Ein 56-jähriger Radfahrer aus Mantel fuhr im Gemeindegebiet von Schechen, die Staatsstraße 2080 entlang. Er näherte sich dem dortigen Bahnübergang und wollte trotz geschlossener Schranke den Übergang queren. Aus dem Raum Wasserburg näherte sich in diesem Moment der Regionalzug, der als Ziel den Bahnhof Rosenheim hatte. Der Radfahrer umfuhr nun die geschlossene Bahnschranke und die Lok erfasste den Vorderreifen des Radfahrers, trotz Einleitung eines Bremsmanövers. Durch den Zusammenstoß stürzte der 56-Jährige zu Boden. Der Mann aus Manteln wurde vom Triebwagen des Zugs direkt nicht erfasst, nach derzeitigem Ermittlungsstand nur der Vorderreifen seines Fahrrades. Der Zug kam nach rund 400 Meter zum Stillstand. Im Zug waren rund 50 Fahrgäste, keiner wurde durch den Vorfall verletzt.

Der 56-Jährige wurde mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen, vom alarmierten Rettungsdienst ins Klinikum Rosenheim transportiert. Am Fahrrad und der Lok entstand ein Sachschaden von rund 500 Euro. Die 55-jährige Zugführerin erlitt einen Schock und die Betreibergesellschaft organisierte einen Wechsel des Triebwagenführers. Nach rund 60-minütiger Sperrung des Bahnverkehrs konnte die Strecke wieder freigegeben werden.

Es kam zu entsprechenden Verkehrsbehinderungen im Bahn- sowie Straßenverkehr. Auch auf den Umleitungsstrecken waren Staus und Behinderungen für den Fahrzeugverkehr gegeben. Gegen den Radfahrer wird wegen Gefährdung des Bahnverkehrs ermittelt.

Pressemitteilung der Polizei Rosenheim

Erstmeldung

Zahlreiche Rettungs- und Einsatzkräfte wurden am frühen Montagnachmittag gegen 13.30 Uhr nach Deutelhausen im Gemeindegebiet Schechen alarmiert. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde dort ein Radfahrer an einem beschrankten Bahnübergang von einem durchfahrenden Zug erfasst.

Auf Anfrage von rosenheim24.de bestätigte die zuständige Polizeiinspektion (PI) Rosenheim den Unfall und erklärte, dass der Fahrradfahrer mittelschwer und glücklicherweise nicht lebensbedrohlich verletzt worden sei – er kam in ein Krankenhaus. Die konkrete Unfallursache ist unterdessen noch völlig unklar und Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

Wegen des folgenschweren Unfalls kam es laut der Südostbayernbahn zu einigen Zugausfällen auf der Bahnstrecke zwischen Rosenheim und Mühldorf – genauer auf dem Teilstück zwischen Rosenheim und Wasserburg. Inzwischen konnte die Unfallstrecke zwar vollständig geräumt werden, unter Umständen muss allerdings noch mit Verspätungen im Zugverkehr gerechnet werden.

Reihe schwerer Unfälle in der Region am Montag

Der Unfall am Bahnübergang bei Schechen reiht sich in eine Serie schwerer Unfälle am Montag ein. Im Landkreis Traunstein starb am frühen Morgen eine 19-jährige Frau, außerdem wurde eine 81-Jährige im Landkreis Altötting bei einem schweren Unfall getötet. Im Landkreis Rosenheim kam es ebenfalls zu einem schweren Unfall – hier wurde ein Motorradfahrer verletzt.

+++ Weitere Informationen folgen +++

aic