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Corona-Pandemie in der Region

Herbstwelle mit vielen Corona-Toten in der Region Rosenheim - was die Experten jetzt raten

Im dritten Corona-Herbst: Die Lage in der Region Rosenheim
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Im dritten Corona-Herbst: Die Lage in der Region Rosenheim

Viele Corona-Tote, aber weniger Neuansteckungen als vor noch Anfang Oktober: Flaut die Herbstwelle in der Region Rosenheim bald ab? In den Kliniken ist die Lage kritisch. Experte Dr. Wolfgang Hierl rät zu erhöhter Vorsicht.

Rosenheim - Drinnen oder draußen, je nachdem, wo man sich befindet, ändert sich das Bild von Grund auf. Draußen, das ist die Corona-Lage in Stadt und Landkreis Rosenheim. Und da entspannt es sich. Sogar Gesundheitsamtsleiter Dr. Wolfgang Hierl vermutet, dass sich da das Infektionsgeschehen schon „leicht abgekühlt“ haben könnte.

Drinnen, das ist in den Krankenhäusern und Heimen. Und vor allem für die Kliniken malt Hierl ein dramatisches Bild. Dort schlage die Corona-Herbstwelle „mit voller Wucht“ auf.

„Gerade die Krankenhäuser der Region stehen aufgrund der hohen Belegungszahlen zusammen mit der äußerst angespannten Personalsituation erheblich unter Druck“, sagt der Amtsleiter. In den Kliniken des Romed-Verbunds seien die Belegungsspitzen vom Dezember 2021 nahezu wieder erreicht. Sollte sich das Infektionsgeschehen nicht abbremsen lassen, sei eine Überlastung der stationären Gesundheitsversorgung zu befürchten.

Wolfgang Hierl rät zur Maskenpflicht

Hierl empfiehlt daher, gegebenenfalls wieder auf eine bereits weitgehend verschwundene Maßnahme zurückzugreifen: die Maskenpflicht in ausgewählten öffentlich zugänglichen Innenräumen. Nicht seine Sache, wie er weiß, sondern die des Gesundheitsministeriums. Die Kreisverwaltungsbehörden, sagt Hierl, hätten keine rechtlichen Kompetenzen, diese Infektionsschutzmaßnahmen anzuordnen.

Nach wie vor weit hinterher: Die Impfquote in der Region Rosenheim im Vergleich zu Deutschland und Bayern.

Seit dem jüngsten Corona-Lagebericht vor zwei Wochen (7. Oktober) wurden dem Gesundheitsamt 4.632 neue Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim (letzter Lagebericht: 5.667) gemeldet (Stand 21. Oktober 2022). Die 7-Tage-Inzidenz liegt in der Stadt bei 425,14 (7. Oktober 2022: 806,20) und im Landkreis bei 571,07 (852,79). Damit scheint der Höhepunkt der „Wiesn-Welle“ überwunden, allerdings mahnt Hierl zur Vorsicht: Schließlich beruhten sie auf der Meldung der positiven PCR-Tests. Die Ergebnisse von Antigen-Schnelltests würden hingegen oft gar nicht mehr durch PCR-Tests abgesichert, sagt Hierl.

Man kann überhaupt die Frage stellen, wie verlässlich die Inzidenzzahl noch ist. Wer keine Symptome verspürt, wer nicht den Eindruck hat, sich unlängst in infektiöser Umgebung aufgehalten zu haben, testet sich in der Regel auch nicht mehr. Die Zahlen an den Schulen sind dementsprechend viel niedriger als im vergangenen Schuljahr.

Viele Verstorbene in den Heimen

Nach den Höchstständen der vergangenen Wochen schnellen auch die Zahlen der Menschen in die Höhe, die an oder mit Corona verstorben sind. Elf Tote wurden dem Gesundheitsamt in den vergangenen zwei Wochen gemeldet. Davon sind fünf innerhalb dieses Zeitraums gestorben, sechs waren nachgemeldet worden. Acht Verstorbene waren in einem Heim betreut worden. Die Gesamtzahl der seit Pandemiebeginn im Zusammenhang mit Corona verstorbenen Menschen in der Region Rosenheim liegt nun bei 910.

Weiterhin besorgniserregend stellt sich die Lage in den Krankenhäusern dar. „Seit dem letzten Wochenbericht ist die Zahl der gemeldeten belegten Betten auf Normalstationen von Patienten mit Covid-19-Nachweis noch einmal deutlich gestiegen“, berichtet der Gesundheitsamtschef. Weiterhin konstant sei dagegen die Belegung der Intensivstationen mit positiv Getesteten.

Belastung für Kliniken hoch

Die hohe Zahl der positiv getesteten Patienten zieht aufwändige Hygiene- und Isolationsmaßnahmen nach sich. In Verbindung mit der angespannten Personalsituation sei die Belastung für den Romed-Verbund erheblich. Die Notaufnahmen seien durchgängig stark belastet, elektive operative Eingriffe müssten abgesagt werden. Zweimal steckten sich Patienten in einer Klinik im Landkreis an. Dieses „nosokomiale“ Ausbruchsgeschehen führte zu Aufnahmestopps an fünf Stationen.

Corona-Infektionen in den Gemeinden in der Region Rosenheim.

Rosenheimer Ansteckungsgürtel

Schaut man sich die - wie erwähnt nur noch bedingt aussagekräftigen - Ansteckungszahlen auf einer Landkarte an, ergibt sich ein auffälliges Bild. Quer durch den Landkreis zieht sich von Feldkirchen-Westerham (141) bis Bad Endorf (216) ein Gürtel von Gemeinden mit deutlich über 100 Infektionen. Die kreisfreie Stadt Rosenheim als „Gürtelschnalle“ kommt auf die Zahl von 744. Weitere Infektionsschwerpunkte scheint es in Soyen (102) und Wasserburg (223) sowie in Raubling (129), Prien (176) und Bernau (107) gegeben zu haben.

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