Kolbermoorer Einrichtung feiert am 1. Mai Saisonstart
Besuch nur mit Neoprenanzug möglich? Freibad-Gäste üben heftige Kritik an der Wassertemperatur
Zur diesjährigen Saisoneröffnung des Kolbermoorer Freibads am 1. Mai haben einige Gäste heftige Kritik an der Temperatur des Badewassers geübt. Wie kalt es wirklich war – und was sie von der Stadt fordern.
Kolbermoor – Bademeister Helmut Eggerl freute sich sichtlich, dass heuer endlich schönes Wetter zum Eröffnungstag des Kolbermoorer Freibads herrschte. Schon um 8.15 Uhr waren 20 hartgesottene Badegäste im 16 Grad kühlen Wasser. Laut Eggerl wurde das Wasser bereits vor drei Wochen eingelassen und hatte sich in einer Woche auf 14 Grad erwärmt, bis es der Kälteeinbruch letzte Woche wieder auf zehn Grad abkühlt hatte.
Blüten setzen Sieb der Umwälzanlage zu
Inzwischen erreichte das Wasser durch das sommerliche Wetter der vergangenen Tage und mithilfe der Solarflächen auf dem Dach der Umkleidekabinen wieder 16 Grad. Viel Arbeit bescherte den Bademeistern die durch Wind in Massen herabsegelnden Blüten der Kastanienbäume, die das Sieb der Umwälzanlage zusetzten und das daher bei Wind alle zehn Minuten gesäubert werden musste.
Die Kolbermoorerin Yvonne Aschbacher wagte sich gleich zu Beginn ins kühle Nass, Ihr Fazit: „Erst war es sehr kalt, nach 450 Metern schwimmen geht‘s einigermaßen.“ Sie gehe lieber hierher zum Schwimmen als nach Rosenheim. Sie sei im Schwimmbad quasi aufgewachsen und habe die Sommer ihrer Jugend im Freibad verbracht.
Andi Mittermaier aus Bad Aibling findet, dass das Kolbermoorer Freibad das schönste im Umkreis ist. Er freut sich über die abgesperrten 50-Meter-Bahnen für Sportschwimmer, in denen er seine drei Kilometer in einer Stunde schwimmt. Nur bei diesen kalten Wassertemperaturen halte man es nicht so lange aus, weshalb man einen Neoprenanzug benötigen würde.
„Mit fast tauben Gliedmaßen“ aus dem Wasser gestiegen
Uschi Oeckler aus Kolbermoor, die sich jedes Jahr eine Jahreskarte besorgt, schwamm am Eröffnungstag 2,5 Bahnen und stieg dann ausgekühlt „mit fast tauben Gliedmaßen“ aus dem Wasser. Oeckler: „Das Wasser ist besonders für viele ältere Badegäste zu kalt.“ Was mehrere Badegäste letztlich mit teils deutlichen Worten monierten. Sie forderten die Stadt dazu auf, zumindest zur Saisoneröffnung das Wasser auf erträglichere Temperaturen aufzuheizen.
Weniger mit Wasser zum Baden, dafür mehr mit Wasser zum Trinken hat Sabahat Kayisoglu zu tun: Die gelernte Gastronomin ist die neue Pächterin des Freibad-Kiosks und bewirtet die Gäste mithilfe ihrer Familie. Sie ist noch etwas aufgeregt, ist gespannt wie es läuft und freut sich „auf viele nette Gäste“. Die Speisekarte reicht nach Angaben der Gastronomin von Pizza über Hamburger, Currywurst, Schnitzel und Backfisch bis zum Lahmacun-Wrap.


