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Aschauer Hotel bietet Laser-Show

Silvester ohne Feuerwerk: Sachrang bittet Bürger in emotionalem Brief um Mithilfe

Lichterglanz statt Feuerwerk: Das Bergsteigerdorf Sachrang bittet Bürger auf Raketen und Böller zu Silvester verzichten.
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Lichterglanz statt Feuerwerk: Das Bergsteigerdorf Sachrang bittet Bürger auf Raketen und Böller zu Silvester verzichten.

Statt Raketen sollen in Sachrang dieses Silvester die Kirchenglocken zu hören sein. Warum die Gemeinde die Bürger mit einem emotionalen Handzettel zum Verzicht aufs Feuerwerk aufruft.

Aschau im Chiemgau - „Machen Sie bitte mit“ und „helf‘ ma zam“ steht auf dem Zettel. Sachrang solle mit gutem Beispiel vorangehen und „mit einem wertvollen Beitrag für unsere Umwelt“ ins neue Jahr starten. Die Verantwortlichen bitten die Bürger des Bergsteigerdorfs darum, ein Zeichen zu setzen. Denn dem Aschauer Tourismuschef Herbert Reiter zufolge braucht es den Willen, Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn der Bürger, um das Ziel umzusetzen: Feiern ohne Feuerwerk.

Schutz von Tier und Mensch

„Selbstverständlich geht es nicht darum, jemandem den Spaß zu verderben“, sagt der Aschauer Tourismuschef Herbert Reiter. Die Gemeinde will die Lärm- und Lichtbelästigung für Wild-, Nutz- und Haustiere reduzieren. Auch die Luftverschmutzung durch eine extreme Feinstaubbelastung soll verhindert werden. Wald, Wiesen und Gewässer sollen nicht durch zurückbleibenden Müll verschmutzt werden. Brand- und Verletzungsgefahren sollen dem Handzettel zufolge auch vermieden werden. Sekundärschäden durch Transportwege und „miserable Arbeitsbedingungen“ in Herstellungsländern sollen ausbleiben. Die Gemeinde kann laut Reiter nur um einen freiwilligen Verzicht zugunsten von Tier, Mensch und Umwelt aufrufen. Verbieten könne die Verwaltung die Böllerei nicht.

Im November fand bereits eine Arbeitskreis-Sitzung „Bergsteigerdorf“ zum Thema statt. Der Deutsche Alpenverein, die drei Aschauer Bürgermeister, die Tourist Info Aschau und Sachrang sowie Sachranger Bürger haben Reiter zufolge teilgenommen - über 40 Personen. Aschaus Bürgermeister Simon Frank habe das Thema angesprochen. Das Bergsteigerdorf Sachrang solle für den Feuerwerks-Verzicht einstehen, das passe zur Philosophie und dem Leitgedanken vom Bergsteigerdorf.

Appell an Gäste und Touristen

Zwei Freiwillige aus dem Ort tragen das Informationsblatt an alle Haushalte in Sachrang und in den Außenbezirken aus. Auch alle Zweitwohnungsbesitzer hat die Gemeinde Reiter zufolge bereits Anfang Dezember angeschrieben. So sollte verhindert werden, dass die Leute anreisen und den „Kofferraum voller Feuerwerkskörper“ haben. Gerade Zweitwohnungsinhaber, Gäste und Touristen, die Sachrang über den Jahreswechsel besuchen und ihre Feuerwerkskörper mitbringen, müssten im Vorfeld informiert werden.

Kirchenglocken sollen das neue Jahr begrüßen

Angesichts der kleinen Größe des Bergsteigerdorfs und der überschaubaren Anzahl von Vereinen hofft Reiter, dass der freiwillige Verzicht leichter umzusetzen ist. „Das einzige, was in der Silvesternacht im Bergsteigerdorf erklingen soll, sind die Kirchenglocken der Pfarrkirche St. Michael“, sagt der Tourismuschef. Die Glocken sollen das alte Jahr hinaus- und das neue hereinläuten.

Auch in Aschau gibt es eine Alternative zum Feuerwerk. Dort sind es keine Kirchenglocken, sondern eine Laser-Show. Die Residenz Heinz Winkler verzichtet ebenfalls auf Raketen und ein großes Feuerwerk.

Keine Feuerwerkskörper im Dorfladen

„Ein tolles Zeichen ist auch, dass der Dorfladen Sachrang keine Feuerwerkskörper verkauft“, sagt Reiter. Laut Geschäftsführerin Kerstin Schwerdtfeger gab es dort noch nie Raketen und Böller zu kaufen - aus Überzeugung wie sie sagt. „Wir haben das noch nie gemacht und werden das auch nie machen“, sagt Schwerdtfeger. Es gebe zu viele „Skandale“ über Verletzte nach Feuerwerken oder auch Zerstörung der Natur. „Und die Kinderarbeit, die dahinter steckt“, betont die Inhaberin.

„Ich seh‘ nicht ein, dass wir Sachen für so einen ‚Spaß‘ verkaufen. Es gibt Leute, die nicht wissen, wie sie sich den Tag finanzieren.“ Es herrsche schließlich Krieg und auch die Inflation treffe viele Bürger. Schwerdtfegers großer Wunsch sei deshalb, dass sich alle an an Aufruf der Gemeinde halten: „Das funktioniert nur, wenn alle mitmachen.“

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