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Adelmo „Zucchero“ Fornaciari ist seit langem zum international bekanntesten und erfolgreichsten Sänger Italiens aufgestiegen - nun hat er beim Rosenheimer Sommerfestival für einen fulminanten Schlussakkord gesorgt - mit dabei: der talentierte Sohn des bekannten Tenors Andrea Bocelli.
Von: Claudia Pfurtscheller
Rosenheim – Die irritierte Nachfrage seines späteren Musikmanagers Miles Copeland „Zucchero who?“ bei der ersten Begegnung ist längst Geschichte. Ist er doch seit langem zum international bekanntesten und erfolgreichsten Sänger Italiens aufgestiegen: Adelmo „Zucchero“ Fornaciari. Eben jener Blues-Sänger aus der Emilia-Romagna setzt mit seiner hochkarätigen Band, mit der er momentan im Rahmen seiner „World Wild Tour“ quer durch Europa tourt, einen fulminanten Schlussakkord auf dem Rosenheimer Sommerfestival.
Zunächst stimmt der talentierte und sympathische junge italienische Sänger Matteo Bocelli – jüngster Sohn des bekannten Tenors Andrea Bocelli – das Publikum mit italienisch- und englischsprachigen Songs, unter Anderem von Ed Sheeran und Lucio Dalla, auf einen großartigen Konzertabend bei bestem Festivalwetter ein und erobert die Herzen des Publikums.
Zucchero in Rosenheim - Ein wahres „Fest im Paradies“
Pünktlich um acht eröffnet Zuccheros stimmgewaltige Backing Vocalist Oma Jali – dem kurioserweise mangels fehlendem Künstler-Pass fast der Zutritt zum Festivalgelände verwehrt worden wäre – den Hauptact mit einem spannungserzeugenden Intro-Solo. Mit zwei schnellen, kraftvollen Titeln aus dem Album „D.O.C“ aus dem Jahr 2019 reißt Zucchero die Zuschauer im erneut ausverkauften Mangfallpark ab dem ersten Akkord mit – ein wahres „Fest im Paradies“, wie es im allerersten Hit „Spirito nel buio“ treffend heißt.
Rosenheimer Sommerfestival am Samstagabend, 22. Juli (2)
Zwei gefühlvolle, melancholische Lieder lassen das Publikum im Repertoire des Ausnahmekünstler ankommen, bevor die rockigen Nummern „Partiggiano reggiano“ und „Vedo nero“ schon wieder die Arena zum Kochen bringen. Nach zwei ruhigeren Songs verzaubern Zucchero und Oma Jali – ihres Zeichens Finalistin der Casting-Show „X-Factor“ in Rumänien und seit einigen Jahren auf Tournee mit Zucchero – das Publikum mit dem Duett „Facile“ und liefern sich einen höchst temperamentvollen Disput mit Happy End. Nach dem Sommerhit „Baila (Sexy thing)“ von 2001 und dem fast aggressiven „L`urlo“ aus dem Album „Miserere“ von 1991 – unverkennbar eine emotional schwierige Zeit für den Künstler – nimmt Zucchero mit seiner Gitarre auf einem Stuhl am Bühnenrand Platz – zum Plaudern und Scherzen.
Und zum Spielen: zunächst der melancholische Blues-Song „Dune Mosse“ (1987), den er auch mit Miles Davis performte. Nach „Un soffio caldo“ und „Soldati nella mia città“, das zum Bedauern des Künstlers auch heute wieder erschreckend aktuell ist, darf das virtuelle Duett „Miserere“ mit dem 2007 verstorbenen Star-Tenor Luciano Pavarotti nicht fehlen. Mit stehendem Applaus gedenken Zucchero und das Publikum anschließend des Opern-Stars. Anschließend überlässt Zucchero die Bühne für zwei Songs seiner virtuosen Band. Oma Jali rockt den Mangfallpark mit „Nutbush City Limits“ in Gedenken an Tina Turner und stachelt die Zuschauer auf den beiden Seiten der Bühne zu einem Mitsing-Wettstreit an. Anschließend übernimmt Peter Vettese (Hammond-Orgel, Klavier und Synthesizer) für ein Instrumental-Stück. Mit den gefühlvollen Klassikern „Diamante“, gewidmet seiner geliebten Großmutter, und „Così celeste“ kehrt der Maestro in bester Laune zurück, bevor er mit dem Hit „X colpa di chi“ (1995), die Stimmung auf einen weiteren Höhepunkt treibt.
Ein unvergesslicher Konzertabend im Rosenheimer Mangfallpark
Bassist „Hochwürden“ Polo Jones trägt durch seine schauspielerische Einleitung der rockigen Tanznummer „Diavolo in me – A devil in me“ sein Übriges dazu bei. Dementsprechend fordert das tobende Publikum die Rückkehr von Zucchero und Band – erfolgreich – für zwei nicht minder umjubelte Zugaben ein: „Chocabeck“ und „Solo una sana e consapevole libidine …“, das seiner Ansicht nach der beste Beweis dafür ist, dass es am erfolgversprechendsten ist, seine Lieder auf Italienisch zu präsentieren, da ansonsten Wortspiele und Anspielungen verloren gehen. Trotz des komplizierten Refrains nimmt das Rosenheimer Publikum die Herausforderung des italienischen Superstars unerschrocken an und feiert mit ihm bis zum letzten Ton.
Mit zwei Stunden erstklassiger Musik und Show bescheren Zucchero und seine Musiker den Zuschauern im Mangfallpark einen wahrhaft unvergesslichen Konzertabend und dem Rosenheimer Sommerfestival einen würdigen Schlussakkord.