Beschwerden und viel Kritik
Parkplatz-Ärger beim Modepark Röther in Rosenheim: Wie das Problem gelöst werden soll
Die Parkplatz-Situation rund um den Modepark Röther an der Kufsteiner Straße in Rosenheim sorgt für Ärger. Weil die Stellplätze vor Ort von Fremdparkern blockiert werden, nehmen die Beschwerden von Kunden des Bekleidungsgeschäfts und des Fitnessstudios zu. Jetzt scheint eine Lösung gefunden.
Rosenheim – Das Schild haben die Mitarbeiter des Modeparks Röther schon vor einigen Tagen aufgestellt. Darauf zu lesen: Der Hinweis, dass in wenigen Tagen ein schrankenfreies Parksystem mit Kennzeichen-Scan in Betrieb geht. Wie wichtig das ist, weiß Michael Juen. Er ist Geschäftsführer bei der Rosenheimer Wohnbaugesellschaft „Beck & Fraundienst“, welche das Objekt an der Kufsteiner Staße 55 verwaltet, in dem neben dem Modepark Röther auch ein Fitnessstudio sowie eine Tanzschule ihren Sitz haben.
Immer mehr Fremdparker
„Wir haben rund um das Objekt massiv mit Fremdparkern zu kämpfen“, sagt er auf OVB-Anfrage. Diese Situation habe sich seit der Bewirtschaftung der Loretowiese noch einmal deutlich verschlechtert. Juen erzählt von zahlreichen Beschwerden. So würden weder Kunden noch Nutzer des Fitnessstudios einen Parkplatz finden – zumindest nicht auf den rund 40 Stellplätzen, die sich in dem öffentlichen Bereich um das Gebäude herum befinden.
„Die Autos stehen meist mehrere Tage dort“, sagt Michael Juen. Das hätten ihm zufolge Stichproben ergeben. „Unser Hausmeister hat festgestellt, dass die Autos, die er um 13 Uhr gesehen hat, am nächsten Tag immer noch dort standen“, sagt der Geschäftsführer. Man habe Zettel verteilt und die Fremdparker darauf aufmerksam gemacht, dass es sich um Kundenparkplätze handelt. „Gebracht hat es nichts. Wir haben einfach keine Ruhe reinbekommen“, sagt Juen. Im Gegenteil. Die Autofahrer hätten oft pampig reagiert und seien aggressiv geworden.
Weil die Beschwerden nicht abrissen, habe er sich erkundigt, welche Möglichkeiten man als Vermieter hat, um die Situation in den Griff zu bekommen. Innerhalb kürzester Zeit sei man auf das Münchener Unternehmen „Wemolo“ gestoßen, das sich auf die Parkraumüberwachung spezialisiert hat.
Die Idee hinter dem Konzept: Beim Einfahren auf das Gelände wird das Kennzeichen des Fahrzeugs per Kamera automatisch erfasst. Kunden, Tänzer und Sportler haben nach dem Parken ihres Fahrzeugs die Möglichkeit, ihr Kennzeichen auf einem Tablet einzugeben, um sich freizuschalten. „Das Tablet befindet sich jeweils am Eingang“, sagt Michael Juen. Für die Kunden würde sich ihm zufolge nur wenig ändern. „Zuvor mussten sie ihr Parkticket entwerten, jetzt geben sie eben ihr Kennzeichen ein“, sagt der Geschäftsführer.
Heißt im Umkehrschluss: Wer die Kundenparkplätze rechtmäßig nutzt, muss für seine dreistündige Parkdauer auch weiterhin nichts bezahlen. Auf alle anderen könnte schon bald ein Bußgeld in Höhe von mindestens 45 Euro zukommen. „Wer dort in Zukunft acht Stunden parken möchte, kann auch einen Parkschein am Automaten lösen“, sagt Juen.
In den vergangenen Monaten seien bereits die ersten Vorinstallationen getroffen worden. Die Kameras wurden installiert, die Informationen und Schilder aufgehängt. „Wenn alles nach Plan läuft, gehen wir in den kommenden zwei Wochen in Betrieb“, sagt er. Autofahrer, die dann keinen Parkschein gelöst oder ihr Kennzeichen auf dem Tablet registriert haben, werden zur Kasse gebeten. „Wir hoffen, dass sich die Parksituation dadurch verbessern wird“, sagt Juen.

