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Wie Zeugen handeln sollen

Nach Streit-Eskalation in Kolbermoor: Gibt es ein Gewalt-Problem im Rosenheimer Freibad?

Es gibt immer wieder Streit in Freibädern. Polizeisprecher Stefan Sonntag spricht über die Situation in Rosenheim. (Symbolbild)
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Es gibt immer wieder Streit in Freibädern. Polizeisprecher Stefan Sonntag spricht über die Situation in Rosenheim. (Symbolbild)

Eine Schlägerei nach der anderen. Aggressive Gäste in Berliner Freibädern machten in den vergangenen Wochen vermehrt Schlagzeilen. Auch in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gab es einige Vorfälle. Nun eskalierte ein Streit in Kolbermoor. Wie ist die Lage in Rosenheim?

Rosenheim – „Solche Fälle gibt es bei uns nicht“, sagt Stefan Sonntag, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. Auch die Situation in Kolbermoor sei nicht mit den Fällen in Berlin vergleichbar. Polizeibeamten zufolge war eine Auseinandersetzung eskaliert, es wurde jedoch niemand verletzt.

Keine Gruppen-Ausschreitungen

Nach Angaben von Sonntag komme es allerdings hin und wieder zu Streitigkeiten, auch in Rosenheim. Etwa indem Personen „verbal aufeinander losgehen“. Handgreiflichkeiten kämen ebenfalls vor – also Körperverletzungsdelikte. „Aber bisher hatten wir noch keinen Fall bei dem es Gruppen-Ausschreitungen gab.“

Konkrete Zahlen an Delikten im Rosenheimer Freibad kann der Sprecher nicht liefern. Diese ließen sich nicht aus der Statistik filtern. Das Freibad sei jedoch nicht prädestiniert für Auseinandersetzungen. Ein Streit könne überall entstehen: im Kino, im Fußballstadion oder an anderen Orten.

„Wir konnten bislang keine Auseinandersetzungen in unserem Freibad verzeichnen“, sagt eine Sprecherin der Stadtwerke Rosenheim. Es habe deshalb auch keine Polizeieinsätze gegeben. Zeugen von Streitigkeiten oder sonstigen Unregelmäßigkeiten empfiehlt sie, das Bäderpersonal zu informieren, welches – falls notwendig – die Polizei rufen würde.

Zeugen sollen sich nicht in Gefahr begeben

Auch Stefan Sonntag rät Zeugen, Schlägereien oder ähnliches bei der Badeaufsicht zu melden. Es sei jederzeit möglich, die Polizei zu informieren – wie bei jeder anderen Straftat. Dann kämen Streifenpolizisten, um die Situation zu klären. Selbst einzugreifen, ist laut dem Sprecher keine gute Idee: „Wir möchten nicht, dass sich Zeugen in Gefahr begeben.“

Der bessere Weg sei, einen Streit zu beobachten und qualifizierte Hilfe zu holen. Wer schlichten möchte, könne womöglich in die Streitigkeiten hineingezogen werden. „Das verlangen wir von niemandem.“ Es liege jedoch im Ermessen der Anwesenden. „Wenn jemand das trotzdem macht und es gelingt, ist es schön, gut und sehr hilfreich“, sagt Sonntag. Aber er rate nicht dazu.

Doch woher kommt die Aggressivität im Sommer? Mehrere Studien haben bewiesen, dass Hitze die Menschen aggressiver macht. Die jüngste Untersuchung erschien im Juni. „Bei dem heißen Wetter der letzten Tage und Wochen passiert mehr“, sagt auch der Polizeisprecher. Die Beamten registrierten mehr Straftaten und Unfälle als bei kalten Temperaturen.

Mehr Menschen gleich mehr Auseinandersetzungen?

Sonntag führt das jedoch nicht auf die Hitze zurück, sondern auf Menschenmassen. Etwa im Verkehr: Es seien mehr Radfahrer und Motorradfahrer unterwegs. Die Folge: mehr Verkehrsunfälle. Zudem werde mehr Alkohol konsumiert und draußen gefeiert. Das spiele fast immer eine Rolle bei körperlichen Auseinandersetzungen. „Es gibt mehr Streitigkeiten, weil sich die Menschen mehr gemeinsam draußen aufhalten.“ Ob im Biergarten, am Fußballplatz oder eben im Freibad.

Den Stadtwerken zufolge sorgt das Bäderpersonal in Rosenheim für einen „sicheren, ordnungsgemäßen Badebetrieb und Einhaltung unserer Haus- und Badeordnung“. Diese sei jedem Badegast vor Eintritt in das Freibad zugänglich. Einen direkten Zusammenhang zwischen Hitzebelastung und Aggression kann die Stadtwerke-Sprecherin nicht bestätigen.

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