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Statistisches Landesamt legt Zahlen vor

Schockierender Zahlen-Vergleich: Region Rosenheim sticht bei Corona-Toten heraus

Intensivstation bei Romed auf dem Höhepunkt von Corona in der Region Rosenheim
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Große Belastung: Aufgrund der vielen Corona-Infektionen gerieten die Intensivstationen bei Romed an ihre Grenzen.

Die Zahlen der Corona-Toten des statistischen Landesamtes könnten helfen, sich auf künftige Seuchen vorzubereiten. Vor allem aber zeichnen sie ein erschütterndes Bild der vergangenen zweieinhalb Jahre. Jetzt wurden die Zahlen vorgestellt. Und die Region Rosenheim fällt auf.

Rosenheim - Hinter den nüchternen Zahlen verbergen sich erschütternde Schicksale. Mehr als 21.000 Menschen sind nach Angaben des statistischen Landesamtes in Bayern Corona zum Opfer gefallen, so bei der Präsentation der Daten am Donnerstag (27. Oktober). 910 der Opfer gab es allein im Landkreis und in der kreisfreien Stadt Rosenheim, etwas über vier Prozent der laut Statistikern Verstorbenen im gesamten Freistaat - auffällig viele.

Allerdings ist der Landkreis Rosenheim eben auch einer der bevölkerungsstärksten in Bayern. In Stadt und Landkreis leben insgesamt 326.606 Menschen. Folgt man den Angaben des Robert-Koch-Instituts, starb in der Region demnach auf 359 Einwohner einer an Corona.

Die Zahlen in Südostoberbayern weichen voneinander stark ab. Im Landkreis Berchtesgadener Land weisen die Angaben des RKI einen Corona-Toten auf 516 Einwohner aus (206 Tote, 105.389 Einwohner) im Landkreis Mühldorf war es einer auf nur 295 Einwohner (337, 117.606).

Auch im Landkreis Altötting verloren verhältnismäßig viele Menschen ihr Leben an Corona, auf 304 Einwohner kam ein Opfer (368/112.116). Im Landkreis Traunstein waren es 399 Tote bei 178.447 Einwohnern, also einer auf 447 Einwohner. Insgesamt liegt der Südosten Oberbayerns in dieser Rechnung deutlich unter dem bayerischen Schnitt von einem Corona-Opfer auf 628 Einwohner.

Welche Rolle spielt die Alterstruktur?

Womit die Abweichungen zwischen der Region Rosenheim und ihren direkten Nachbarn zusammenhängen? Schwer zu sagen. Die Region Rosenheim traf es zu Beginn besonders hart, sie machte als Corona-Hotspot im Frühjahr 2020 bundesweit Schlagzeilen. Das Robert-Koch-Institut wählte wegen der hohen Infektionszahlen sogar Bad Feilnbach für eine Studie aus.

Hohe Ansteckungszahlen mit dem tödlicheren Ur-Typ des Corona-Virus, und das noch ohne die Möglichkeit der Impfung - eine fatale Kombination. Ebenso wie ein Jahr später die Kombination aus Impfzurückhaltung und dem aggressiven Delta-Typen.

Ende vergangenen Jahres stiegen die Zahlen zum Beispiel in Rosenheim auffällig. 687 Menschen starben insgesamt in der Stadt. An allen möglichen Ursachen, wohlgemerkt. Und nicht jeder mit Corona Gestorbene ist auch tatsächlich an Corona verstorben. Doch ist eine Steigerung von 16 Prozent gegenüber dem Schnitt der letzten vier Vor-Corona-Jahre (589) nicht wegzudiskutieren.
Mittlerweile bestimmt Omikron das Geschehen, mehr Menschen als damals sind zudem geimpft oder genesen. Bedeutet: Bei deutlich viel höheren Ansteckungszahlen sterben weniger Menschen als während der ersten Wellen.

Mit Sicherheit spielt auch die Altersstruktur eine Rolle. Nach den Angaben des statistischen Landesamts waren die Sterbefallzahlen bei Menschen im Alter von 65 oder mehr insbesondere während der ersten, zweiten und vierten Welle der Pandemie deutlich erhöht.

Nicht nur Alte und sehr Alte waren schwer betroffen

Erhöhte Sterbefallzahlen gab es vereinzelt auch bei den unter 65-Jährigen. Dieser Anstieg war jeweils gegen Jahresende 2020 und 2021 festzustellen. Insgesamt belegen die Zahlen aus der Region die wichtige Rolle des Alters: 43 von offiziell 910 Corona-Toten waren unter 60 Jahren, ein Anteil von 4,7 Prozent. 601 Corona-Opfer waren 80 oder älter - mehr als 66 Prozent.

Als der Tiefpunkt der zweieinhalb Corona-Jahre lässt sich der Jahreswechsel 2020/2021 bezeichnen: Bei jedem fünften Menschen, der in jenem Zeitraum gestorben ist, sei Corona als Todesursache festgestellt worden.

Die Todesursache ist eine der am stärksten diskutierten Fragen der Pandemie. Darauf machte bei der Vorstellung seiner Daten am Donnerstag (27. Oktober) auch das Landesamt aufmerksam. Man betrachte auch Vor-, Begleit- und Folgeerkrankungen genau, um zwischen an und mit Corona Verstorbenen unterscheiden zu können. Der größte Risikofaktor ist demnach Bluthochdruck, es folgen Niereninsuffizienz, Demenz und Diabetes als Vorerkrankungsfaktor bei an Covid-19 Verstorbenen.

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