Es droht ein hohes Bußgeld
Rosenheimer Lichtermarsch: Das wird teuer für einige Corona-Gegner
Seit Monaten gehen Gegner der Corona-Politik in Rosenheim auf die Straße und machen ihrem Unmut über die geltenden Bestimmungen Luft. Doch nicht alle Teilnehmer halten sich an die Auflagen – und müssen dafür immer tiefer in die Tasche greifen.
Rosenheim – In den kommenden Tagen müssten zahlreiche Teilnehmer, die am Sonntag an dem Lichterzug durch die Innenstadt teilgenommen haben, Post von der Stadt Rosenheim bekommen. Die Freude darüber dürfte sich bei den Empfängern wohl in Grenzen halten. Denn bei den Schreiben handelt es sich um Bußgeldbescheide. Wie berichtet, musste die Polizei am Sonntag über 40 Bußgeldverfahren einleiten, da viele Teilnehmer unter anderem keine FFP2-Maske getragen haben. „Für Maskenverstöße gilt ein Regelsatz von 250 Euro“, heißt es dazu aus dem Rathaus.
30 Minuten vor Beginn nicht genügend Ordner
Teuer dürfte es auch für die Leiterin der Versammlung, Peggy Galic, werden. Weil sie, laut Polizei, die Auflagen der Stadt nicht eingehalten hat, müsse auch sie mit einem Bußgeld rechnen. „30 Minuten vor Beginn waren nicht genügend Ordner vor Ort“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer.
Auflage der Stadt war, dass pro 1000 Teilnehmer 100 Ordner am Veranstaltungsort sein müssen. Bei einer Teilnehmerzahl von rund 4000 hätte es also 400 Ordner gebraucht. Weil das, laut Polizei, aber eben nicht der Fall gewesen sei, haben die Beamten auch gegen Galic ein Bußgeldverfahren eingeleitet.
Eigens angelegte, private Chatgruppe
„Davon weiß ich nichts“, sagt Galic auf Nachfrage. Ihrer Meinung nach seien ausreichend Ordner vor Ort gewesen. Deren Einweisung erfolge über eine eigens dafür angelegte, private Chatgruppe. Jeder Ordner trage eine Binde und wisse genau, was zu tun ist. „Viele unserer Helfer unterstützen uns schon monatelang“, sagt Galic.
Einweisung vor Ort für neue Ordner
Für diejenigen, die am Sonntag zum ersten Mal dabei gewesen seien, habe es vor Ort nochmals eine Einweisung gegeben. Laut Galic sei man hier unter anderem auf die Einhaltung des Mindestabstands, das Alkoholverbot, die „Maulkorbpflicht“ sowie die Auflage, das nur die rechte Fahrbahnseite während des Lichtermarschs genutzt werden soll, eingegangen.
„All das wurde zu 100 Prozent umgesetzt, auch wenn vonseiten der Polizei immer wieder wegen kurzem Luftholens oder Bonbon-in-den-Mund-Schiebens in den Zug eingegriffen wurde“, so Peggy Galic.
Höhe des Bußgelds noch unklar
Doch die Meinungen scheinen hier auseinanderzugehen. Wie hoch das Bußgeld ausfällt, mit dem Galic rechnen muss, steht im Moment noch nicht fest. „Eine schriftliche Anzeige der Polizei mit dem konkreten Sachverhalt liegt der Stadt noch nicht vor“, teilt die Verwaltung mit. Im Regelfall sei mit einem Bußgeld von mehreren hundert Euro zu rechnen.