzt schon alle Fliesen gekauft“, erzählt Mittermeier schmunzelnd. Geheizt wird der Gebäudekomplex mit einer Kombination aus Solarenergie, Wärmepumpe und Gas. „Wir fanden eine Mischung aus verschiedenen Quellen einfach sinnvoll“, erklärt Mittermeier.
Schön langsam läuft die Personalsuche an. Wobei die Mittermeiers festgestellt haben, dass sie für ihre bisher acht PurVital-Standorte - an denen 700 Menschen betreut werden - keine Schwierigkeiten haben, gut qualifizierte Leute wie Köche oder Pflegekräfte zu finden. „Problematischer ist es bei Geringqualifizierten.“
