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Mehr Platz schaffen in Stephanskirchen

„Wir wollen keine Lebensmittel vernichten“: Bierbichler vergrößert Werksverkauf

Drei Container mit großen Glasfronten und einige Stehtische stehen auf dem Betriebsgelände der Firma Bierbichler in Stephanskirchen
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Lebensmittel verkaufen, die völlig in Ordnung sind, aber bald das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben. Dazu hat die Firma Bierbichler einen Werksverkauf eingerichtet. Der wird jetzt verlegt und vergrößert.

Baby Calamari, Steak oder Rehkeule einfach entsorgen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum naht? Und das, obwohl die Lebensmittel einwandfrei sind? Kommt bei Bierbichler nicht in die Tüte. Aber in den Werksverkauf.

Stephanskirchen - Corona ist Schuld. In der Gastronomie standen von jetzt auf gleich alle Räder still - „und wir hatten das Lager voll.“ Robert Schneikart, Geschäftsleiter der Ferdinand Bierbichler GmbH und Co.KG erinnert sich gut an die Anfänge des Werkverkaufs.

„Wir wollen so wenig Ware wie möglich vernichten.“ Das galt vor zwei Jahren und das gilt bis heute. Der Werksverkauf in Hofmühle kam von Anfang an gut an, berichtet Schneikart, „zum Teil stauten sich die Autos bis raus auf die Rohrdorfer Straße.“

Und weil die Nachfrage nach wie vor groß ist, beantragte die Firma Bierbichler, einen Vier-Raumzellencontainer auf dem Betriebsgelände aufstellen zu können. Er ist um ein Drittel größer als der bestehende Verkauf. Und er rückt näher an die Rohrdorfer Straße heran, damit die Kunden nicht mehr durchs ganze Gelände fahren müssen. Die benötigten Stellplätze, so Bürgermeister Karl Mair im Bauausschuss, können auf dem Firmengelände problemlos nachgewiesen werden. Klar darf der Werksverkauf größer werden, so der einstimmige Beschluss der Gemeinderäte.

12.000 Artikel und zu den Feiertagen ein paar mehr

Was den Geschäftsleiter freut. Denn der Werksverkauf ist immer gut gefüllt. Rund 12.000 Artikel führt die Firma Bierbichler. Zu Feiertagen sind es noch ein paar mehr, dann kommen Feinkostsalate, Enten, Räucherlachs und anderes dazu. Da spielt das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) natürlich eine große Rolle. Auch bei den Tiefkühlprodukten.

Rechtliche Krücke Mindesthaltbarkeitsdatum

Denn auch wenn sich Lebensmittelproduzenten und -händler sowie Ernährungswissenschaftler einig sind, dass das MHD eine rechtliche Krücke ist. Dass der Käufer seine eigenen Sinne nutzen soll, bevor er etwas wegwirft. Dass kein Joghurt am Tag nach dem MHD spontan schlecht ist. Gastronomie, Kliniken oder Altenheime bekommen auch bei einwandfreier Ware bei einer möglichen Kontrolle Probleme mit dem Amt, ist das MHD erreicht. „Und in anderen Teilen der Welt verhungern die Menschen...“, seufzt Schneikart.

Spenden an die Tafel und die Leibspeise

Viele Lebensmittel stiftet die Firma Bierbichler der Tafel und der Rosenheimer Leibspeise. Aber auch die können nicht immer alles brauchen. „Im Großhandel sind die Gebinde halt sehr groß“, sagt Schneikart. Was die Rosenheimer Leibspeise dann schon mal überfordere. Und die Tafel auch. Zum Teil packe man um, „aber das geht auch nicht bei allem“.

Mitarbeiter sind gerne im Werksverkauf

Also gehen Baby Calamari und Co. in den Werksverkauf. Ob in Hofmühle oder Online. Den Werksverkauf bestreiten die Mitarbeiter. „Die machen das gerne bis sehr gerne“, freut sich der Geschäftsleiter. Der Kontakt mit den Kunden gefalle den Meisten. Der Werksverkauf habe sich aus der Not heraus ergeben, sei jetzt ein fester Bestandteil des Unternehmens. „Wir sehen da weiteres Potential“, so Schneikart.

Auf eines legt der Geschäftsleiter Wert: Die Firma Bierbichler will keine Konkurrenz für den Einzelhandel werden. Das sei nicht der Sinn des Werksverkaufs, betont Schneikart. „Wir wollen nur möglichst wenig Lebensmittel vernichten.“

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