Viele Bilder von der Loretowiese
„Amore“ auf dem Rosenheimer Herbstfest? – So lief die erste Wiesn-Woche
Die erste Woche des Rosenheimer Herbstfestes ist vorbei: Die bisherigen Temperaturen und sonnigen Tage lassen Schausteller, Festwirte und Veranstalter eine (erste) positive Bilanz ziehen. Und doch gibt es etwas Unmut.
Rosenheim – Seit dem frühen Morgen regnet es in Rosenheim. Dicke, schwarze Wolken ziehen über die Loretowiese. Noch sind die Gassen leer. Die Fahrgeschäfte und Essens-Läden sind noch nicht in Betrieb. Erst als die Schausteller am Vormittag ihre Buden öffnen, zieht das trübe Wetter endlich weiter. Das Rosenheimer Herbstfest füllt sich mit zahlreichen Besuchern. Der Regenschauer gerät auch bei den Schaustellern, Festwirten und Veranstaltern in Vergessenheit. Auf die erste Woche blicken sie zufrieden zurück.
„Wir sind bis jetzt sehr zufrieden mit dem Verlauf auf dem Herbstfest“, sagt Angelique Bruch von dem Fahrgeschäft „Excalibur“. Die große Schaukel ist heuer das erste Mal auf dem Rosenheimer Herbstfest. Die Besucher werden hierbei auf eine Höhe von rund 47 Metern befördert. Über den Andrang der Besucher können sie sich nicht beklagen. Und auch der Umsatz stimme. Damit sei der Auftakt für sie in Rosenheim gut gelaufen. Sie sind froh, dass sie dabei sein können. „Wir haben viel Gutes von Rosenheim gehört“, sagt Bruch.
Gestiegene Preise stellen keine Probleme dar
Dazu beigetragen hat wohl auch das gute Wetter. Doch das könne sich nächste Woche ändern. Bislang zeigt die Wettervorhersage viel Regen an. Die Schausteller sehen das jedoch ziemlich gelassen. „Wir bleiben optimistisch, dass es weiterhin so gut läuft“, sagt Bruch. Auch die Betreiber vom Fahrgeschäft „Hangover - The Tower“ wollen sich keine großen Gedanken darüber machen. Schließlich sei bislang alles gut gelaufen.
„Wir können sehr zufrieden sein. Das Wetter ist perfekt und die Besucherzahlen stimmen auch“, sagt der Rekommandeur, Jan Bögeholz. Nach ein paar Jahren Pause steht der Turm wieder auf der Loretowiese. Die Attraktion besteht aus einer Gondel, die in eine Höhe von 85 Metern fährt und sich um 360 Grad dreht. Die Besucher bekommen so einen beeindruckenden Ausblick über das Herbstfest-Gelände. Solange, bis die Gondel sie in einem freien Fall wieder zum Boden befördert. Dass sie dieses Jahr wieder dabei sind, freut Bögeholz sehr. „Für mich persönlich ist das hier schon die beste Veranstaltung“, sagt er.
Dem schließen sich auch die Betreiber von Hermanns Spezialitäten an. Seit 100 Jahren stehen sie nun schon mit ihrer Mandelbrennerei auf dem Rosenheimer Herbstfest. Neben den traditionellen Sorten gibt es auch gebrannte Pecannüsse und Pistazien. „Es läuft einfach super. Aber es ist schon ein bisschen heiß“, sagt Alexander Hermann.
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Dass die Waren etwas teurer geworden seien, würde die Besucher nicht davor abhalten, bei der Mandelbrennerei einzukaufen. „Es hat sich bislang keiner darüber beschwert“, sagt Hermann. Das einzige, was sich auf den Umsatz auswirken könnte, wäre der Regen. Schließlich würden dann weniger Besucher auf das Herbstfest kommen.
Attraktion aus den 90er Jahren ist zurück
Von wenig Besuchern ist beim Fahrgeschäft „Mondlift“ noch nichts zu spüren. „Die Attraktion kommt wirklich sehr gut bei den Leuten an“, sagt Charles Zettl. Bis Anfang der 90er Jahre sei das Fahrgeschäft ein fester Bestandteil des Herbstfestes gewesen. Nach einer längeren Pause kehrte es nun wieder zurück. Frei schwingende Gondeln heben die Besucher bis zu 22 Meter in die Luft. Das Rad erreicht dabei eine so hohe Geschwindigkeit, dass die Passagiere in die Sitze gedrückt werden. Ein Sicherheitsgurt brauche es daher nicht. „Man merkt schon, dass einige Leute ein bisschen Angst haben“, sagt Zettl. „Aber die Kinder sind begeistert.“ Am Abend sei die Schlange vor der Kasse am größten. Die bunten Lichter und die laute Musik locke die Besucher regelrecht an.
Prosseco-Stadl und Tatzlwurm sind gut besucht
Nicht nur die Schausteller ziehen eine positive Bilanz. Auch Franz Stettner vom Prosecco-Stadl ist zufrieden. „Mit den bisherigen Temperaturen und sonnigen Tagen haben wir eine super Besucherzahl begrüßen dürfen“, sagt er. Gutes Wetter sei vor allem für ihre Terrasse wichtig. „Innen drin ist es so klein, dass es eng mit der Band und den Gästen werden könnte“, sagt Stettner.
Neu im Prosecco-Stadl war unter anderem die neue Anordnung der Bar. „Die kommt sowohl bei den Gästen als auch bei den Mitarbeitern super an“, sagt der Betreiber. Das Bestellen von Getränken und das Zurückgeben von benutzten Gläsern werde dadurch vereinfacht. „Die Erweiterung der Bar in unserem Stadtion hat sich damit positiv ausgewirkt. Wir sind sehr zufrieden.“
In der ersten Woche war auch im Tazlwurm viel los. Die Singeparty mit Speeddating am Mittwoch sei bei den Besuchern sehr gut angekommen. Daher ist das Fazit vom Geschäftsführer Andreas Kiesl ganz klar: „Amore im Tatzlwurm“ wo man nur hinschaut. Für nächste Woche sei ein Besuch von Eltern mit ihren Kindern lohnenswert. „Wir machen zum ersten Mal eine Kinderwiesn für die kleinen Wiesngäste, mit Spieltischen, Kuschel-Tatzlwurm, Kinderhits und vielem mehr“, sagt Kiesl. Daher freuen sie sich auch schon auf die zweite Herbstfest-Woche.
Auerbräu und Flötzinger ziehen erste Bilanz
In die positive Resonanz reiht sich auch Lorenz Stiglauer, Geschäftsführer der Flötzinger-Brauerei, ein. „Wir sind mit dem erfolgreichen Start des Rosenheimer Herbstfestes äußerst zufrieden“, sagt er. Die Flötzinger Wiesn Märzen und die guten Speisen werden von den Besuchern „hervorragend angenommen“. Auf die kommende Festtage freue sich die gesamte Besatzung des Festzeltes.
Beim Auerbräu sieht es da nicht anders aus. Sowohl die Auerbräu Festhalle, als auch der Johann Auer und der Biergarten seien gut besucht. Von den Besuchern wurden auch die Neuheiten, wie die erhöhte Kapazität an der Bar und die Schalander Box, gut angenommen. „Bei Kalter Ente oder einem Pfiff Bier findet man hier immer jemand, den man kennt, fast wie ein Wiesn-Wohnzimmer“, sagt Pressepsrecher Michael Hinterseer.
Am Sonntag freuten sich die Betreiber auf eine „schöne Tradition“. Denn auch dieses Jahr trat die Holzerband der TH Rosenheim auf der Bühne in der Festhalle auf. Und auch die Karolinenfelder sorgen dafür, dass „die Gäste auf den Bänken stehen, tanzen, mitsingen und es sich gut gehen lassen“. Auf die nächste Woche blicken die Betreiber positiv hin. „Was uns unglaublich freut ist auch, dass dieses Jahr die Stimmung so gelöst und friedlich ist“, sagt Hinterseer.
Zufrieden ist auch der Geschäftsführer des Wirtschaftlichen Verbandes, Klaus Hertreiter. Die Erwartungen an das Herbstfest sind „in Anbetracht der allgemeinen gesellschaftlichen Lage, insbesondere im Vorfeld“ mehr als nur erfüllt wurden. So sei die Resonanz der Besucher positiv und der Regen am morgen schon längst vergessen.




