Rosenheim – Ob Wahlplakate in Zeiten von zunehmender Digitalisierung überhaupt noch Sinn machen, darüber wird schon seit einigen Jahren diskutiert, denn natürlich läuft auch beim Wahlkampf immer mehr über die sozialen Medien.
Aber ausgedient haben die analogen Wahlplakate bis jetzt noch nicht. Auch wenn sie zunehmend Ziel von Vandalismus werden. Ende August wurden im Rosenheimer Stadtgebiet an sechs Standorten Wahlplakate beschädigt.

Wahlplakate aller Parteien betroffen

Und die Beschädigungen der Wahlplakate gehen weiter. Das zeigt ein Spaziergang durch die Rosenheimer Innenstadt. So ist von den Plakaten am Salinplatz kaum noch etwas übrig. Getroffen hat es dort fast jede Partei. Das bestätigt auch Johanna Heil, Medienbeauftragte der Polizeiinspektion Rosenheim: „Die Wahlplakate aller Parteien sind von Vandalismus betroffen.“

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Sie werden abgerissen, beschmiert oder mit Stickern beklebt. Nur ein kleiner Teil wird zur Anzeige gebracht. „Die Dunkelziffer ist weit höher“, sagt Heil. In diesem Jahr gab es leidlich zwei Anzeigen wegen der Beschädigung eines Wahlplakats. Während es 2022 keine einzige Anzeige gegeben hat, waren es 2021 immerhin sieben. Spitzenreiter war 2019 mit insgesamt neun Anzeigen.

Die Rosenheimer AfD will der Zerstörungswut jetzt auf eine eher ungewöhnliche Art lösen. An die Wände, dort wo sonst eigentlich die Wahlplakate hängen, haben sie Zettel mit der Aufschrift: „Liebe AfD-Gegner! Die von Euch abgerissenen Plakate bitte nicht auf den Boden werfen, nehmt sie doch bitte mit nach Hause“ aufgehängt.

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Nahezu stündlich würde es derzeit zu Beschädigungen der Wahlplakate kommen, sagt der Rosenheimer AfD-Stadtrat Andreas Kohlberger – in Rosenheim ebenso wie in Raubling, Prien, Prutting, Bad Aibling und Kolbermoor. Seinen Eindruck nach trifft es überwiegend Plakate der AfD.

Straftat wird verfolgt

Das Abreißen und Beschädigen der Wahlplakate ist laut der Polizeiinspektion Rosenheim eine Straftat und zieht ein Strafverfahren mit sich.