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„Es ist menschenwürdiger“

Immer mehr Bedürftige: Rosenheimer Tafel zieht in neue Räume - und eröffnet am Dienstag

Die Mitarbeiter der Rosenheimer Tafel, um Leiterin Elisabeth Bartl, hatten in den vergangenen Wochen viel zu tun.
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Die Mitarbeiter der Rosenheimer Tafel, um Leiterin Elisabeth Bartl, hatten in den vergangenen Wochen viel zu tun.

Bei der Rosenheimer Tafel beginnt am Dienstag, 7. März, eine neue Ära: Nachdem die Ehrenamtlichen die Lebensmittel jahrelang in den Räumen der Tannenberg- und Westermayerstraße verteilt haben, findet die Ausgabe ab sofort an der Samerstraße statt. Warum dieser Schritt notwendig war.

Rosenheim - Elisabeth Bartl kann sich noch ganz genau an die Anfänge der Rosenheimer Tafel erinnern. „Damals haben wir rund 80 Leute aus einer Garage heraus versorgt“, sagt die Leiterin. Jetzt, kurz vor dem Ende ihrer Tätigkeit, ist die Situation eine andere. „Wir haben 400 Kunden, aber versorgen das Dreifache“, sagt sie.

Lange Suche nach alternativem Standort

Weil der Platz in den Ausgabestellen an der Tannenberg- und Westermayerstraße aufgrund dieser Entwicklungen schon lange nicht mehr ausgereicht hat, seien Bartl und ihre Mitarbeiter bereits seit Monaten auf der Suche nach einem alternativen Standort gewesen. „Wir haben sehr lange gesucht“, bestätigt Sebastian Kurz, Geschäftsbereichsleiter bei der Diakonie Rosenheim. Umso größer sei die Freude gewesen, als eine geeignete Immobilie gefunden worden sei.

Besagtes Objekt befindet sich an der Samerstraße 10. Über dem Eingang hängt ein Schild, das auf den neuen Standort der Rosenheimer Tafel hinweist, an den Fenstern befinden sich Sichtschutzfolien. Direkt hinter der Eingangstür ist der Wartebereich. An dem Automat an der Wand ziehen Kunden ihre Nummer. Wenn diese aufgerufen wird, sind sie an der Reihe. In der Ecke steht ein Kaffeeautomat, über den Stühlen hängen Kunstwerke. „Durch den Wartebereich müssen die Kunden ab sofort nicht mehr im Regen warten. Es ist menschenwürdiger“, sagt Elisabeth Bartl.

Ein reiner Mitarbeiterbereich

Sie führt durch durch das Lager, in dem in Zukunft die Kisten gewaschen und die Lebensmittel, die nicht sofort benötigt werden, gelagert werden sollen. Zudem befindet sich in diesem Raum die Kühlzelle, die bereits an der Westermayerstraße zum Einsatz kam. „Das ist ein reiner Mitarbeiterbereich. Die Kunden haben hier keinen Zugang“, erklärt Sebastian Kurz.

Vom Lager geht es über eine Treppe zu einem Aufenthaltsbereich. Hier sollen die Mitarbeiter entspannen, neue Energie schöpfen und sich austauschen. Denn - auch daraus macht Elisabeth Bartl kein Geheimnis - die vergangenen Monate seien für ihre Mannschaft nicht immer einfach gewesen. Sie spricht von dem Anstieg der Kundenzahl, den rückläufigen Lebensmittelspenden und den daraus resultierenden Beschwerden. „Auch für die Mitarbeiter ist diese Situation belastend“, sagt die Leiterin.

Stadt unterstützt Umzug finanziell

Umso mehr sei es ihr ein Anliegen, hervorzuheben, wie sehr sich ihre Mitarbeiter in den vergangenen Monaten dafür eingesetzt haben, dass der Umzug reibungslos vonstatten geht. Sie hätten die Küche eingebaut, die große Theke ab- und wieder aufgebaut, Waren eingeräumt, geputzt und dekoriert. „Da war eine unheimliche Bereitschaft da“, lobt Bartl. Generell sei die Unterstützung Sebastian Kurz zufolge groß gewesen. Die Stadt und andere Sponsoren hätten den Umzug finanziell unterstützt, zudem sei ihnen der Vermieter der neuen Räume entgegengekommen.

Freuen sich über die neuen Räume: (von links) Sebastian Kurz, Geschäftsbereichsleiter bei der Diakonie Rosenheim, Leiterin Elisabeth Bartl, Nachfolger Dr. Horst Steppi und Günter Pichler.

Nach der monatelangen Arbeit findet am Dienstag, 7. März, die erste Lebensmittelausgabe in den neuen Räumen statt. „Die jeweiligen Kundenkreise bleiben bestehen“, sagt Elisabeth Bartl. Am Dienstag würden die Kunden aus der Tannenbergstraße ihre Lebensmittel abholen, am Donnerstag diejenigen aus der Westermayerstraße. Ziel sei es, die Gruppen etwas abzuändern - aus logistischen Gründen. „Am Donnerstag werden wir überrannt, am Dienstag ist weniger los“, erklärt die Leiterin.

In den kommenden Wochen will sie ihren Mitarbeitern noch zur Seite stehen, Ende März verlässt sie nach über 20 Jahren die Rosenheimer Tafel und übergibt an ihren Nachfolger Dr. Horst Steppi. Bis dahin will sie die Zeit in den neuen Räumen in vollen Zügen genießen - eben auch, weil sie sich noch genau an die Anfänge in der kleinen Garage erinnern kann.

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