Rosenheimer Polizei greift durch
Falschparker und Wildbiesler: (Einige) Starbulls-Fans sorgen bei Anwohnern für massiven Ärger
Sie blockieren Einfahrten, erleichtern sich an Hausmauern: Weil einige Starbulls-Fans in der Vergangenheit für Unmut bei Anwohnern rund ums Eisstadion gesorgt haben, wollen Stadt und Polizei jetzt konsequenter durchgreifen. Was geplant ist – und wie das Fazit nach dem Spiel vom Dienstag (16. Januar) ausfiel.
Rosenheim – Die Meinungen bei den Anwohnern gehen auseinander. „Natürlich gibt es während der Spieltage einige Probleme“, sagt ein Mann, der nur wenige Meter vom Eisstadion entfernt wohnt. So sei es schon des Öfteren vorgekommen, dass seine Einfahrt zugeparkt wurde. Daran stören tut er sich nicht. Leben und leben lassen sei sein Motto. „In den Garten geschissen hat mir auf jeden Fall noch niemand“, sagt er am Telefon und lacht.
Kritik an fehlender Rücksichtnahme
Etwas kritischer äußert sich eine seiner Nachbarinnen. „Während der Spieltage ist die gesamte Straße zugeparkt“, sagt die Frau. Die Autos würden auf dem Gehweg stehen, zum Teil im Halteverbot. Sie selbst arbeitet im Nachtdienst, habe schon Abende erlebt, an denen sie nicht aus ihrer Ausfahrt herauskam. Gleiches berichtet eine Anwohnerin, die vor etlichen Jahren aus der Jahnstraße weggezogen ist. „Die Situation war extrem. Es wurde keine Rücksicht genommen.“ Neben den Falschparkern hätte sie sich auch des Öfteren über Fans geärgert, die nach den Spielen an ihrer Haustür klingelten – und dann einfach wegrannten.
Es sind Kritikpunkte, die sowohl der Stadt als auch den Vertretern der Starbulls bekannt sind. „Leider gab es in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder massive Probleme mit Falschparkern und Wildpinklern, was die Anwohner hier am Stadion natürlich zu schaffen macht“, teilen die Starbulls in den sozialen Medien mit. Aus diesem Grund organisierte der Verein am Montag, 15. Januar, ein Treffen mit Vertretern der Stadt, der Polizei sowie den Anwohnern.
Das bestätigt Polizeihauptkommissar Robert Maurer auf OVB-Anfrage. Er selbst sei bei zahlreichen Eishockey-Spielen vor Ort, wisse, dass es immer wieder vorkommt, dass Fans ihre Autos verkehrswidrig parken oder sich an einer Hauswand erleichtern. „Ich kann die Kritik der Anwohner verstehen“, sagt er. Aus diesem Grund wurde während des Treffens beschlossen, in Zukunft konsequenter durchzugreifen. Wo bisher noch ein Auge zugedrückt wurde, werden jetzt Verwarnungen ausgesprochen.
Hohe Kosten für Wildpinkler
Deutlich teurer wird es in Zukunft für diejenigen, die Einfahrten blockieren, auf einem Behindertenparkplatz stehen oder im Halteverbot parken. „Gerade am Sonn- oder Feiertag sind da, gerade wenn das Fahrzeug abgeschleppt werden muss, schnell 300 Euro weg“, sagt Maurer. Und auch Wildpinkler müssen ab sofort tief in die Tasche greifen. „Da gelten die gleichen Regeln wie während des Herbstfests“, sagt Christian Baab, stellvertretender Pressesprecher der Stadt Rosenheim. Wer also dabei erwischt wird, wie er sich im Freien erleichtert, muss 100 Euro bezahlen, zuzüglich Bearbeitungsgebühr. Statt mit dem Auto zu fahren, rät er dazu, zu Fuß zu den Spielen zu gehen, oder aber auf ÖPNV und Fahrrad zu setzen.
Appell an die Starbulls-Fans
„Zeigt den Anwohnern, dass es auch anders geht und tragt dazu bei, dass der Spielbetrieb im Rofa-Stadion gemeinsam mit den Nachbarn auch in Zukunft ein großartiges, gemeinschaftliches Event bleibt“, schreiben die Starbulls in den sozialen Medien. Nur so könne es gelingen, den „Verein positiv nach außen zu präsentieren“.
Positives Fazit nach letztem Heimspiel
Dass der Appell bereits gefruchtet hat, bestätigte Polizeihauptkommissar Robert Maurer nach dem Spieltag am Dienstag, 16. Januar. „Man muss den Besuchern an dieser Stelle ein großes Lob aussprechen. Die Parkverhältnisse waren sehr geordnet“, sagt er. So mussten lediglich zehn Verwarnungen ausgesprochen werden. „Auf die Autofahrer kommt eine Strafe in Höhe von 20 Euro zu“, sagt Robert Maurer. Wildpinkler seien ihm und seinen Kollegen von der Sicherheitswacht an diesem Abend nicht aufgefallen. Die Nachbarn dürfte es freuen.