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Die Patientengeschichte von Kathrin B. aus Übersee

Schock-Diagnose Hirntumor: „Da zieht es dir den Boden unter den Füßen weg“

Patientengeschichte operative Entfernung Hirntumor in Schön Klinik Vogtareuth
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Kathrin B. (links) aus Übersee hat dem Hirntumor in ihrem Kopf den Kampf angesagt - zusammen mit den Experten der Neurochirurgie um Dr. Mirjam Fuchs in der Schön Klinik Vogtareuth.

Kathrin B. führt ein glückliches Familienleben in Übersee - wären da nicht die ständig anhaltenden Kopfschmerzen, die die zweifache Mama bis in den Schlaf quälen. Als der Leidensdruck zu hoch wird, sucht sie ärztlichen Rat - und erhält einen schrecklichen Befund. Wie sie es geschafft hat, trotz der schlimmen Diagnose Hirntumor positiv zu bleiben:

Vogtareuth/Übersee am Chiemsee - Kopfschmerzen kannte Kathrin schon aus ihrer Jugend und Kindheit. Im Frühjahr 2023 aber wurde es schlimmer, intensiver und regelmäßiger. „Ich schob die Ursache häufig auf das Wetter, Föhnlagen kennen wir ja in Bayern“, schildert Kathrin im Gespräch mit rosenheim24.de.

„Habe keinen Ausweg mehr gesehen“

Nebenher lief der Alltag ganz normal weiter. Für Kathrin war es stressig, Familie mit zwei Kindern und ihren Beruf als Kindergärtnerin, in dem sie in der Zeit wegen Personalausfall viele Aufgaben übernommen hatte, unter einen Hut zu bringen.

Neben Medikamenten versuchte sie mit aktivem Sport, Bewegung, Gymnastik, Pilates oder Physio den Schmerz zu besiegen: „Ich habe viel probiert, damit es aufhört, dachte, es sei vielleicht psychisch bedingt.“

Doch nichts hat sich zum Positiven gewandelt. Als der Leidensdruck zu hoch wurde und zu den täglichen Kopfschmerzen nächtliche Schlafstörungen bis zum Erbrechen hinzukamen, entschied sich Kathrin, ihre Hausärztin aufzusuchen, um sich durchchecken zu lassen. „Ich habe keinen Ausweg mehr gesehen“, erinnert sich die 43-Jährige.

Zunächst schien alles unauffällig, ein MRT (Kernspintomographie) brachte schließlich Licht ins Dunkel: Es wurde ein bereits sehr großes Meningeom an der rechten vorderen Gehirnhälfte festgestellt: Diagnose Hirntumor. „Bei diesem Wort zieht es dir den Boden unter den Füßen weg. Der Schock saß tief“, erinnert sich Kathrin zurück.

„Dann dachte ich an meine Familie, die zu jeder Zeit hinter mir stand - und betrachtete das Krankheitsbild, so dramatisch es sich anfühlte, ruhig und rational. Ich wollte wissen, wie es weiter gehen würde und was nun zu tun war.“ Wie in 50 Prozent der Fälle war dieser langsam wachsende Tumor, der von den Hirnhäuten ausging, auch bei Kathrin gutartig, eine operative Entfernung möglich.

Hirntumor: Klassischer Befund

Über ihre Hausärztin bekam Kathrin den Kontakt zur Schön Klinik Vogtareuth vermittelt - und stellte sich dort bei Neurochirurgin Dr. Mirjam Fuchs vor. „Uns lag ein klassischer Befund vor. Die Symptomatik des Hirndrucks war bereits vorhanden, der Tumor hatte eine Größe von viereinhalb bis fünf Zentimeter erreicht. Das Meningeom wies einen typischen Wachstumsverlauf auf.“

„Ich war einfach nur froh, dass es eine Lösung gab und ein Ausweg in Sicht war“, schildert Kathrin und ihr Blick wandert zu Dr. Fuchs. Erleichterung und Dankbarkeit liegen in ihren Augen.

Diagnose Hirntumor

Symptome, Krankheitsbild und Behandlungsmethoden

Plötzlich ging alles ganz schnell: Innerhalb weniger Tage wurde die Operation geplant und verlief in 3,5 Stunden erfolgreich. Der Tumor konnte vollständig entfernt werden. Das war Ende September vergangenen Jahres.

Vier Monate später ist Kathrin der große Eingriff am Schädel nicht mehr anzusehen. Sie steht in der Blüte ihres Lebens. Am ersten Tag nach der OP, räumt die Überseerin ein, sei es ihr nicht gutgegangen, sie habe mit Übelkeit gekämpft - was jedoch ein Stück weit normal sei. Freilich habe sie sich geschont, die Zeit von sechs bis acht Wochen samt Reha habe sie wirklich gebraucht.

Hirntumor: Narbe am Kopf erinnert an Schicksalsschlag

Autofahren, Sport, den Alltag meistern - all das war auf einmal wieder komplikationslos möglich. „Mir geht es besser als davor. Die Kopfschmerzen sind verschwunden, ich fühle mich so gut wie nie. Ich bin so dankbar, dass das, was mich jahrelang gequält hat, endlich weg ist und die Schmerzen Tag und Nacht der Vergangenheit angehörten.“

Natürlich erinnert die Narbe am Kopf an die OP. „Doch dafür gibt es Haare“, sagt die 43-Jährige lächelnd. Kathrin gilt als geheilt. Ihr stehen nur mehr jährliche Nachuntersuchungen in der Schön Klinik Vogtareuth bevor.

„Unbehandelt können Hirntumore mit dem Tod enden.“

Neurochirurgin Dr. Mirjam Fuchs - Schön Klinik Vogtareuth

Nicht immer verläuft die Diagnose Hirntumor so positiv wie bei der zweifachen Mama. In der Bandbreite des Krankheitsbildes gibt es auch inoperable und bösartige Tumore. Die sehr komplexen Fälle werden zum Teil an Uni-Kliniken weitergeleitet. „Mit den umliegenden Kliniken, insbesondere mit Onkologen und Strahlentherapeuten, sind wir eng vernetzt. Dies ist insbesondere wichtig für Patienten mit bösartigen Tumoren, die einer Nachbehandlung bedürfen.“

„Es ist eine problematische Situation, wenn wir keine befriedigende Therapie anbieten können - weder für den Patienten noch für uns“, räumt Dr. Fuchs ein. Allerdings gebe es alternative Möglichkeiten wie Bestrahlung oder Chemotherapie. Die Techniken der Medizin entwickeln sich stets weiter.

„Ist eine Wachstumstendenz erkennbar, gehören sie raus“

„Unbehandelt können Hirntumore mit dem Tod enden“, konstatiert Dr. Fuchs, Oberärztin im Fachzentrum für Neurochirurgie, Epilepsiechirurgie, Wirbelsäulenchirurgie und Skoliose, auf die Frage, wie sich die Krankheit weiterentwickelt, wenn nicht operativ eingegriffen werde.

„Der Hirndruck wird größer, verlagert sich auf das Bewegungsbild. Es folgen neurologische Ausfallerscheinungen, Sprachstörungen, epileptische Anfälle bis zum Verfall des Körpers.“

Dies gelte jedoch nur für die wachsenden Tumore: „Kleinerer Meningeome beobachten wir und lassen sie oftmals einfach in Ruhe. Ist aber eine Wachstumstendenz erkennbar, gehören sie raus.“

Ursache vieler Tumorerkrankungen ungeklärt

Wieso Tumore auftreten, können die Mediziner in den seltensten Fällen erklären. Häufig handle es sich um Zufallsbefunde: „Wenn keine genetischen Ursachen erkennbar sind oder frühkindliche Bestrahlungen den Auslöser darstellen, können wir nicht sagen, weshalb sich ein Tumor bildet.“

Bei den ersten Anzeichen Kopfschmerz, Migräne, Übelkeit, Seh- oder Sprachstörungen sollte man hellhörig werden, empfiehlt Dr. Fuchs. Natürlich dürfe man nicht sofort an das Schlimmste denken und jeden Kopfschmerz auf die Goldwaage legen.

Es gebe Unterschiede in der Schmerzbehandlung, Spannungs- und Migränekopfschmerzen verschwinden in der Regel von selbst. „Doch im Zweifel und sollte eine Verschlimmerung eintreten, gilt: Lieber abklären lassen“, rät die Oberärztin.

„Die Diagnose Hirntumor zu erhalten, das macht was mit einem.“

Patientin Kathrin B. aus Übersee (43)

„Wir versuchen, bewusst zu kommunizieren und im Aufklärungsgespräch den Patienten die Angst zu nehmen, zu beruhigen“, erklärt Dr. Fuchs weiter. „Es handelt sich um eine Ausnahmesituation, die man verarbeiten muss. Es ist wichtig, sich Zeit für Körper und Geist zu nehmen - gerade bei diesem Krankheitsbild.“

„Glücksfall, die Unterstützung meiner Familie hinter mir zu wissen“

„Die Diagnose Hirntumor zu erhalten, das macht was mit einem“, betont Kathrin. „Ich bin ein Mensch, der alles gerne selbst in der Hand, bin aktiv und gebe ungern etwas ab. Wichtig ist, die Ängste und schlimmen Gedanken, die in so einer Situation automatisch kommen, zuzulassen und sich bewusst zu machen, dass die OP den einzigen Ausweg darstellt. Ich habe mich darauf eingelassen und den Ärzten vertraut. Ich konnte es eh nicht ändern.

Kathrin hat die Hoffnung nie aufgegeben, gelernt, mit dem Schicksalsschlag umzugehen und die Lage so anzunehmen, wie sie ist.

„Es war ein Glücksfall, die Unterstützung meiner Familie zu jeder Zeit hinter mir zu wissen. Manchmal muss man sich trauen, Hilfe anzunehmen und sich eingestehen, dass es einem nicht gut geht. Dafür gibt es Fachleute, die einen auffangen - Pfleger, Schwestern und Ärzte. Es muss nicht immer ‚Worst Case‘ sein - und irgendwie geht es immer weiter.“

mb

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